Peter Hacks gesamter Briefwechsel mit André Müller sen. ist als Buch erschienen

Lustige Leute

Rechtzeitig zum 20. Todestag von Peter Hacks ist nun dessen gesamter Briefwechsel mit André Müller sen. aus den Jahren 1957 bis 2003 erschienen.

André Müller, wie Peter Hacks in den zwanziger Jahren geboren, wurde mit seiner jüdisch-kommunistischen Familie während der Nazizeit verfolgt und musste Jahre im KZ verbringen. 1957 ist er Mitgründer des »Arbeitskreises Bertolt Brecht« in der Bundesrepublik und sucht den Kontakt zum Brecht-Mitarbeiter und Dramatiker Hacks, der 1955 von München nach Berlin, Hauptstadt der DDR, gezogen war. Als DKP-Mitglied in Köln – die Partei wurde 1968 gegründet – nimmt Müller in seiner Partei bis zum Schluss die Außenseiterposition eines Realisten unter Romantikern ein.

Nicht anders geht es Hacks in der DDR, der sich trotz Verbote seiner Stücke am Ende als einer der wenigen Verteidiger des sozialistischen Staates erweisen sollte, von dem er stets annahm, er einzig ermögliche die Bedingungen für seine »sozialistische Klassik«. Unter dieser Annahme entstand ein Theaterwelterfolg wie »Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe« und seine bis heute hochgelobten Essays, Gedichte und Kinderbücher. Müller war Dozent an der Münchner Schauspielschule sowie Redakteur von Kulturzeitschriften und schrieb zwei der gewichtigsten, aber nahezu unbekannten Bücher mit materialistischen Deutungen Shakespeares.

»Das Leben im und für den Sozialismus machte uns mächtigen Spaß.« André Müller sen.

Noch kein Abonnement?

Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::