»Friedenspolitik« gegen Israel und die Ukraine eint die Linkspartei und ihre Abtrünnigen

Endlich Frieden

Die Linkspartei und die abtrünnige Sahra Wagenknecht haben gemeinsam zu einer Demonstration in Berlin aufgerufen, die sich unter anderem gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und Israels Militärschläge im Gaza-Streifen richtet. Friedenspolitik gegen die Ukraine und Israel scheint weiterhin ein gemeinsamer Nenner der nun getrennten Lager zu sein.

Ganz egal wo man stand, man wurde angerempelt. Mal bekam man Unsere Zeit, die Zeitung der DKP, unter die Nase gehalten, manchmal die Junge Welt. Mal kriegte man ein Schild mit einer Friedensbotschaft auf den Kopf, mal eine Fahne ins Gesicht.

Es waren wohl etwa 10.000 Demons­tranten, die am Samstag die Straße des 17. Juni vor dem Brandenburger Tor in ein Meer aus blauen Friedens- und bunten Regenbogenfahnen tauchten. Das verschwörungsaffine Internetportal Nachdenkseiten war mit einer großen Fahne vertreten, die MLPD und die Junge Welt hatten Stände aufgebaut und man sah viele Fahnen der DKP. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer dürfte ungefähr bei 60 gelegen haben.

Die Initiative »Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder!« hatte die Demonstration unter dem Motto »Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten« organisiert. Mit dazu aufgerufen hatten prominente Einzelpersonen wie die ehemalige Moskau-Korrespondentin der ARD, Gabriele Krone-Schmalz, der Sänger Hannes Wader, der sozialistische Umweltverband Naturfreunde, Dietmar Bartsch und Gregor Gysi von der Linkspartei, die ehemalige Bischöfin und Veteranin der Friedensbewegung, Margot Käßmann, sowie Oskar Lafontaine. Aufgerufen hatten aber auch Sahra Wagenknecht und der Parteivorstand der Linkspartei.

Die Menschen vor dem Brandenburger Tor wurden vor allem dann laut, wenn Wagenknecht die angebliche »Kriegsbesoffenheit« der Deutschen anprangerte.

Noch vor zwei Wochen hatte Bartsch Wagenknecht und die neun weiteren Bundestagsabgeordneten, die mit ihr Ende Oktober die Partei verließen, auf dem Augsburger Parteitag als »verantwortungslos« und »Abgeordnete ohne Kampfgeist und Rückgrat« bezeichnet. Der Co-Vorsitzende der Linkspartei, Martin Schirdewan, zitierte bei der Gelegenheit Bertolt Brecht: »Wenn ein Freund weggeht, muss man die Tür schließen, sonst wird es kalt.«

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