Ligurien, Paris, Marseille - die meisten »Jungle World«-Kolleg:innen zieht es zum Urlaub in den Süden

Homestory #20/24

Der Mai hat zwar viele Feiertage parat, aber die Zeitung muss trotzdem produziert werden. Zeit für die Mitglieder des »Jungle World«-Kollektivs, in Urlaubserinnerungen zu schwelgen.
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Der Mai meint es gut mit den Werktätigen. Es gibt so viele Feiertage wie sonst nur zum Jahreswechsel. Bereits sommerliche Temperaturen tun ein Übriges. Die Voraussetzungen für Ausflüge, einen Kurz­urlaub oder viel Zeit im Freien könnten nicht besser sein. Nachrichten indes kennen bekanntlich keine Feiertage. Und so sitzt die ­Redaktion ihrer Lieblingszeitung am Schreibtisch, während es sich andere draußen gut gehen lassen. Freilich macht aber auch die Jungle World mal Urlaub. Und so mögen immerhin die Erinnerungen an vergangene Reisen durch diesen feiertagsreichen Mai retten.

»Der Wald war nachts voll mit Glühwürmchen«, erinnert sich die Kollegin.

»Es klingt nach Vollkitsch, aber … «, fängt ein Kollektivmitglied vorsichtig an zu berichten, »zwei Wochen lang war nichts schlecht.« Gemeint ist ein Urlaub an der ligurischen Küste. Nach einer halbstündigen Bergwanderung haben sie und »die sechs schönsten Menschen« ihre Unterkunft erreicht: zwei ehemalige Ziegenställe mitten im Wald, die gerade so mit dem Nötigsten ausgestattet waren. »Der Wald war nachts voll mit Glühwürmchen«, erinnert sie sich. In dieser Zeit habe sie nichts anderes zu tun gehabt, als einfach nur »über das Meer zu glotzen«.

Ein anderer war jüngst erstmals in Paris und dachte, es sei genug, sich die Nachbildung des Eiffelturms im dortigen Disneyland anzusehen. Seine Begleitung, die schon öfter die französische Hauptstadt besucht hatte, habe allerdings darauf bestanden, dem Paris-Neuling die wichtigsten touristischen Attraktionen im Original zu zeigen. Und siehe da: »Ich muss gestehen, ich hab’ den Eiffelturm unterschätzt, er ist schon richtig schön.«

Ebenfalls in Frankreich, allerdings in Marseille, war ein weiteres Kollektivmitglied zuletzt im Urlaub. Bedauerlicherweise hat sie sich jedoch im TGV zu Urlaubsbeginn Covid-19 eingefangen – und das ausgerechnet über Silvester. »In weiser Voraussicht hatte ich aber eine Unterkunft am Meer gebucht.« Da kurierte es sich besser … Ein anderes Mitglied der Jungle World zeigt sich überrascht. Die staatliche Eisenbahngesellschaft SNCF gebe doch auf seiner Internetseite groß damit an, »dass im TGV einmal in der Minute oder so die komplette Luft gefiltert und ausgetauscht wird«.

Wieder ein anderer verbrachte seinen jüngsten Urlaub mit der Verwandtschaft. Eine große Gruppe sehr entfernter US-amerikanischer Familienangehöriger sei zu Besuch gewesen und habe gewissermaßen »ihre roots entdecken wollen«. In seinen freien Tagen musste er deshalb unbezahlt als Übersetzer tätig sein. »Aber Amerikaner sind ja zum Glück meistens recht umgänglich, deshalb war’s o.k.«, ergänzt er diplomatisch.

Sie sehen, die Kollektivmitglieder Ihrer Lieblingszeitung haben kein Problem damit, Tourist zu sein. Aber nun muss erst mal die Zeitung in den Druck. Am letzten Produktionstag liegen die Nerven sowieso immer blank. »Bin gerade im Vollstress und Urlaub scheint mir ferner denn je, keine Zeit zum Schwelgen«, antwortet eine Kollegin knapp.