Zu Besuch beim rechtsextremen »Volksfest« in Zittau

Braune Welle

Im sächsischen Zittau agitierte am Wochenende Jürgen Elsässer auf einer Art Bierfest des Magazins »Compact« für das »blaue Wunder«. Die AfD selber hielt sich bedeckt, anwesende Journalisten brauchten Begleitschutz.
Reportage Von

Vor Beginn der Kundgebung unter dem Motto »Blaue Welle« wirkte der Zittauer Marktplatz noch recht verschlafen. Bei der Bühne standen leere Bierbänke, aus einer Fleischerei wurde noch schnell ein Stromkabel zu den Lautsprechern gelegt. Währenddessen sammelten sich mehrere Hundert Personen am Rande der Innenstadt für den »Spaziergang«, der der Kundgebung vorangehen sollte. Veranstaltet wurde beides von der rechtsextremen Zeitschrift Compact.

Die Menge sammelte sich gegen 15 Uhr bei einem mit Transparenten behangenen Boot, das in den Farben der deutschen Flagge lackiert war. Am Bug prangte der Schriftzug »Deutschland zuerst«. Das Boot begleitete die Demonstration auf einem Anhänger, gezogen wurde es von einem Auto, das mit Werbung für ein örtliches Immobilienunternehmen beklebt war.

Als die Demonstration loszog, fing der im verschwörungstheoretischen Milieu beliebte Dresdner Interpret Yann Song King an zu singen. Sein Markenzeichen sind Adaptionen bekannter Songs: aus AC/DCs »Thunderstruck« wird zum Beispiel das Lied »Tante Strack« gegen die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann – ein echter Hit in verschwörungsgläubigen Telegram-Gruppen. Allerdings kam außer gelegentlichem rhythmischen Mitklatschen nicht so recht Stimmung auf, während die Menge auf der Ringstraße um die Altstadt marschierte.

Der Sänger Björn Banane macht Schlager im Ballermann-Stil, nur eben mit Texten, die AfD-Botschaften verbreiten.

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