Kirche und Faschisten gegen Feminismus und Abtreibung

Verhütung und Waffen

Papst Franziskus, das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, und die postfaschistische Familienministerin Eugenia Maria Roccella wetterten in Rom gegen Abtreibung und Verhütung. Feministinnen protestierten gegen die konservative Konferenz.

Papst Franziskus machte am Freitag voriger Woche in Rom die zwei großen Feinde gegen »das Geschenk des Lebens« aus: die Waffen- und die Verhütungsmittelindustrie.

»Die eine zerstört das Leben, die andere verhindert es«, sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche auf der vierten Konferenz der sogenannten Generalstände der Geburtenziffer (stati generali di natalitá) in Rom. Italiens Geburtenrate fiel nun elf Jahre in Folge von einem Rekordtief aufs nächste, weswegen der 87jährige vor einer Überalterung der Gesellschaft warnte.

Am Freitag protestierten 250 Feministinnen bei einer Demonstration gegen eine konservative Familienpolitik und Angriffe auf die körperliche Selbstbestimmung der Frau.

Die zweitägige Konferenz, die von konservativen Familienverbänden in Kooperation mit der Region Latium veranstaltet wurde, sorgte für Protest. Familienministerin Eugenia Maria Roccella von der postfaschistischen Regierungspartei der Fratelli d’Italia, die als Abtreibungsgegnerin bekannt ist und die gleichgeschlechtliche Ehe ablehnt, musste ihren Auftritt am Donnerstag aufgrund von Pfiffen und Buhrufen aus dem Saal unterbrechen.

Am Freitag protestierten 250 Feministinnen bei einer Demonstration gegen eine konservative Familienpolitik und Angriffe auf die körperliche Selbstbestimmung der Frau. Bei dem Versuch des Protestzugs, sich in Richtung des Veranstaltungsorts, des vatikanischen Auditorium Conciliazione, zu bewegen, kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Eine Demonstrantin musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Auch eine Palästina-Flagge war auf der Demonstration zu sehen.