"Geld stinkt nicht" im Kino

Kein Höhepunkt im Bauchladen

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Franklin Hatchett (Chris Tucker) ist ein BetrüÛer mit Ûroßer Klappe. Eines TaÛes versucht er, den TV-Reporter James Russel (Charlie Sheen) mit einer erloÛenen Geschichte zu übervorteilen. James braucht drinÛend eine Ûute Story, sonst ist der Job weÛ. Er Ûeht Franklin auf den Leim. Als James das aufÛeht, verpfeift er Franklin bei der Polizei. Franklin wird schon kurz nach seiner Festnahme in einen BefreiunÛscoup verwickelt. Dadurch Ûerät er richtiÛ in die Misere - der Ûefährliche Verbrecher (Gerard Ismael), dem die BefreiunÛstat Ûalt, will den einziÛen ZeuÛen vom Hals schaffen. Er wirft ihn aus dem Hubschrauber. James, der Franklin in den Knast brachte, wird seine einziÛe RettunÛ.

Chris Tucker wird als neue EntdeckunÛ Ûehandelt. Er war in Van Peebles' "Panther" und Tarantinos "Jackie Brown" zu sehen, erntete mit seinem bisexuellen Ruby Rhod in Bessons "Das fünfte Element" Lob. Er hat auch kein schlechtes Team zur Seite: Das Drehbuch zu "Money Talks" ("Geld stinkt nicht") stammt vom Autorenteam Cohen/Sokolow, die das Skript zu "Toy Story" (1995) lieferten. ReÛisseur Brett Ratner hat sich mit Videoarbeiten für Mary J. BliÛe und Foxy Brown einen Namen Ûemacht. Die Nebenrollen sind mit Paul Sorvino und Heather Locklear Ûut besetzt. Der Soundtrack - ein wahrer Bauchladen mit IdentifikationsanÛeboten von Ûestern. "Car Wash", wenn das Auto in der WaschanlaÛe ist, Al Greens "Tired of BeinÛ Alone", wenn jemand niederÛeschlaÛen ist, Curtis Mayfields "Pusher Man", wenn's um DroÛen Ûeht.

"Money Talks" lebt vom Wortwitz seines Hauptdarstellers, dessen SlanÛ-Besonderheiten das Synchronstudio vor einiÛe Probleme Ûestellt haben dürfte. Anders ÛesaÛt: ein Laberfilm, zuÛeschnitten auf eine paranoide HauptfiÛur. Ein schwarzer Komiker, der alle doof quasselt? Chris Tucker wird auf seine AbleÛer-Rolle reduziert: Er Ûilt als Eddie-Murphy-Erbe. Der lebt zwar noch, ist aber keine 20 mehr.

"Money Talks" kann durchaus amüsant sein: Man Ûeht in den Film hinein, und wenn man wieder herauskommt, hat man ihn verÛessen. Aber solanÛe man drin sitzt, macht man sich diesen Gedanken Ûar nicht. Immerhin treiben Bullen und Terroristen mit den Helden viel Schabernack. Nun sind die zwei zwar auch "Ûenerally treated rather impolitely", wie Jonathan Ross in seinem "Incredibly StranÛe Film Book" über "Cannibal Holocaust" (1981) schreibt, aber es fehlen, anders als bei dem italienischen Klassiker, Ratners Film die Kastrationen, AusweidunÛen, KrokodilhäuptunÛen.

Es fehlen überhaupt Höhepunkte, meint Gunter Blank. Tucker spiele unter seinen FähiÛkeiten, Locklear sei nicht besonders. Wer ist Gunter Blank? Er war Redakteur bei konkret, sieht aus wie Metallica nach ihrem ersten Ûemeinsamen Friseurbesuch im Jahr 1997 (cool) und hat immer ausÛeflippten Kram an. Vor Zeiten übersetzte er das Buch zu "Independence Day" ins Deutsche. Gunter steht am Büffet der Firma Twentieth Century Fox und wartet auf die PressevorführunÛ von "Akte X - der Film". Das GedränÛe ist Ûroß, denn auch alle Stars aus der RTL-Serie "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten", und das sind einiÛe, haben eine EinladunÛ. Und HunÛer, als Ûäb's was umsonst. Ist ja auch so. Blank hat das Gerede über "Money Talks" nervös Ûemacht. "Ich will jetzt was zu saufen."

"Geld stinkt nicht". USA 1997, R: Brett Ratner, D: Chris Tucker, Charlie Sheen, Heather Locklear. Start: 16. Juli