Wenn es eng wird, haut er Charlie raus: Richard Malka, Jurist, Comicautor und Romancier, ist der langjährige Anwalt von Charlie Hebdo und ein ebenso radikaler wie charismatischer
Die Freiheit der bürgerlichen Gesellschaft gilt für alle Bürger gleichermaßen und bedingt genau deshalb soziale Ungleichheit. Zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützen den Staat in der Reproduktion dieses ungleichen Verhältnisses.
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Freiheit und Lohnarbeit stehen im Widerspruch zueinander. Es gibt Rechte am Arbeitsplatz. Die mussten aber hart erkämpft werden und sind keine Selbstverständlichkeit.
Kommentar
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Der Besitzer einer Wohnung kann seine Mieter meist problemlos rausschmeißen, indem er Eigenbedarf anmeldet. Die Rechtslage macht es leicht, dabei zu betrügen.
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Heutige Freiheitsbestrebungen in der westlichen Welt entstellen den Liberalismus zur Kenntlichkeit: Ein Javier Milei schlummert auch in Christian Lindner oder Hubert Aiwanger.
Kommentar
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Einstmals hielten Linke dem reaktionären Ruf nach Recht und Ordnung die Freiheit entgegen. Heutzutage hat sich der Freiheitskampf gegen die Beschränkung durch zivilisatorische Standards und objektive gesellschaftliche Rahmenbedingungen als Terrain der Rechten etabliert.
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In ihrer Studie »Gekränkte Freiheit« beschreiben Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey das, was sie als »libertären Autoritarismus« bezeichnen, nämlich das undialektische und narzisstische Verständnis der Freiheit.
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Judith Shklar (1928–1992) gilt als eine der wichtigsten Theoretikerinnen des Liberalismus. Zentral für ihr Verständnis von Freiheit war die Abwesenheit von Furcht und Abhängigkeit: Jeder müsse sein Leben gestalten können, ohne befürchten zu müssen, Grausamkeit zu erfahren, postulierte die lettisch-US-amerikanische Politologin. Ihr Augenmerk galt dabei den Opfern bestimmter Formen von Politik. Shklars Überlegungen zum Wesen des Liberalismus machen es möglich, sowohl Antidiskriminierungspolitik als auch soziale Sicherung neu zu begründen – anstatt sie immer wieder unproduktiv gegeneinander auszuspielen.
Imprint
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Die »Cancel Culture« ist zurück. Die Klage, die einst von Rechten ins Feld geführt wurde, ist derzeit bei Teilen der Linken beliebt, die ihr Recht auf Israelkritik bedroht wähnen.
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Angesichts von Cancel Culture und politischer Korrektheit beklagen viele ein neues Zensurregime. Verkannt werden dabei die ambivalente, gar produktive Bedeutung der Zensur in der bürgerlichen Gesellschaft sowie die spezifischen Merkmale des neuen Moralismus.
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Die deutsche säkulare Islam-Politik wird als erfolgreiche Alternative zum dogmatischen französischen Laizismus angepriesen. Die Integration der Muslime erfolge hier über die Religion, während Frankreich die Religionsausübung behindere, heißt es gelegentlich. Doch diese Auffassung erweist sich als reaktionäre deutsche Ideologie.
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Der Auschwitz-Prozess inmitten der Trübnis einer postfaschistischen BRD: Die Miniserie »Deutsches Haus« überzeugt mit ihrer dekonstruktiven Erzählweise und nutzt das Format für die Vergegenwärtigung schuldhafter Vergangenheit. Debatten wird die Serie nicht auslösen, vorzuwerfen ist es ihr aber nicht.
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In seinem Buch »Die Freiheit, die sie meinen« seziert der Literaturwissenschaftler Sebastian Schuller die »deutsche Corona-Ideologie« und zeigt auf, wie die Covid-19-Pandemie den Neoliberalismus ankratzte – und wie dieser sich davon erholte.
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Freiheit, so scheint es, ist heutzutage nur noch auf der Basis kollektiver Selbstbeschränkung zu erkämpfen. Aus der Sehnsucht nach der biederen Sippe, die sich zu diesem Zweck formieren soll, spricht vor allem die Überforderung, individuelle Freiheit überhaupt noch zu denken.
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