Der Rheinmetall-Vorstandsvorsitzende Armin Papperger entging einem russischen Anschlag

Manager im Visier

Porträt Von Moritz Tübbecke

Armin Papperger, der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, soll auf einer Todesliste russischer Geheimdienstler gestanden haben.

Nicht nur Politiker leben gefährlich: Armin Papperger, der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, entging Anfang des Jahres einem mutmaßlichen Mordanschlag russischer Agenten. Das berichtete der US-Nachrichtensender CNN am Donnerstag voriger Woche unter Berufung auf deutsche und US-amerikanische Sicherheitskreise, die das Attentat vereitelt hätten.

Der 61jährige stand demnach auf einer Tötungs­liste von Managern der europäischen Rüstungsindu­strie, die Pläne zu seiner Ermordung seien fortgeschritten gewesen: Dem Spiegel zufolge befanden sich mutmaßliche russische Agenten bereits im Schengen-Raum und hätten die Rheinmetall-Zentrale in Düsseldorf sowie ausländische Reiseziele Pappergers ausgespäht. Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow sagte, solche Berichte über ein Mordkomplott könnten »nicht ernst genommen werden«, es handle sich um »Fake News«. Papperger selbst hält den Anschlagsversuch zumindest nicht für unwahrscheinlich: »CNN schaut nicht einfach in den Himmel«, sagte er der Financial Times.

Im April hatte die Gartenlaube auf seinem niedersächsischen Anwesen gebrannt; in einem Bekennerschreiben auf Indymedia hieß es, Rheinmetall sei »einer der Profiteure der sogenannten Zeitenwende«. Außerdem wünschte man »denen, die sich verabreden, Herrschaftsstrukturen militant anzugreifen«, Kraft und Glück. Rheinmetall gilt als wichtiger Rüstungslieferant der Ukraine: Der Konzern exportiert dorthin Munition, Panzer, Luftabwehrkanonen und Drohnen. Ein »Herzensanliegen« hatte Papperger die »wirkungsvolle und verlässliche Unterstützung« der Ukraine im Juni genannt, diese Zusammenarbeit wolle er noch vertiefen. Aufgrund der hohen Nachfrage verzeichnet Rheinmetall steigende Umsatzzahlen – für das Jahr 2024 rechnet der Konzern mit über zehn Milliarden Euro.