Der Tod eines Jugendlichen bei einem Dorffest sorgt in Frankreich für Aufregung

Aufregung im ganzen Land

In Frankreich sorgt der gewaltsame Tod eines 16jährigen auf einem Dorffest weiterhin für politische Unruhe. Eine rechtsextreme Racheexpedition stieß mit der Polizei zusammen, es gab es mehrere Festnahmen.

Paris. Kaum jemand in Frankreich kannte den Namen von Crépol. Das änderte sich vor gut zwei Wochen, nachdem in der Gemeinde mit gut 500 Einwohnern zwischen Valence und Grenoble im französischen Voralpenland der ­16jährige Thomas Perotto durch einen Messerstich getötet worden war.

Sein Tod war das Ergebnis einer Auseinandersetzung zwischen Ortsansässigen und Auswärtigen, die aus der rund 20 Autominuten entfernten Stadt Romans-sur-Isère angereist waren. Sie fand in der Nacht vom 18. zum 19. November gegen zwei Uhr früh statt, nach dem Ende einer Dorffeier. Nach jüngsten Bekanntgaben der zuständigen Staatsanwaltschaft in Valence am Montagabend, die bereits in den ersten Tagen nach der Tat über 100 Zeugen vernommen hat, scheinen sich die Spannungen im Laufe der Veranstaltung hochgeschaukelt zu haben.

Einige Auswärtige hatten demnach an der Feier teilgenommen, andere wurden wegen fehlender Anmeldung von den Türstehern abgewiesen. Zu ihrer Teilnahme motiviert hatte offensichtlich das Gerücht, es seien »zahlreiche Mädchen« dort, während es den Ortsansässigen nicht unbedingt gefiel, diese nun von Angereisten angebaggert zu sehen – so beschreibt die Polizei die Ausgangslage.

Im Laufe der Nacht kamen weitere junge Männer aus Romans-sur-Isère, die offenbar zur Verstärkung gerufen worden waren. Am Ende kam es zu einer Gewalteskalation, Thomas Perotto erlag seinen Verletzungen, zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt, andere leicht.

Der rechtsextreme ehemalige Präsidentschaftskandidat Éric Zemmour, Gründer der Partei Reconquête (Rückeroberung), kramte sein Konzept vom »Frankozid« wieder hervor.

Noch kein Abonnement?

Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::