Das Leben ohne Twitter/X, Facebook oder Bluesky

Plötzlich hat man Zeit

Das Medium. Die Kolumnistin taucht in die Welt historischer Puppen ein und vergisst Social Media.
Kolumne Von

Die ganze letzte Woche mit Büchern über historische Spielzeuge und Kinderspiele verbracht zu haben, war vielleicht ein bisschen übertrieben, hatte aber den Vorteil, dass die großen Aufregungen komplett an einem vorbeigingen. Denn wenn man sich mit der Frage beschäftigt, ob es vor 400, 500 Jahren tatsächlich zu den diplomatischen Gepflogenheiten gehörte, kostbare Puppen zu tauschen, bleibt einfach keine Zeit mehr für beispielsweise Aiwangereien.

Natürlich ist es nicht wirklich wichtig, das mit den Puppen zu wissen, so gesehen, aber andererseits erwies sich, dass Skandale einfach ihren Lauf nehmen, egal, ob man auf Twitter/X was dazu sagt oder nicht. Oder auf Facebook. Oder bei ­Bluesky.

Es waren jedenfalls sehr interessante, gemächliche Tage, in denen viel gelernt wurde, was dazu führen wird, dass es demnächst weitere ­Artikel über Spielzeuge gibt. Wenn man nämlich drei, vier Social-Media-Accounts nicht bespielt, hat man sehr viel Zeit, wer hätte das gedacht.

Wenn man drei, vier Social-Media-Accounts nicht bespielt, hat man sehr viel Zeit, wer hätte das gedacht.

Aber wir waren eigentlich ja noch beim Thema Urlaubskatzen. Die sehr vermisst werden, natürlich, vor allem das kleine Katzen-Meerschweinchen, von dem man doch zu gerne wüsste, ob es immer noch so aufgeregt ist, wenn es was Leckeres zu fressen findet. Und ob es schon ordentlich gewachsen ist.

In Norwegen geht der Sommer immerhin in eine neue Runde, was für die Meerschweinchen-Katze und ihre Kumpels natürlich sehr gut ist, andererseits sind dort am 1. September die Preise für Lebensmittel und damit auch für Katzenfutter drastisch gestiegen.

Nun steigen Preise immer mal wieder irgendwo, aber: Zu den nicht wenigen nor­wegischen Besonderheiten gehört es, dass der Lebensmittelhandel an zwei festgesetzten Tagen im Jahr neue Preise verkünden darf.

Warum das so ist, wird Thema der übernächsten Kolumne sein. In der nächsten geht es nämlich natürlich um Polen, schließlich fahren die anderen jetzt nach Warschau, um die ­alljährliche Auslandsausgabe zu produzieren. Und man selbst bleibt solange hier und beschäftigt sich mich mit interessanten nutzlosen Dingen, das ist auch gut.