Viele Arbeiter wählen rechtsextrem, die neue IG-Metall-Vorsitzende will das ändern

Gewerkschaft gegen rechts

Die neue IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner will der AfD »den Boden entziehen«. Viele Arbeiter wählen die AfD, aber ob die Gewerkschaft daran etwas ändern kann, darf bezweifelt werden.
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Macht ist das Vermögen, den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, lautet eine Definition des Soziologen Max Weber. Die am Montag gewählte neue Erste Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, gilt dem Manager-Magazin als »eine der mächtigsten Figuren der deutschen Wirtschaft«. Weil sie die bislang stets von Männern (und meist von Schwaben) besetzte Gewerkschaftsspitze erobert hat, ist ihr große Aufmerksamkeit gewiss.

Ob die studierte Soziologin Benner auch gemäß Max Webers Definition mächtig sein wird? Es darf bezweifelt werden. Große Pläne hat sie: »Gerade wir als Gewerkschaft haben enorme Möglichkeiten, gegen den weiteren Aufstieg der AfD zu wirken«, sagte Benner der Augsburger Allgemeinen. »Wir können den Rechten den Boden entziehen, wenn wir in den Betrieben mit Hilfe von Gewerkschaften und Betriebsräten Menschen Sicherheit vermitteln, etwa indem sie weiterqualifiziert werden und bei all den Veränderungen eine gute Perspektive für sich sehen.«

Die mediale Öffentlichkeit hat ihre Aussage begierig aufgegriffen. Was dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz nicht gelang – der 2018 versprochen hatte, »die AfD zu halbieren« –, soll nun die IG Metall richten. Aus den wohlwollenden Kommentaren hört man es zwischen den Zeilen heraus: Ihr kennt doch die Proleten, ihr müsst ihnen den Kopf wieder zurechtrücken.

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