Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #16/2024

Am 11. April berichtete die Jüdische Allgemeine, dass das deutsche Unternehmen KSG GmbH aus Bad Essen keine Goalbälle an das israelische Frauennationalteam verkaufen wolle. Das Unternehmen ist weltweit der einzige Hersteller diese Art von Ball, der explizit für blinde oder anderweitig sehbehinderte Spieler entwickelt wurde. Für die Vorbereitung auf die Paralympics Ende August in Frankreich wollte das Israelische Paralympische Komitee deshalb 50 dieser Bälle beim Unternehmen kaufen. »Die Weigerung, Israel mit Bällen zu versorgen«, so das Unternehmen jedoch, ­werde »dem regionalen Frieden dienen«. Der Bild-Zeitung zufolge verkaufte das Unternehmen seine Produkte hingegen an das ­islamistische Regime im Iran. Am 12. April berichtete das Junge Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus, dass ein in ­Cottbus lebender Israeli eine Woche zuvor aus antisemitischen Motiven in seinem Laden angegriffen worden sei. Im Laden sei ­zudem ein hoher Sachschaden entstanden. Dabei hätten die Angreifer das Opfer als »jüdisches Schwein« beschimpft und ihn mit den Worten »Du wirst dafür bezahlen, dass Palästinenser in Gaza sterben, du Besatzer, du wirst sterben« bedroht. Weiterhin seien die Betroffenen Bedrohungen ausgesetzt. Die Polizei wiederum würde Antisemitismus als Tatmotiv nicht in Betracht ziehen. In der Nacht zum 14. April griffen zwei Unbekannte eine queere Party in Berlin-Neukölln an. Die Polizei berichtete, einer der beiden habe Reizgas in Richtung des Eingangs des Lokals gesprüht, wo sich gerade mehrere Gäste aufhielten. Mindestens fünf von ihnen hätten anschließend über Atemwegsreizungen geklagt. Am 14. April störte eine Frau laut Tagesspiegel die Totenruhe auf einem jüdischen Friedhof in Berlin-Mitte und beleidigte eine Reisegruppe rassistisch.  pb