Die letzten Befehle

Im brandenburgischen Harnekop ließ sich der Verteidigungsminister der DDR einen Atombunker bauen. Heute führt Dieter Blumberg durch die Anlage.

Dieter Blumberg wartet an der Pforte. "Wenn Sie zum Bunker wollen, dann folgen Sie mir jetzt bitte", sagt er knapp. Blumberg steigt in seinen Wartburg und fährt los. Auf einer Betonplatten-Straße wackeln wir durch das ehemalige NVA-Gelände der "Wartungseinheit 12" in Harnekop. Links und rechts des Fahrdammes stehen zerfallene Kasernenblöcke. Umringt von Kiefern, denen es auch nicht besser geht. Die Tarnfarben auf den fensterlosen Gebäuden blättern ab; es sieht unecht und unheimlich zugleich aus, dieses Dunkelgrün mit schwarzen Flecken.

Vor acht Jahren wußten die Anwohner noch nicht, was sich hinter der "Wartungseinheit 12" verbirgt. 300 Soldaten haben hier, eine halbe Autostunde von Berlin entfernt, ein perfektes Ablenkungsmanöver durchgeführt. Jahrelang. Und keinem ist etwas aufgefallen. Das 322 Hektar umfassende Areal war so gut abgesperrt, daß es unmöglich war, unerkannt einzudringen. Maschendraht, Stacheldraht und eine 4 000-Volt-Hochspannungsleitung schirmten die hochgeheime Militärstation ab.

Acht Personen haben sich vor dem auf einer Anhöhe gelegenen Haus eingefunden. Es sieht genauso aus wie die anderen Armeekästen. "Guten Tag, mein Name ist Blumberg, ich bin der Bunkerführer, Sie stehen vor dem Eingang des Atombunkers von Heinz Keßler, dem ehemaligen Verteidigungsminister der Deutschen Demokratischen Republik. Im Ernstfall wäre der Oberbefehlshaber der Nationalen Volksarmee hierher gekommen, um den Landstreitkräften die letzten Befehle zu erteilen."

Getrennt von den anderen Obergenossen. Denn Erich Honecker hatte für sich und seine Getreuen eine nukleare Festungsanlage in einem Waldstück bei Prenden einrichten lassen, Erich Mielke entschied sich für einen Bunker in Biesenthal. Beide Orte sind heute nicht mehr zugänglich. Nur noch Keßlers Atomschutzzentrale ist zu besichtigen, immer samstags und sonntags, Eintritt 20 Mark. Telefonische Anmeldung ist Pflicht.

Es kommen meist Ostler auf der Suche nach der Vergangenheit eines Staates, in dem man gelebt hat, den man aber nicht kannte, es kommen Militärfreaks, die schon immer mal einen Atombunker anschauen wollten, es kommen ehemalige NVA-Soldaten, manche haben sogar in Harnekop gedient, es kommen Regimenter der Bundeswehr, um eine echte Bolschewisten-Basis zu begutachten, es kommen aber auch Kegelklubs vorbei, die alle Sehenswürdigkeiten in der Gegend schon abgeklappert haben. Die Kinder mögen die Science-Fiction-Stimmung unter der Erde, die Alten erfreuen sich am DDR-Design in der guten Stube des NVA-Chefs.

Bunkerführer Blumberg öffnet die beiden zwei Tonnen schweren Stahltüren. Eine Schleuse zum Schutz vor atomarer, biologischer und chemischer Verseuchung. Jetzt geht es hinab in die Tiefe. Stufe um Stufe. Es ist muffig und kühl dort unten. Zwischen 1971 und 1976 haben rund hundert Bauleute den monolithischen Block in den märkischen Sand gesenkt. 15 Personen hielten dann während des Kalten Krieges die Stellung. Man war allzeit gefechtsbereit. "In dem Bunker hätten 500 von General Keßler ausgesuchte Personen 28 Tage lang ohne Hilfe von der Außenwelt überleben können. Durch einen Spezialfilter hätte das Bauwerk 36 Stunden hermetisch abgeschlossen werden können", doziert Blumberg.

Warum gerade 28 Tage? Blumberg: "Solange hätten die eingelagerten 110 000 Liter Dieselkraftstoff für die Notstromaggregate, die Wasserpumpe und die Versorgung der Lebensmittel ausgereicht." Warum gerade 500 Personen? Blumberg: "Das war eben so. Die persönlichen Mitarbeiter des Herrn Verteidigungsminister Keßler und die Bunkercrew sollten Platz finden. Das sind 180 Mann operatives Personal, 225 Mann in der Nachrichteneinheit, 25 Mann in der Rechenzentrale und 70 Mann Techniker sowie Küchenbelegschaft. Und die hätten sich 116 Schlafplätze teilen müssen. Ehefrauen und Kinder waren deshalb nicht vorgesehen."

Das schrecklich Lächerliche eines solchen Bunkers wird sofort offenbar. Nach 28 Tagen wäre die Bunkerbesatzung also aus ihrem gepanzerten Erdloch gekrabbelt, um dann langsam an den Strahlen, Viren oder Giftstoffen zu krepieren. Im ABC-Krieg geht es bekanntlich nicht ums Überleben; es geht nur darum, die Fahne hochzuhalten. Bis zum bösen Ende.

Blumberg ist von den technischen Daten des dreistöckigen Bunkers schwer beeindruckt. 39, 90 Meter breit, 63 Meter lang und 21 Meter tief ist der Koloß. Die Deckenplatte aus Stahlbeton ist sieben Meter, die Grundplatte drei Meter, die Außenwände sind auch drei Meter und die Innenwände anderthalb Meter dick. Das Betonmonstrum ist abgefedert, jeder Bunkerraum hat einen Schwingfußboden, Betten, Regale und Kühlschränke sind ebenfalls an Federn aufgehängt. Damit der große Rums die Überlebensstrategen nicht allzu sehr durchgeschüttelt hätte. In Harnekop ist man noch heute sauer auf die ausgeklügelte Sicherheitskonstruktion: Das sei eine "schreckliche Betonverschwendung" gewesen, man selbst habe immer zu wenig Baustoff zur Verfügung gehabt.

Erstes Untergeschoß. Zunächst geht es zum Medikamentenzimmer, Desinfektionsraum und Operationssaal. Drekkiges Verbandszeug liegt auf einer Balkenwaage. Zwei Objekte aus einer anderen Zeit in einem Museum, das keines ist: Die Arzneiregale sind leergeräumt, die medizinischen Geräte sind fortgeschafft. Kaum vorstellbar, daß hier einmal Strahlenopfer hätten behandelt werden sollen. Auf den Spiegel in der Sterilisationsabteilung ist ein Totenkopf gemalt. Blumberg lacht, als er das sieht. Mit der Taschenlampe zieht der Bunkerführer durch die Verbindungsgänge.

Nur für den Notfall habe er die Funzel mitgenommen, denn die Bunkerbeleuchtung sei intakt. An den Waffenkammern vorbei geht es zu dem "operativen Teil", den Arbeitsräumen der Offiziere und der Kommandozentrale. RFT-Fernseher aus dem Kabelwerk Oberspree stehen dort noch herum. Neben DDR 1, DDR 2 hätte auch Westfernsehen empfangen werden können, Knöpfe für ARD, ZDF und SFB 3 sind vorhanden. Auf dem Kommandotisch liegt eine Ausgabe der Zeitung Der Neue Tag vom 13. Februar 1990. Die optimistische Schlagzeile des Innenpolitik-Aufmachers zur "BRD-Reise von Hans Modrow" lautet: "Politische Vernunft wird in Bonn mit am Tisch sitzen!"

Karten von der Heimat, dem Nachbarstaat und der ganzen Welt sind auf fahrbaren Untersätzen befestigt. Auf einer BRD-Karte sind alle westdeutschen Fernmeldeämter und Truppenstützpunkte der Bundeswehr aufgezeichnet. Abgesehen von West-Berlin, das auf den Plänen schon fast zur DDR gehört. Die Infrastruktur der geteilten Spreemetropole war wohl zu gut bekannt, als daß man sie hätte vermerken müssen. "Wir haben uns über den Klassenfeind informiert, na, da war Berlin nicht so wichtig, die Stadt hätten wir doch in einer halben Stunde überrannt, und nicht nur die, am Wochenende schläft ja die Bundeswehr", frotzelt Blumberg. "So isses, so isses", näselt ein Bunker-Besucher aus Sachsen.

Neben der Kommandozentrale liegt der Ministertrakt. Der Wohnraum von Heinz Keßler ist ein Schmuckstück realsozialistischer Ästhetik. Beiges Holzfurnier an den Wänden, "Sprelacart" hat man das im Osten genannt. Der Teppich ist im matten Braunorange gehalten. Die hellblau-dunkelblaue Sofagarnitur ist auf den königsblauen Hintergrund des Honecker-Porträts abgestimmt. "Sie sehen, meine Damen und Herren, so luxuriös hat sich der Herr Verteidigungsminister Keßler nicht eingerichtet. Von wegen Bonzenbau, alles nur das Nötigste."

Ob Heinz Keßler den Bunker überhaupt schon mal benutzt hat, will ich wissen. Keßler sei nur einmal vorbeigekommen und habe die Anlage inspiziert, da ist sich der Bunkerführer sicher: "Er war mit allem zufrieden." In Keßlers Schlafraum steht ein graues Wählscheibentelefon, aus dessen Hörer merkwürdige Piepsgeräusche kommen. "Mensch, ruf doch mal Oma an und erzähl' ihr, daß wir bei olle Heinz im Bunker sind", raunt ein kahlgeschorener Mittzwanziger seine Freundin an. Doch der Freecall klappt nicht. Im Bunker sind alle Leitungen tot.

"Ich muß mal", nörgelt ein Kind auf dem Weg ins zweite Untergeschoß. Bunker-Blumberg beruhigt den Steppke und führt ihn zur Toilettenabteilung, die neben Küche, Speisesaal und Schlafstätten liegt. Dort fließt das Wasser noch, raues Klopapier ist auch vorhanden. Nur Klotüren gibt es im Bunker nicht. Statt dessen schützt ein Plastikvorhang die Intimsphäre des Lokusbenutzers. Schön ist das nicht, doch allzu lange hätte die Besatzung auf dem Abort sowieso nicht verweilt. Soviel Nahrung gab es nicht zu verdauen. Blumberg hat leckere Instantkekse auf den Küchentisch gelegt, die 1988 im VEB Komprimate Magdeburg hergestellt worden sind.

"Zwei solche Dinger ersetzen eine volle Mahlzeit", meint ein Fachmann. Er hat bei der NVA "solche Dinger" häufiger gefuttert. Während eines Einsatzes hätte es allerdings nicht nur Fertignahrung gegeben. Die Kühlschränke waren immer vollgestopft mit Kassler, Kartoffeln und Kohl. Das schlichte, aber gar nicht so häßliche Bunkergeschirr mit der Prägung "Dishwasher safe - Made in GDR" wäre gewiß zur Geltung gekommen. Der Bunkerführer präsentiert eine Garnitur Bunkerbesteck: "Das sind die letzten Löffel, die ich habe, manche Besucher nehmen alles mit, was nicht angeklebt ist, selbst Bilder, die ich nachträglich aufgehängt habe, werden geklaut. Ich muß nun jedes Einzelteil wegschließen."

Blumberg ist empört, schaut mit trauriger Miene an die kahlen Wände und sagt: "Niemand ist heute vor diesen Souvenirjägern sicher, komische Zeiten sind das." Erstaunlich, daß bislang noch niemand auf die Idee kam, die lila Stofftapeten im Arbeitsbereich der Offiziere von den Wänden zu reißen, um damit vielleicht eine Disco auszukleiden. Die rot-weißen Plastikblumen im Eßzimmer hat ebenfalls noch keiner angerührt. Eine Trinksportgruppe aus Bingen am Rhein habe in der Bunkerkantine einmal frischen Wein getestet, erinnert sich Blumberg. "Des is een saures Gesöff", kommentiert der Sachse. Er trinke lieber den Kräuterlikör namens "Erichs Rache".

Ganz unten rauscht die Lüftung besonders laut und der strenge Bunkergeruch nimmt zu. Die Ventilation läuft jeden Tag und jede Nacht. Sonst könnte der Bunker nicht besichtigt werden. Wegen Sauerstoffmangels sind bei einer Übung sogar kampferprobte Soldaten schon umgekippt. Im dritten Untergeschoß steht unter anderem das Rechenzentrum des Bunkers. Die Bodenlüftung für die datenverarbeitenden Maschinen macht zusätzlich Lärm. "Robotron" heißen die Computer, und auf den Tastaturen steht "Consul" geschrieben. In der DDR hatte die Elektronik noch wohlklingende Namen; die nunmehr geläufigen Kombinationen aus Zahlen und Buchstaben machen die digitale Welt nicht gerade sympathisch.

Manche EDV-Geräte sind mit kyrillischen Schriftzeichen versehen, im Krieg wäre Russisch die Kommandosprache der Ostdeutschen gewesen. Im Harnekoper Bunker hätte eine russische Delegation die letzten Maßnahmen der DDR-Generäle überwacht. Vom Know-how des sozialistischen Bruderlandes ist Blumberg nachhaltig beeindruckt: "Der Russe hat damals Sachen entwickelt, die hatte noch kein Mensch gesehen. Auch die Amis nicht." Trotz der Innovationsflut aus dem Osten setzte man im Keßler-Bunker auch auf Altbewährtes, zum Beispiel auf die Rohrpost. Sie sollte zum Einsatz kommen, wenn die Kabelkommunikation zusammengebrochen wäre.

Funkverbindungen hat es innerhalb des Bunkers und nach außen nicht gegeben. Man wollte sich unter keinen Umständen durch Wellensignale verraten. Alle Telefongespräche liefen verschlüsselt über die Vermittlungszentrale. Im Fernmeldezimmer vermodern Hefte mit Gesprächsnachweisen. Die alten aus der DDR-Zeit sind zwar zumeist verschwunden, Hefte neueren Datums wie das leicht vergilbte Dokument "NVA 40 619", in dem die Telefongespräche in der Zeit vom 09. 12. 1990 bis zum 07. 05. 1991 erfaßt sind, befinden sich noch an Ort und Stelle. Ein Paar Schuhe der Firma Germina allround stehen im Schrank. Der Namen des Besitzers ist auf dem Fußbett notiert: Die Kunststofflatschen müssen einem gewissen Herrn Ahlert gehört haben. Die Treter sehen so aus, als seien sie vor Jahrzehnten benutzt worden. Doch so lange ist es gar nicht her, als der letzte Fernmelder im Bunker an der Strippe hing. Die Bundeswehr, die den Bunker 1989 übernahm, blieb noch mindestens vier Jahre; ein Kalender von 1993 mit der Aufschrift "Deutscher Bundeswehrverband - Die Spitzenorganisation der Soldaten" zeugt davon.

Als die Bundeswehr den Bunker verließ, sollte er endgültig geschlossen werden, doch es kam alles anders. Das Bundersvermögensamt verpachtete die Liegenschaft an eine Baufirma, die nicht nur ihre Angestellten schlecht oder gar nicht bezahlte, sondern die auch nicht in der Lage war, den bizarren Bunker ordentlich zu vermarkten. Die Baufirma gab auf, der Berliner Recyclingbetrieb BBC übernahm das Gelände.

Auf der ehemaligen Militäranlage geht es weiterhin recht seltsam zu. Der Schießverein "Medimex-Target-Club" (MTC) hat sich dort niedergelassen, eine ehrenwerte Gesellschaft, die nicht nur Kurse für "GK-Waffen, Ambrust und Bogen", sondern so ziemlich alles anbietet, was das Herz mit oder ohne Schrittmacher begehrt: "In Harnekop ist Großkaliberschießen mit Kurzwaffen täglich rund um die Uhr möglich. Sportschützen, Jäger sowie Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen und Behörden sind unserer Kunden. MTC organisiert Veranstaltungen mit Führungen durch den DDR-Atombunker, Kremser- oder Bootsfahrten, Reiterferien, märkische Erlebnisgastronomie und Ausflüge in das Brandenburger Land oder nach Berlin. MTC vermittelt gediegene Gastronomie am Ort, Übernachtungen in Hotels oder Pensionen im nahen Umfeld sowie diverse extremsportliche Kicks. Nutzen Sie unseren Shuttle-Service."

Die Massen sind bislang noch nicht nach Harnekop angereist. Und wenn die Wasserversorgung auf dem ehemaligen NVA-Gelände nicht von dem Bunker-Brunnen abhinge, gäbe es mit Sicherheit eine Attraktion weniger im MTC-Sortiment. Zwischen 12 000 und 15 000 Mark kostet die Unterhaltung des DDR-Relikts, gerne würde die BBC den Bunker verrotten lassen. Wenn da nicht das Wasserproblem wäre.

Im Maschinenraum des Luftschutzkellers, in dem früher die Netzersatzanlagen standen, hängt ein explosions-gesichertes Telefon mit dem Adreßaufkleber von Gert Pflugradt. 17 Jahre hat er im Bunker gearbeitet. Erst für die NVA im Nachrichtenwesen, dann für die Bundeswehr als Bunkerexperte und schließlich für dubiose Geschäftsleute als Hausmeister der nun nicht mehr so geheimen Anlage. Bis zum Februar 1997.

Er habe sich zu häufig beschwert, sagt Pflugradt. Der Lohn von zweieinhalb Monaten und 300 Überstunden seien ihm nicht bezahlt worden, behauptet er. "Zu diesem Thema möchte ich nichts sagen", erklärt Andreas Riebe, Prokurist der BBC. Pflugradt ist Telefonsammler. Im Laufe der Zeit hat er fast 60 Stück zusammengetragen. Der Eisenfernsprecher im Bunker gehört ihm auch. Er, Pflugradt, habe den Bunker sehr gepflegt, und weil das Telefon im Maschinenraum gefehlt habe, sei er mit seiner Privatsammlung angerückt. Sogar um den neuen Bunkerführer habe er sich gekümmert, der Kollege Blumberg sei von ihm höchstpersönlich in die Geheimnisse des Harnekoper Untergrundes eingeführt worden. Pflugradt erinnert sich gerne an seine Bunkerzeit. Doch zurück in die Tiefe möchte er nie mehr.

Der touristische Höhepunkt der Bunkerführung kommt am Ende. Die Schaltzentrale hält Bunkerführer Blumberg immer unter Verschluß. Denn wer hier einen Schalter bewegt, der kann nicht nur die Sauerstoffzufuhr beenden, das Licht ausstellen oder die Schleusen verschließen (einen Knopf für die Selbstzerstörung gibt es nicht), in der Schaltzentrale werden auch so schöne Dinge wie ein Stahlhelm, eine Gasmaske und das Musterexemplar von einer Plombe aufbewahrt, die in der Bunkersprache "Petschaft" heißt. Jeder Raum wurde nämlich versiegelt. Eine Türe öffnen, ohne Aufsehen zu erregen, konnte im Bunker also nur, wer durch einen speziellen Stempel in der Lage war, den Zugang wieder zu "petschieren".

Wie in einer ordentlichen Schaltzentrale üblich, leuchten auf einer Tafel bunte Lämpchen, die miteinander durch Strichwerk verbunden sind. Blumberg macht's kurz. In drei Sätzen erklärt er die Zusammenhänge. Dann geht er auf einen dicken roten Hebel zu. "Drücken Sie mal", sagt er einer gähnenden Dame, die, nachdem sie den Befehl ausgeführt hat, sofort wach wird, da sie den Brandalarm ausgelöst hat: Es dröhnt die Sirene.

Anmeldung zur Führung durch den Bunker sind unter der Nummer 033 43 / 62 29 möglich.