»So wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto«

Homestory #33/24

Homestory Von Jungle World

Sportwetten, Lottospielen oder doch an der Börse spekulieren? Die Wege der »Jungle World«-Redaktionsmitglieder zum immerwährenden Müßiggang sind so vielfältig wie wenig erfolgversprechend.

Wer träumt nicht vom immerwährenden Müßiggang. Und da der wohl kaum durch Arbeitslohn, sondern vielmehr durch Erbschaft oder sonstigen Geldregen zu erreichen ist, haben zwar auch die Redaktionsmitglieder Ihrer Lieblingszeitung die ein oder andere Erfahrung mit Glücksspiel oder riskanten Investitionen gesammelt, besonders stark ist die Zockermentalität allerdings nicht ausgeprägt.

Eine Kollegin weiß zu berichten, dass ein Ehemaliger bei Sportwetten im Internet mitgemacht hatte, bei denen man zum Einstieg kostenlos wetten durfte – und er prompt so viel gewonnen hatte, dass es für eine teure Sonnenbrille reichte.

Auffällig sei, dass in jeder Geschichte über Sportwetten der Erzähler etwas gewonnen habe, sagt ein Kollege. »Statistisch ist das unplausibel.«

Auffällig sei, dass in jeder Geschichte über Sportwetten der Erzähler etwas gewonnen habe, sagt ein Kollege. »Statistisch ist das unplausibel.« Er selbst spiele gern Poker um ein bisschen Geld, aber wenn es etwas mehr Geld wird, hört der Spaß auf.

Eine Kollegin gewinnt nie, macht aber auch nie bei Glücksspielen mit – da könnte ein Zusammenhang schon plausibler sein. Bei Reiseverlosungen versuche sie aber doch häufiger ihr Glück. Noch hängt sie allerdings im Homeoffice fest und nicht am Flughafen, wie so manch ein Tourist derzeit.

Eine weitere Kollegin hat eine bleibende Erinnerung vom bayerischen Kartenspiel »Schafkopfen« als Jugendliche. Bei einer Partie mit deutlich älteren Spielern hatten ihre Gegner sie unterschätzt und wurden von ihr um ganze 60 Mark erleichtert. Eine Kollegin hat vor einigen Jahren in einem Text bereits das Lottospielen gelobt.

Eurojackpot mit mehr als 50 Millionen

Das Spiel 77 beim Lotto hat einem anderen immerhin einst ganze 777 Mark kurz vor Weihnachten beschert. Auf etwas höhere Gewinne hofft einer, der schon mal versucht, den Eurojackpot zu knacken, aber nur wenn mehr als 50 Millionen drin sind – nur weil ihn die Werbung dafür anspreche. Ein weiterer Kollege hält sich lieber fern von solch nervenaufreibendem Zeitvertreib.

Er habe schon Bauchschmerzen dabei, sich Schuhe für 80 Euro zu kaufen. Dafür ­gesteht er seine frühe Spielsucht: Bei Pokémon (gelbe Edition) hat er mitgefiebert, aber meist alles verloren. Im Gegensatz zu seiner Kollegin bei Pokémon Go ein paar Jahre später: dieser Spielsucht konnte sie immerhin während der Arbeitszeit in ihrem alten Behördenjob ausführlich nachgehen.

Von Aktieninvestments berichtet keiner, bei den Turbulenzen der vergangenen Wochen an den ­internationalen Börsen wohl auch besser so. Aber wie der deutsche Winterjackendesigner Karl Lagerfeld einst zum Thema sagte: »Das Geld muss aus dem Fenster, damit es durch die Tür wieder reinkommt.«