Die außenpolitischen Motive der türkischen Unterstützung für die Terroristen in Gaza

Reiten auf der Hamas-Welle

Der türkische Präsident Erdoğan hetzt gegen Israel und beherbergt einen wichtige Sitz der Hamas in Istanbul. Das ist populär bei zahlreichen Türken, aber auch Ergebnis türkischer Außenpolitik: Seit Jahren unterstützt die Türkei die Muslimbrüder, um in arabischen Staaten Einfluss zu nehmen.

Mit Überraschung wurde in westlichen Medien aufgenommen, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Antwort Israels auf den Überfall der Hamas sogleich als »Genozid« und die Hamas als »Befreiungsorganisation« bezeichnete. Dabei stimmten diese Aussagen völlig mit dem überein, was Erdoğan seit über zehn Jahren zu dem Thema sagt; für seine Verhältnisse war es sogar beinahe gemäßigt. Hier nur einige Kostproben: Im Februar 2013 bezeichnete Erdoğan den Zionismus als »Verbrechen gegen die Menschheit«. Im Juli 2014 nannte er Israel anlässlich von Operationen in Gaza einen »terroristischen Staat« und fügte hinzu, die Israelis hätten mit ihrer Barbarei Adolf Hitler übertroffen. 2018 sagte er, Gaza zu bombardieren, sei ein so ernstes Verbrechen wie der Holocaust.

Anlässlich des Tags der Menschenrechte sagte Erdoğan am 10. Dezember 2017: »Diejenigen, die sich heute für die Eigentümer Jerusalems halten, werden morgen nicht einmal mehr Bäume finden, hinter denen sie sich verstecken können.« Das ist eine Anspielung auf einen Hadith, ein überlieferter Ausspruch des Propheten Mohammed, der auch in der Charta der Hamas zitiert wird. In der heißt es: »Die Steine und Bäume werden sagen: Oh Muslime, Diener Gottes, hinter mir ist ein Jude, kommt und tötet ihn.« Der Hadith bezieht sich auf die Endzeit, in der jüdische Krieger auf der Seite des Bösen stehen werden. Es handelt sich also nicht um einen unmittelbaren Aufruf zur Ermordung von Juden, kommt dem aber nahe.

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