Die US-Politologin Jodi Dean hat in einem Text bekundet, vom Hamas-Massaker am 7. Oktober »berauscht« gewesen zu sein. Deshalb darf sie vorläufig nicht mehr an ihrer Hochschule lehren. Im selben Text hatte sie auch Judith Butler auf groteske Weise kritisiert – diese wiederum nahm das Dean nicht krumm.
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Das amerikanische Jahrhundert ist vorbei. Was aber waren und sind die USA? Der Osteuropahistoriker Karl Schlögel besichtigt die Vereinigten Staaten – mit einem speziellen Blick für die Beherrschung von Raum und Zeit.
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Wie schon in Emma Clines gefeiertem Debütroman »The Girls« geht es auch in ihrem nun erschienenem zweiten Roman »Die Einladung« um Abhängigkeit, Berechnung und Manipulation in einer asymmetrischen Beziehungskonstellation.
Buchkritik
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Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg widmete gleich in zwei Semestern eine Reihe von Veranstaltungen, Vorlesungen und Seminaren dem Buch
»Den Schmerz der Anderen begreifen« von Charlotte Wiedemann. Darin fordert die Journalistin und Autorin eine neue, »empathische« Erinnerungskultur – und die Universität erhofft sich wohl, durch das Lesen des Buches ihrer empfundenen Provinzialität zu entfliehen. Denn die neue Erinnerungskultur, die Wiedemann vorschwebt, steht ganz im Einklang mit dem Ziel der Wortführer des »Historikerstreits 2.0«, nämlich endlich den Ballast der deutschen Vergangenheit abzuwerfen und sich hemmungslos dem Antizionismus hinzugeben.
Essay
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In seinen Vorlesungen am Londoner Goldsmiths’ College untersuchte der britische Kulturtheoretiker Mark Fisher das Begehren im und nach dem Kapitalismus. Die posthum veröffentlichten Abschriften, die jetzt auch auf Deutsch unter dem Titel »Sehnsucht nach dem Kapitalismus« erschienen sind, geben nicht nur Aufschluss über sein letztes Buchprojekt »Acid Kommunismus«, sondern offenbaren auch die Widersprüche und Leerstellen seines Denkens.
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Ein geplanter Luxus-Campingplatz, der schwerwiegende Folgen für das ökologische Gleichgewicht der Region und das Leben der Dorfbewohner hätte: Aus dieser Prämisse macht der japanische Regisseur Ryūsuke Hamaguchi in »Evil Does Not Exist« großes Kino.
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Die Verbreitung von Fake-News über den iranischen Luftangriff auf Israel überraschte wenig, ermöglichte aber interessante Einblicke in die »Informations«-Quellen Berliner Hamas-Fans.
Das Medium
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Der Drehbuchautor und Regisseur Alex Garland reagiert mit seinem neuen Film auf die Rhetorik der Alt-Right-Bewegung, die einen heraufziehenden Bürgerkrieg in den USA beschwört. »Civil War« möchte er als warnendes Fanal verstanden wissen. Dem regressiven Moment der Dystopie kann seine Erzählung aber nicht durchgängig widerstehen.
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Die Zukunft hat begonnen. Während im Feuilleton noch darüber gestritten wird, ob KI-Systeme die Rettung der Welt einleiten oder die Menschheit vernichten, tanzen Lagerarbeiter:innen nicht nur bei Amazon längst nach ihrer Pfeife. Nicht erst in der zukünftigen Anwendung der Künstlichen Intelligenz, sondern schon in der Entwicklung verschärfen sich Ausbeutung, soziale Ungleichheit und Prekarisierung.
Imprint
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dschungel
Auf Videoplattformen hat sich in den vergangenen Jahren mit ASMR ein Subgenre etabliert, in dem vor allem Frauen körperliche Reaktion hervorrufen wollen
Die autonome sensorische Meridianreaktion, kurz ASMR, beschreibt ein Gefühl von Kribbeln auf dem Kopf und dem Rücken, ähnlich einer Gänsehaut. Auf Videoplattformen hat sich in den vergangenen Jahren ein ganzes Subgenre etabliert, in dem vornehmlich Frauen durch allerlei Knistern und Flüstern diese körperliche Reaktion hervorrufen wollen – und dadurch Entspannung zu einem konsumierbaren Gut machen.
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