Als im Mai 1999 Bomben der Nato die chinesische Botschaft in Belgrad trafen, löste das in China heftige gegen die USA gerichtete Proteste aus. Diese wurden von der Regierung befördert, boten den Teilnehmern aber auch die seltene Möglichkeit, öffentlich zu protestieren. Es zeigte sich, dass im Kontext von Chinas vollständiger Integration in den Weltmarkt der antiwestliche Nationalismus erstarkt war.
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Eine UN-Resolution soll auf Betreiben Deutschlands und Ruandas einen Gedenktag für den Völkermord von Srebrenica in Bosnien und Herzegowina initiieren. Der finale Entwurf der Resolution wurde am 2. Mai veröffentlicht, im Laufe des Monats soll die UN-Generalvollversammlung darüber abstimmen. Am 11. Juli 1995 ermordeten bosnisch-serbische Truppen innerhalb weniger Tage mehr als 8.300 muslimische Bosniaken, denen die Vereinten Nationen eigentlich Schutz versprochen hatten. Viele Serben empören sich über die Resolution und weigern sich, den Völkermord anzuerkennen. Ein Gespräch mit Jasna Causevic von der NGO Gesellschaft für bedrohte Völker.
Interview
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Jugoslawien befreite sich im Zweiten Weltkrieg eigenständig vom Faschismus. Die Erinnerung daran war für den kommunistischen Staat von großer Bedeutung, in den Nachfolgestaaten wird sie hingegen oft verdrängt. In Bosnien und Herzegowina versuchen Aktivistinnen, die Erinnerung an die Partisanengeschichte lebendig zu halten, um nationalistischer Spaltung entgegenzuwirken.
Reportage
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Das Filmfestival Diagonale widmet in diesem Jahr Goran Rebić eine Retrospektive. Der österreichisch-jugoslawische Regisseur, der bislang nur sieben Filme gedreht hat, ist gleichermaßen Dokumentarfilmer und Spielfilmemacher und interessiert sich für gesellschaftliche Umbruchphasen.
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