Im Prozess gegen Donald Trump ­sagen zwei seiner ehemaligen Anwälte aus

Opportunistische Seitenwechsel

Im Strafprozess gegen Donald Trump werden brisante Aussagen von zwei in den Fall verwickelten ehemaligen Rechtsanwälten erwartet.

Das Strafverfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wegen des Vorwurfs der Schweigegeldzahlungen 2016 an Stephanie Gregory Clifford, als Pornostar bekannt unter dem Namen Stormy Daniels, und Verstoßes gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung wird in dieser Woche wieder zu den großen Medienthemen gehören. Es ist das erste Mal, dass eine Staatsanwaltschaft einen ehemaligen US-Präsidenten anklagt – der auch der derzeitige Präsidentschaftskandidat der Republikaner ist. Aussagen werden gleich zwei ehemalige, mittlerweile verurteilte Rechtsanwälte. Beide Männer werden dies allerdings in vertauschten Rollen tun: Trumps einstiger Anwalt Michael Cohen wird auf Seite der Anklage aussagen, der vormalige Rechtsbeistand von Clifford, Michael Avenatti, für die Verteidigung Trumps.

Der charismatische Avenatti kann eine Reihe beeindruckender beruflicher Erfolge gegen große Konzerne vorweisen. Entsprechend rasch wurde der als unerschrockener, eloquenter Taktiker geltende Kalifornier zum Medienliebling. Kurzzeitig galt er einst sogar als möglicher demokratischer Präsidentschaftskandidat, im November 2018 war in der Rangliste der von der Washington Post erstellten aussichtsreichsten Kandidaten für die Wahlen 2020 auf Platz 14. Der Demokratischen Partei gefalle sein frecher, konfrontativer Stil immer besser, hatte es in der Begründung geheißen.

Noch kein Abonnement?

Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::