In Chiapas machen sich zwei der mächtigsten Drogenkartelle Mexikos breit

Ein Racket kommt selten allein

Die Zapatistische Befreiungsarmee hat angekündigt, ihre politischen Strukturen zu reorganisieren, um die Sicherheit und die Verteidigungs­fähigkeit zu erhöhen. In Chiapas eskaliert die Gewalt krimineller Kartelle.

Die Ankündigung des Subkommandanten Moisés sorgte für Unruhe. »Wir haben beschlossen, die Zapatistischen Rebellischen Autonomen Landkreise und die Räte der Guten Regierung abzuschaffen«, schrieb der Sprecher des Ejército Zapatista de Liberación Nacional (EZLN, Zapatistische Armee der nationalen Befreiung) Anfang November in einem Kommuniqué. Nach einer tiefgründigen und selbstkritischen Analyse sowie Konsultationen mit ­allen verbündeten Gemeinden sei man diesen Schritt gegangen.

Schnell kamen in Mexiko Fragen auf: Werden sich die indigenen Re­bell:in­nen aus dem südlichen Bundesstaat Chiapas nun aus dem öffentlichen Leben zurückziehen? Und was passiert in den autonomen Dörfern, die sich seit Jahrzehnten in Selbstverwaltung regieren? Ohne explizit einen Zusammenhang herzustellen, beschrieb der EZLN zugleich die schwierige Lage in der Region aufgrund der wachsenden Zahl von Verbrechen und der Präsenz krimineller Organisationen. »Die wichtigsten Städte von Chiapas befinden sich im kompletten Chaos«, betonte der Zapatist. Es gebe Straßenblockaden, Überfälle, Entführungen, Schutzgelderpressungen, Zwangsrekrutierungen und Schießereien.

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