Vom Geist des Law

Montesquieu und das Kapital der Literatur. Über die gefährliche Nähe von Geld und Fiktion. Von Stefan Ripplinger

Wie alle Erfinder von Ordnungen hegt der Baron von Montesquieu (1689-1755) Angst vor der Unordnung. Wovor fürchtet er sich?

Louis Althussers Annahme, der Adelige habe den Absolutismus des Sonnenkönigs im Rücken gespürt, vor sich aber den Aufstand des Pöbels, ist plausibel. (1) Das erklärt seine Bevorzugung der konstitutionellen Monarchie vor der Republik, aber noch nicht die phobischen Spannungen im Gefüge, ja schon im Fundament von »De l’Esprit des lois« (Vom Geist der Gesetze, 1748), dem Hauptwerk. Anders als bei Thomas Hobbes oder Immanuel Kant bieten darin Staat und Gesellschaft keinen Schutz gegen den Krieg aller gegen alle, sondern bilden vielmehr dessen Ursache.

»Die Furcht bewegt die Menschen dazu, sich zu fliehen, der Mangel an gegenseitiger Furcht, sich einander anzunähern. Sie werden von einer Lust getrieben, die ein Tier sich einem andern Tier seiner Art annähern lässt. Diese Verzauberung, die die beiden Geschlechter mit ihrem Unterschied (différence) nähren, vermehrt die Lust.« (2)

Die Tierchen lassen sich, eines dem andern, eine »natürliche Anbetung« (prière naturelle) angedeihen. Ein trautes Bild wie aus einer Zeitschrift der Zeugen Jehovas. Doch gleich darauf wird die Idylle mit einem Hieb zertrümmert: »Sobald sich die Menschen in Gesellschaft befinden, verlieren sie das Gefühl ihrer Schwäche; die Gleichheit, die unter ihnen war, endet, und der Kriegszustand tritt ein.«

Die sich voreinander in den Wäldern versteckenden Menschen waren einander nicht gleich, aber waren doch Gleiche in der gleichen Furcht. Die sexuelle Differenz, die sie zueinander gelockt hat, macht sie auch geschlechtlich und gesellschaftlich ungleich und führt in den Konflikt. Da die Gesellschaft sich in einem latenten Kriegszustand befindet, ist sie bzw. der Staat gezwungen, die Ungleichen auf gleiche Ziele einzuschwören. Doch geschieht dies nicht, wie bei allen andern aufgeklärten Philosophen der Zeit (mit Ausnahme von Vico), vermöge eines »Gesellschaftsvertrags«, also rational, sondern getrieben von Leidenschaften, den »passions«.

Motor jeder Herrschaft ist eine Leidenschaft; die der Despotie ist die Furcht, die der Republik die Tugend und die der Monarchie Ehre, vulgo Egoismus. Die Leidenschaften begünstigen eine instabile Lage, abgestuft nach Herrschaftstyp: Die Despotie ist dauerhaft instabil, selbst der Despot muss in ihr fortwährend um sein Leben fürchten, die Republik droht, wie Montesquieu am Beispiel Roms detailliert nachzuweisen sucht, sich stets zu destabilisieren, und auch die Monarchie kann, sobald eine Machtgruppe die Oberhand gewinnt, in einen Bürgerkrieg abgleiten. Daher also die Notwendigkeit, Macht zu kanalisieren.

Lust führt die Menschen zusammen und in den Krieg, Leidenschaft verbindet und entzweit sie zugleich. Schon auf den ersten Seiten seiner theoretischen Hauptschrift entwirft Montesquieu eine höchst unbequeme Ansicht von Staat und Gesellschaft. Diese Schrift schließt einen lebenslangen Erfahrungs- und Gedankengang ab. Was sie in kühlem Pessimismus durchdekliniert, ist in jenen »romans galants« vorbereitet, die vertrocknete Philologen noch heute als Tand im Stile des Rokoko abtun. (3)

In seinen erotischen wie in seinen soziologischen Büchern blickt Montesquieu auf die Leidenschaften, in den ersten mit Sehnsucht und Qual, in den letzten mit dem Bedauern und der Erleichterung dessen, der »im Alter von 35 Jahren noch geliebt hat«. (4) Das verbindet diese so unterschiedlichen Arbeiten unterirdisch, verweist sie aufeinander und erklärt sie gegenseitig. Die Verwandtschaft zeigt sich aber schon auf der Oberfläche in der Wiederkehr immer derselben orientalischen Motive und immer derselben Figuren.

Eine historische Person, die an allen entscheidenden Stellen seiner Bücher, vom ersten bis zum letzten, auftritt, ist John Law. Law ist für Montesquieu mehr als nur eine peinliche Erinnerung an einen der größten Skandale des 18. Jahrhunderts, er ist die personifizierte Unruhe und Unordnung, ein Impresario der Leidenschaften.

Goldfinger

John Law, Dandy, Spieler und Ökonom, tritt mit einer Folge von Eklats ins fahle Licht der Öffentlichkeit, zum ersten Mal am 9. April 1694, als der Sohn eines schottischen Goldschmieds den illustren Edmund Wilson in London, angeblich im Duell, ersticht. (5) Weil Law die Tat gesteht, wird er zum Tode verurteilt, flieht aber, vom britischen Königshaus gedeckt, aus seiner Zelle. Anfang des 18. Jahrhunderts begegnen wir ihm in Paris wieder, wo er mit Taschen voller Goldmünzen an den Spieltischen erscheint. Kraft seines außergewöhnlichen rechnerischen Talents gewinnt er Macht über den Zufall und übernimmt bald darauf die Bank.

In Denkschriften versucht er zwischen 1704 und 1707 nacheinander der britischen, schottischen und französischen Regierung die Einrichtung von staatlichen Hypothekenbanken (»land banks«) schmackhaft zu machen. Louis XIV., der seinen »Etat« in die Nähe des Bankrotts manövriert hat, hat für den Plan ein offenes Ohr. Und als er 1715 stirbt, bleibt Philippe II., duc d’Orléans, der vorübergehend die Regierungsgeschäfte übernimmt, angesichts der enormen Staatsverschuldung und der empfindlichen Geldknappheit, fast keine andere Wahl mehr.

Im Mai 1716 richtet Law seine Bank ein, die 1719, nachdem sie erfolgreich gearbeitet hat, auch offiziell den Titel einer Banque Royale erhält. Zugleich baut er ein Shareholderkonglomerat auf, die so genannte Mississippi-Gesellschaft, deren viele Verästelungen kaum mehr zu überblicken sind. Sie bietet Anteile an Überseegeschäften aller Art feil, frühes Beispiel eines fremdkapitalfinanzierten Unternehmensaufkaufs (»leveraged buy-out«). Im Januar 1720 wird Law zum Generalkontrolleur der Finanzen, de facto Premierminister Frankreichs.

Er will, allzu ehrgeiziges Vorhaben, den Staatshaushalt sanieren und den Kolonialhandel in Schwung bringen. Dazu bedient er sich eines unerhörten Mittels: Er führt eine von Gold und Silber unabhängige Papierwährung ein. Zunächst lässt sich das gut an, doch bald schon siegt er sich zu Tode; die Nachfrage nach Anteilsscheinen und Banknoten ist übergroß, die Gier nach schnellen Spekulationsgewinnen unersättlich, Franzosen tauschen Gold und Silber gegen Geldscheine ein, das führt zu einer Übermonetarisierung, das System und damit die gesamte Wirtschaft Frankreichs brechen Ende 1720 zusammen, und Law wird über Nacht zum outlaw. (6)

Ein Jahr später erscheinen die »Lettres persanes«, die persischen Briefe, Montesquieus erstes Buch, in dem es heißt, der Papst und der König seien Taschenspieler; der eine wolle weismachen, dreie seien bloß eines, der andere, Papier sei Gold. Law selbst tritt als Kind des Windgottes Äolus, als Windmacher, auf. »Als er groß war, lehrte ihn sein Vater das Geheimnis, Wind in Schläuche zu schließen, welche er hernach den Reisenden verkaufte.« (7)

Aus Luft Schlösser zu bauen, ist seine höchste Kunst. (8) Dem an seinen Lippen hängenden Volk redet er Gold und Silber als Zahlungsmittel aus: »Verlasst das Gebiet der schnöden Metalle, kommt in das Reich der Imagination, und ich verspreche euch Reichtümer, wie sie selbst euch blenden werden.«

Dass Montesquieu wie der Adel Frankreichs sich von Law betrogen glaubt, ist deutlich. Doch gibt es nun kein Zurück mehr zu dem Leichtmatrosenglauben an den Währungsanker Gold. Es bleibt Montesquieu nicht verborgen, dass Gold und Silber gerade deshalb einen Wert besitzen, weil sie »an sich völlig unnütz sind und nur deshalb Reichtümer darstellen, weil man sie zu Zeichen gewählt hat«. (9)

Dem antimetallistischen Gedanken widmet er, fast 30 Jahre später, das 22. Buch des »Esprit«. »Geld ist ein Zeichen, das den Wert aller Waren vorstellt. (…) Wie Geld/Silber (argent) das Zeichen des Werts der Waren ist, so ist Papier ein Zeichen des Werts des Geldes/Silbers; und insofern es gedeckt (bon) ist, vertritt es diesen derart, dass am Ende kein Unterschied besteht.« (10)

Solche Sätze entkräften die seit 250 Jahren kolportierte Meinung, Montesquieu sei ein geschworener Gegner des Lawschen Systems. Erst die Revolutionäre haben übrigens wieder Papiergeld eingeführt und, im Zuge der Enteignung von Kirchenbesitz, das Projekt einer staatlichen Hypothekenbank aufgegriffen. Die Profanisierung, vielmehr Fiktionalisierung des Goldes ist ein radikales bürgerliches Projekt.

Genau untersucht Montesquieu, wie es zu Laws Bankrott kam, und vermutet zu Recht Fehler in einem ökonomischen Konzept, das zur Inflation geführt hat, er unterscheidet ideales von realem Geld, das heißt gedeckte von nicht gedeckten Werten, aber nichts anderes tat Law, der kein Betrüger, sondern ein Kapitalist vor der Zeit war, oder, wenn man so will, einer, der den Betrug des Hochkapitalismus in kühner Weise vorwegnahm.

Laws System setzt nur eine Fiktion auf eine andere, ein arbiträres Zeichen für ein anderes. Nicht die Fiktionalität oder die mangelnde Verankerung der Zeichen kann ihm zum Vorwurf gemacht werden, sondern dass seine Fiktion so rasch an ihr Ende kam und bittere Fakten setzte. John Law, der modernste Mann seiner Zeit, (11) lichtet nicht die goldenen Anker des Staatsschiffs, er erkennt, dass es gar keine besitzt. Er ist keine literarische Figur, er ist die Literatur selbst, dieses Reich ungedeckter Fiktionen, diese Welt aus arbiträren Zeichen, diese Verwirklichung des Abwesenden. Und Montesquieu erweist sich als sein treuer Schüler, wenn er schreibt: »Wie Geld das Zeichen einer Sache ist und sie repräsentiert, so ist jede Sache ein Zeichen für Geld und repräsentiert es.«

In diesem liquiden Denken löst sich der metaphysische Spuk der Jahrhunderte auf. Folgerichtig verwirft Montesquieu die Ächtung des Wuchers. Wucher muss systemisch eingedämmt werden, aber den Kapitalisten dafür zu bestrafen, dass er ein Kapitalist ist, ist »religiöse Weisung, nicht bürgerliches Gesetz«. (12)

Karl Marx hingegen nimmt keinen Anstand, sich noch 100 Jahre später auf Luther zu berufen: »Und so man die Strassenräuber, Mörder und Beuheder (Befehder), redert und köpffet, wie viel mehr solt man alle Wucherer redern und edern (foltern) … verjagen, verfluchen und köpffen.« (13) Und doch betont er, dass in der geschlossenen Geldzirkulation selbst, die für ihn eine Warenzirkulation ist, trotz Wucher kein Mehrwert entstehen kann. Mehrwert entsteht im Verwertungsprozess, der sich allerdings im Medium des Geldes abbildet. Ist also Geld bloß ein mediales Zeichen?

Während Marx dem in den »Grundrissen« noch zustimmt, indem er Geld als »Symbol der Ware als Ware« (14) definiert, warnt er im »Kapital«, gerade nach Lektüre von Law und Montesquieu, davor, »den Wert von Gold und Silber für imaginär zu halten. Weil Geld in bestimmten Funktionen durch bloße Zeichen seiner selbst ersetzt werden kann, entsprang der andre Irrtum, es sei ein bloßes Zeichen. Andrerseits lag darin die Ahnung, dass die Geldform des Dings ihm selbst äußerlich und bloße Erscheinungsform dahinter versteckter menschlicher Verhältnisse. In diesem Sinn wäre jede Ware ein Zeichen, weil als Wert nur sachliche Hülle der auf sie verausgabten menschlichen Arbeit. Indem man aber die gesellschaftlichen Charaktere, welche Sachen, oder die sachlichen Charaktere, welche gesellschaftliche Bestimmungen der Arbeit auf Grundlage einer bestimmten Produktionsweise erhalten, für bloße Zeichen, erklärt man sie zugleich für willkürliches Reflexionsprodukt der Menschen. Es war dies beliebte Aufklärungsmanier des 18. Jahrhunderts, um den rätselhaften Gestalten menschlicher Verhältnisse, deren Entstehungsprozess man noch nicht entziffern konnte, wenigstens vorläufig den Schein der Fremdheit abzustreifen. (…) Das Rätsel des Geldfetischs ist daher nur das sichtbar gewordene, die Augen blendende Rätsel des Warenfetischs.« (15)

Nur wer das Zeichen Geld innerhalb des »Austauschprozesses« betrachtet, erkennt seine wahre Bedeutung. Die Bedeutung des Zeichens ist sein Gebrauch.

Devisen der Dichtung

Mögen nun Körper, Geschlechter, Gestalten in Montesquieus Romanen wie austauschbare Zeichen und frei zu handelnde Devisen erscheinen, verhalten sie sich doch wie in Geldform gekleidete Waren und sind als solche »stets auf dem Sprung, mit jeder andren Ware, sei selbe auch ausgestattet mit mehr Unannehmlichkeiten als Maritorne, nicht nur die Seele, sondern den Leib zu wechseln«. (16)

Maritorne, den Marx hier auf die Bühne humpeln lässt, ist ein plumper Diener aus dem »Don Quixote« des Cervantes. Die Parallele von Waren- und Figurenzirkulation weiter ernst genommen, darf es nicht gleichgültig sein, woraus die Figuren jeweils hervorgehen und wie sie sich jeweils austauschen, d.h. wie sie interagieren und wie sie gebraucht werden.

So schlüpft der Erzähler der zwischen 1731 und 1738 entstandenen »Histoire véritable« (Echte Geschichte), äußerst flink mal in den Körper eines Käfers, mal in den einer Kokotte, er ist mal Elefant, mal Erleuchteter, mal Geck, mal Gangster. Die Arrangements trifft sein Genius für ihn, dem es gefällt, ihn nacheinander unter die Herren und die Knechte, die Ausbeuter und die Ausgebeuteten, die Täter und die Opfer, die Männer und die Frauen zu versetzen.

Mit Vorliebe verfolgt Montesquieu die Metamorphose von Haremsbesitzer in Haremsdame. Das Wechselspiel beginnt schon in den »Lettres persanes«, wenn die rebellische Roxane dem abwesenden Herrn eröffnet, sie hätten es beide gut getroffen: Der unglücklich in sie Verliebte glaubte sie um ihre Freiheit und ihre Lust betrogen, sie aber habe ihn betrogen. Betrogen hat ihn aber auch Zélis, die aus dem Schmachten nach ihm mehr Lust bezog, als er, von einer Eifersucht in die nächste fallend, je haben konnte. (17)

Ist also in dieser Wirtschaft frei zirkulierender Differenzen der Herrscher zugleich der Beherrschte, verwundert es nicht, wenn im »Temple de Gnide« (Tempel von Gnidos, 1725) die ihren Frauen ergebenen Ägypter ausrufen: »Die Gesetze unterwerfen uns euch, der Isis zu Ehren, aber eure Schönheit hat über uns eine mächtigere Herrschaft errichtet als die der Gesetze; wir unterwerfen uns euch mit der gleichen Lust, wie wir den Göttern gehorchen; wir sind die glücklichsten Sklaven des Universums.«

Das dialektische Verhältnis gewinnt an Farbe, wenn Montesquieus Helden in den Fummel schlüpfen wie Herkules bei Omphale (den wir uns mit Dr. Hacks als einen glücklichen Menschen vorstellen müssen). Am reizvollsten gestaltet er die Geschlechtsumwandlung in »Arsace et Isménie« (1742); der 17jährige Held wird gezwungen, Frauenkleider anzulegen, man führt ihn in einen Harem. Doch seltsamerweise sinnt er nicht auf Flucht: »Ein geheimer Zauber, eine unbekannte Macht hielten mich in jenem Schloss gefangen.«

Er begegnet der verschleierten Herrin, die ihn hierher verschleppen ließ, und erkühnt sich, ihr zu sagen, er liebe eine andere: »›Mächtige Fürstin‹, fügte ich, mich ihr zu Füßen werfend, hinzu, ›ich beschwöre Euch bei Eurem Ruhme, einen Mann zu vergessen, der auf Grund unverbrüchlicher Liebe zu einer andern Eurer nicht wert ist.‹«

Die Herrin verschont nach dieser Selbstentwertung den schönen jungen Mann in Frauenkleidern, erbittet nur seine Freundschaft. Doch kaum hat die nicht Begehrte ihn losgelassen, schlägt das Begehren ihn in Bann. Er saugt den Duft der Fremden ein, erblickt ihre überirdische Schönheit und gerät darüber außer sich.

»›Es gibt‹, rief ich, ›außer meiner teuren Ardasire keine, die so schön ist; aber ich bezeuge vor den Göttern nichts als meine Treue …‹ Sie warf sich mir an den Hals und hielt mich fest im Arm. Mit einem Mal verdunkelte sich das Gemach, ihr Schleier öffnete sich; sie gab mir einen Kuss. Ich war ganz außer mir. Glut rollte sogleich in meinen Adern und erhitzte alle meine Sinne. Das Urbild (l’idée) Ardasirens entfernte sich von mir. Ein Rest an Erinnerung …, doch er erschien mir nur mehr wie ein Traum; ich begann … ich begann sie ihr selbst vorzuziehen.«

Denn die neue Geliebte ist keine andere als seine alte Geliebte, Ardasire, selbst, die ihn prüfen wollte und untreu findet. Er betrügt sie mit ihrer neuen Erscheinung. Lust der Verwandlung; er wird zu ihr, sie wird zu ihm und zu einer andern, und doch bleiben alle auf beunruhigende und enttäuschende Weise sie selbst. Denn nur eine Enttäuschung gibt es in dieser Welt der Täuschungen und des Tausches, dass es mit ihnen doch einmal ein Ende hat, neue Wechsel, Verkleidungen, Zeichen und Devisen nicht schnell genug zur Hand sind und die süße Ohnmacht einer bittern weicht.

Die Ökonomie dieser fiktiven Welt hat von der Übermonetarisierung ihrer Erfindungen nur zu fürchten, dass wieder in barer Münze gezahlt werden muss, denn mit der Rückkehr der Fakten hat all ihr Denken, Erfinden und Vorstellen ein Ende.

Das verleite nicht zu platonistischen Schlüssen. Mag Montesquieus Welt ein ganz scheinhaftes Milieu sein, leitet es doch die Leidenschaften, die selbst immer nur vom Scheinhaften erregt und kommuniziert werden. Nicht die Körper sind es, die begehrt werden, nur die Vorstellungen von ihnen. Und doch werden, berührt von Fiktionen und Wörtern, Körper gereizt und gequält. Montesquieus Erzählung von Macht und Ohnmacht der sexuellen Sklaverei ist der Körper zum »Geist der Gesetze«.

In einer Welt, in der Zeichen für Zeichen, Geld für Dinge, Dinge für Geld stehen, verwirklicht sich das Abwesende. Das gilt wie für alle Körper dieser wirklichen Fiktion auch für den Autor selbst. Ist er, als anonymer (18), abwesend, manifestiert er sich doch in seinen Bildern. Mehr noch, wie Usbek in seinem Harem, ist er gerade als Abwesender wirksam. Im Vorwort zu den »Lettres persanes« etwa kleidet er sich in einen bemerkenswerten Körper: »Sobald man meinen Namen wissen will, schweige ich. Ich kannte eine Frau, die ziemlich gut laufen konnte, doch sobald man sie betrachtete, fing sie an zu hinken.« (19)

Der Autor erscheint, indem er sich dem Blick entzieht, als scheue Frau. Aber weshalb entzieht er sich? Elizabeth Heckendorn Cook verweist auf die »omivoyance« der absolutistischen Architektur (etwa in Versailles) und darauf, dass der Despot seine Untertanen, der Haremsherr seine Frauen mittels seines Blicks erschafft. (20) Demnach stolziert als ein freier Mann, wer nicht betrachtet wird und der Aufmerksamkeit entzogen ist. Doch ist es eines der großen Wunder der Literatur, dass auch das, was durchgestrichen und negiert ist, erscheint (und im selben Zug das, was erscheint, durchgestrichen wird). Der Verfasser will sich nicht zeigen, und er hinkt doch.

Cook meint, diese »defiguration« habe er Laws System zu verdanken. Sobald Geldwerte nicht mehr von Gold gedeckt seien, den Signifikanten keine sicheren Signifikate zugeordnet werden könnten, entstehe ein Mangel. Die »Figuren des Mangels, die den Text heimsuchen (Eunuchen, Sklaven, verschleierte Frauen, der impotente Despot, die hinkende Frau) rufen, wenn auch ironisch, nach dem Körper des Vaters, der Bedeutung generiert und garantiert.« (21)

Doch was Cook als Mangel erscheint, ist das literarische Element von Montesquieus Figuren. Vom Vaterlosen, vom Unvollständigen, Ungedeckten, Ungesicherten, Uneigentlichen, Unmännlichen, Ohnmächtigen fühlen sie sich angezogen. Und wenn sie unter der Kastration seufzen, weiß man nicht recht, ob vor Schmerz oder aus Lust.

Kastriertes Kapital

Die Kastration gefährdet in einer Aristokratie, in der die Ehre die edelste Leidenschaft, die Männlichkeit wenig ist, nicht den Mann, wohl aber die Leidenschaft selbst. Doch die Leidenschaft ist auch eine Last; in »Céphise et l’Amour« (1725) missglückt die Kastration der Libido.

»Als ich eines Tages mit der jungen Cephise durch Adaliens Wälder irrte, fand ich Amor schlafend auf Blumen hingebreitet, mit einigen Myrtenzweigen bedeckt, die sacht vom Hauchen der Zephiren bewegt wurden. Spiel und Scherz, die ihn immer begleiten, schäkerten weit von ihm entfernt, er war allein. Amor war in meiner Hand; sein Bogen und sein Köcher lagen ihm zur Seite, und, hätte ich es gewollt, ich hätte ihm seine Waffen stehlen können. Cephise nahm den Bogen des größten der Götter; ohne dass ich es bemerkt hätte, schoss sie einen seiner Pfeile auf mich ab. Ich sagte ihr lächelnd: ›Füge mir eine weitere Verletzung zu, diese war allzu zart.‹«

So herausgefordert, verfällt die Nymphe auf einen grausamen Gedanken: »›Man sollte ihm die Flügel beschneiden, damit es auf Erden keine flatterhaften Menschen mehr gibt, denn dieser Gott fliegt von Herz zu Herz und trägt die Unbeständigkeit überall hin.‹ Sie nahm ihre Schere, setzte sich, und als sie mit einer Hand die vergoldeten Flügel des Gottes ergriff, fühlte ich mein Herz von Vorsicht gepresst. ›Halt ein, Cephise!‹ Doch sie schnitt den Flügeln die Spitze ab, ließ ihre Schere sinken und entfloh.«

Der hilflose Gott flüchtet sich an die Brust seiner Mutter Venus; seine Flügel wachsen nach. Die Strafe folgt auf geflügeltem Fuße. »Um sich an ihr zu rächen, machte Amor Cephise zur flatterhaftesten aller Schönen. Mit jedem neuen Tag ließ er sie in einer neuen Flamme erglühen. Sie liebte mich, dann liebte sie Daphnis, und heute liebt sie Cleones. Grausamer Amor, ich bin es, den Ihr bestraft habt! Ich will wohl unter ihren Verbrechen leiden, aber gibt es keine anderen Qualen, die Ihr mich dulden lassen könnt?«

Cephise und der Erzähler ertragen die Unbeständigkeit der Liebe nicht. Der Erzähler weicht aus, immunisiert sich, lächelt ihrer Pfeile, Cephise versucht, die personifizierte Leidenschaft zu verstümmeln. Also besteht die Strafe für ihn darin, dass keine Pfeile mehr auf ihn abgeschossen werden und er zusehen muss, wie sie andere treffen, und für die Geliebte, dass sie wie eine Münze von einer Hand in die andere übergeht. In Marxens unzarten Worten sind »Waren Dinge und daher widerstandslos gegen den Menschen. Wenn sie nicht willig, kann er Gewalt brauchen, in andren Worten, sie nehmen.« (22)

Die abstrakte Ware Geld hingegen hat keinen Herrn. »L’argent n’a pas de maître«, zitiert Marx eine französische Spruchweisheit. (23) Geld entgleitet auch dem, der es genommen hat.

In einer Ökonomie, in der Geld das verspricht, was der, der es besitzt, wünscht, aber noch nicht hat, und in der das, was er hat, Geld wert ist, jeder Wert also auf ein Ding, jedes Ding auf einen Wert und alles Vorhandene auf Abwesendes verweist, muss Neid neben Gier das vorherrschende Gefühl sein. Das ist die Vorbedingung dieses Erzählens. Doch zielt die Parabel präziser auf einen Eigner ab, der bereits alles hat und doch nichts besitzt, auf den absoluten Herrscher, von Tamerlan über Louis bis hinab zum Familienvorstand Montesquieu. (24)

Nicht dem unglücklich Liebenden an sich, sondern dem unglücklich Liebenden, der verletzt, gilt das Interesse dieser »romans galants«, die von Cephise bis zu Usbek immer neue Bilder für die potente Impotenz finden.

Ein besonders auffälliges ist der Eunuch. Er erscheint nirgendwo als Monster oder als Buffo und wird als ein verletzter und verletzender, einmal, wie in »Arsace et Isménie«, als ein abwägender, ein anderes Mal, wie in den »Lettres persanes«, als ein zerrissener Mensch gezeigt, von einem dritten Geschlecht, aus einer Zwischenklasse. Er muss unterdrücken und dienen zugleich, er will etwas, das er nicht haben kann, in all seiner Zwieschlächtigkeit ist er die Allegorie absoluter Herrschaft, ihrer Grausamkeit ebenso wie ihrer ewigen Unerfülltheit.

»Ach«, klagt der Große Schwarze Eunuch, »man schnitt mir den Zweck der Leidenschaften ab, doch nicht ihre Ursache, und weit davon entfernt, erlöst zu sein, sah ich mich von Wesen umzingelt, die mich unaufhörlich aufreizten.«

Eifersucht ist die Furcht zu verlieren, was man besitzt. Sie ist sowohl beim Despoten als auch beim Eunuchen konstitutiv, bei dem einen, weil er immerzu Neider hat, beim andern, weil er nicht genießen kann, was er hütet. Im sechsten Gesang des »Temple de Gnide« ist sie es, die die aufkeimende Furcht, die Geliebte könnte einen nicht lieben, über Blässe, Trauer, Schwermut schließlich zu einer Raserei steigert, in der das Objekt der Liebe aufs Grausamste geopfert wird.

In einer Despotie kostet dieser psychische Mechanismus Tausende das Leben. Der Despot verfährt nach dem in »Arsace et Isménie« gegebenen Muster: »Meine grausamen Taten ließen mich glauben, ich werde von meinen Untertanen gehasst. Ich begann sie zu fürchten. Das war Anlass für neue Hinrichtungen, die wiederum Anlass zu neuen Befürchtungen wurden.«

Erfasst ihn die Eifersucht, muss er hinter jedem Liebesbeweis Heuchelei und bei jeder zarten Bewegung einen Ausbruchsversuch befürchten. Er muss die Frauen noch mehr von der Außenwelt und kann sie doch nicht von ihrer Innenwelt, ihren Phantasien, isolieren. Er quält sie, weil er sie nicht lieben kann. Einmal eifersüchtig, wird er immer neue Gründe für seine Eifersucht und seine Folterungen finden.

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Im Zentrum des Despotismus steht also die Herrschaft des Mannes, der, wie es in Montesquieus Fragmenten zur Geschichte der Eifersucht heißt, (25) mit seiner Liebe einen Besitztitel erworben zu haben meint und Undankbarkeit nennt, was bloß Gleichgültigkeit ist, und dessen Eitelkeit ihm Angreifer vorspiegelt, wo nur andere seines Schlages oder auch bloß von der eigenen Gier erzeugte Gespenster sind.

Der alles unterminierende Geist des Tausches und der Verwandlung auf dem Markt lehrt, dass auch altehrwürdige Traditionen künstlich sind. Nicht nur bei den alten Ägyptern, sondern auch bei den Skythen und den Lydiern finden sich Beispiele für eine Unterwerfung des Mannes, für Travestie und Kurtisanentum zu Ehren der Götter.

»Die Geschichte zeigt, dass bei den Skythen einige Frauen ihre Ehemänner umbrachten, weil jene die Ehe nicht eine Allianz, sondern eine Knechtschaft nannten. Sie begründeten die Herrschaft der Amazonen, erbauten Ephesus und eroberten fast ganz Asien.«

Deren mächtigsten Gegenspieler erblickt er im Islam. »Ist es nicht wahr, dass, hätte der Mohammedanismus sich die Erde untertan gemacht, die Frauen überall weggeschlossen worden wären? Diesen Brauch der Regierungen hat man für natürlich gehalten und konnte sich kaum vorstellen, wie es anders hätte sein sollen. Hätten die skythischen Frauen ihre Eroberungen fortgesetzt, die Ägypter die ihren, lebte das Menschengeschlecht im Dienste der Frauen, und man hätte Philosoph sein müssen, um zu behaupten, dass eine andere Regierungsform der Natur gemäßer wäre.«

Das Gedankenspiel verfolgt er bereits in den »Lettres persanes«, wenn er die Geschichte von Anaïs erzählt, einer von ihrem Herrn ermordeten Haremsdame, die im Himmel von Engeln bedient wird. Nachdem sie sich eine Weile mit ihnen vergnügt hat, schickt sie einen von ihnen hinab zum Harem. Er erscheint ihren Leidensgenossinnen in Gestalt des alten Herrn und schenkt allen die Freiheit und übrigens viele Kinder. Nach dem Vorbild der Anaïs wagen die unterdrückten Frauen am Ende der »Lettres persanes« den Aufstand.

Sie erheben sich gegen Usbek, den persischen Haremsbesitzer und aufgeklärten Philosophen. Es ist dieser Philosoph, der »De l’Esprit des lois« schreiben und die Vernunft als neue Gottheit inthronisieren wird. Aber wie kann einer Grieche und Perser, Aufklärer und Gegenaufklärer, Despotenfeind und Despot zugleich sein?

Hier bedient sich Montesquieu einer List der Vernunft. Die vom Aufstand der Frauen handelnden Briefe datieren vor Usbeks aufgeklärten Erörterungen, wenn sie diesen auch nachgestellt sind. Um Aufklärer zu werden, muss er als Mann und Machthaber ein Fiasko erlitten haben.

In »De l’Esprit des lois« wird man überall die Spuren der erloschenen Eifersucht und der unerfüllten Leidenschaften finden. Gebietet der Schriftsteller auch über fiktives Kapital, gleicht er als dessen Eigner doch immer dem Despoten, der seines Besitzes nicht froh werden kann. Es erscheinen aufs Neue die Eunuchen, um des Fürsten Herz und Geist zu schwächen, seine Wesire, um maßlosen Begierden zum Ziel zu verhelfen:

»Je größer das Reich, desto größer der Harem und desto mehr ist der Fürst von Vergnügungen berauscht.« (26)

Die Zirkulation der Gestalten und Zeichen mag zunächst die Heiterkeit eines schäferlichen Spieles besessen habe. Doch von Anfang an schloss das Spiel die Leidenschaften, nüchterner gesagt, die Interessen von Verwertung und Verlust, Aneignung und Zerstörung in sich, ja es war von ihnen getrieben. Der »Esprit« bietet kühl einen Blick auf die Verwüstungen, die nach dem verlorenen Spiel zurückgeblieben sind. John Law tritt nun nicht mehr als übermütiger Windgott, sondern als einer auf, der die Dämme geöffnet hat:

»M. Law, war, weil er die Verfasstheit sowohl der Republik als auch der Monarchie verkannte, einer der größten Beförderer der Despotie, den Europa jemals gesehen hat. Über die allzu brüsken, allzu ungewöhnlichen, unerhörten Veränderungen hinaus, die er ins Werk setzte, wollte er die vermittelnden und mittleren Ränge entsetzen und die politischen Körperschaften zerschlagen, er löste die Monarchie mit seinen chimärischen Kreditgeschäften auf und schien sogar die Verfassung selbst veräußern zu wollen.« (27)

Sobald die Imagination einklagt, was sie besitzt, wird sie zum Terror. Aber nicht sein spielerisches Als-ob, sondern seine Aufhebung der Vermittlungen hält Montesquieu Law vor, die Abkehr vom Mittelbaren, nicht seine Mittel. Der Kapitalismus eines Law hat wie das ihm verbundene moderne Denken alles Feste liquidiert und alles Starre erschüttert. Die alten Differenzen von Geschlecht, Besitz und Macht sind für eine Zeit in eine Hausse der Spekulation gerissen worden, in der alles möglich scheint, das Abwesende sich manifestiert und das Anwesende sich verflüchtigt. Doch Laws Logik wohnt, weil sie sich nicht fundieren lässt, eine gefährliche Tendenz zum regressus ad infinitum, zum Leerlauf, inne. Mit dem Versuch, aus dem Leerlauf zu springen und Fakten statt Fiktionen zu setzen, wird Terror, was Ordnung war, und versiegt, was liquide schien.

Montesquieu, der als einer der Ersten, vielleicht als der Erste, erkannt hat, in welche ökonomischen wie kulturellen Krisen die Moderne führen muss, wendet sich doch nicht den Alten Mächten mit ihren Päpsten und Paschas zu, denen er angehörte. Er überwindet die alte Welt, indem er sich selbst überwindet. Seine »Gesetze« ruhen nicht auf von Gott und Gelehrsamkeit gelegten ehernen Fundamenten, sondern auf der Einsicht in die stets sich wandelnden aggressiven Triebe des Marktes und des Unbewussten. Montesquieu hat sich dem Abenteuer der Moderne ausgesetzt, die notwendigen Enttäuschungen durchlitten und durchdacht, ohne auf antimoderne Schlussfolgerungen zu verfallen. Das hat er allen Philosophen seines Jahrhunderts und den meisten der auf es folgenden voraus.

Als er am 29. August 1728 Law in Venedig begegnet, lässt er sich, wie seine ausführlichen Notizen beweisen, von ihm bis ins Einzelne in das System einweihen und den Bankrott erklären. Law selbst ist ihm bei dem Gespräch nicht sympathisch geworden: »Er ist ein hinterhältiger Mensch, der Urteilskraft besitzt und dessen ganzes Bestreben darauf gerichtet ist, einem die Worte im Mund herumzudrehen und etwas Unpassendes in ihnen zu entdecken; übrigens ist er mehr in seine Ideen als in sein Geld verliebt.« (28)

John Law bleibt bis zuletzt ein Spieler, das Spiel allein ist ihm wichtig, nicht der Gewinn, den er aus ihm ziehen kann. Doch das Glück, das darin liegt, dass die Worte immer etwas anderes bedeuten, als sie zu bedeuten scheinen, ist für seinen Zuhörer zu einer unglücklichen Wortklauberei verkommen. Die Zeichen, die auf alles passen können, passen auf nichts mehr, sind unpassend geworden.

Anmerkungen

(1) Louis Althusser, »Montesquieu. La politique et l’histoire«, 6. Aufl., Paris 1985

(2) »De l’Esprit des lois«, hg. v. Robert Derathé, 2 Bde., Paris 1973, I, 2 und 3

(3) Etwa Jean Starobinski, »Montesquieu«, 3. Aufl., Paris 1994

(4) »Mes pensées«, 4. Ich übersetze hier und im Folgenden nach den von Roger Caillois besorgten »Œuvres complètes«, 2 Bde., Paris 1949

(5) Ich folge der Darstellung von Antoin E. Murphy, »John Law. Economic Theorist and Policy-Maker«, Oxford 1997

(6) Einige Passagen des vorliegenden Aufsatzes sind identisch mit meinem früheren, wesentlich kürzeren zum selben Thema, in konkret 2 / 2005

(7) »Œuvres complètes«, a.a.O.

(8) Ein Bild von Law, das zu der Zeit weit verbreitet ist. Daniel Defoe dichtet die Spottverse: »Some in clandestine companies combine; / Erect new stocks to trade beyond the line; / With air and empty names beguile the town, / And raise new credits first, then cry ‘em down; / Divide the empty nothing into shares, / And set the crowd together by the ears.« Zit. n. Murphy, a.a.O.

(9) »Lettres persanes«, CXVIII

(10) »De l’Esprit des lois«, a.a.O., XXII, 2 und folgende

(11) Murphy, a.a.O, bemerkt witzig: »While born in Edinburgh in 1671, his spiritual age of birth was really three hundred years later in the year 1971, a year in which the final link between the Western world’s monetary system and metallic money was finally broken when the United States cut the last vestiges of the gold standard system by refusing to guarantee any longer the fixed price of $35 for an ounce of gold.«

(12) »De l’Esprit des lois«, a.a.O., XXII, 19

(13) »Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie«, Band 1, Berlin 1962 (MEW, Bd. 23), VII, 22

(14) »Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie«, Berlin 1983 (MEW, Bd. 42)

(15) »Das Kapital«, a.a.O., I, 2

(16) Ebd.

(17) Vgl. Jean Goldzink, »Montesquieu et les passions«, Paris 2001

(18) Die meisten Schriften Montesquieus erschienen ohne Nennung des Autorennamen

(19) Eine Analyse dieser Passage bietet auch Gérard Genette, »Seuils«, Paris 1987

(20) »Writing the Republic of Letters: The Lettres persanes and the Citizen-Critic«, in Elizabeth Heckendorn Cook, »Epistolary Bodies. Gender and Genre in the Eighteenth-Century Republic of Letters«, Stanford 1996

(21) Ebd.

(22) »Das Kapital«, a.a.O. I, 2

(23) Ebd., II, 4

(24) Hierzu Jean Dalat, »Montesquieu, chef de famille en lutte avec ses beaux-parents, sa femme, ses enfants«, Paris 1984 (Archives Montesquieu, 11)

(25) »Mes pensées«, 552-581, in »Œuvres complètes«, a.a.O.

(26) »De l’Esprit des lois«, a.a.O., III, 5

(27) Ebd., II, 4

(28) »Voyage de Gratz à La Haye«, in »Œuvres complètes«, a.a.O.