Triumph der Sanierung

ich-ag der woche

Vier Jahre lang wurde geackert, 250 000 Millionen Euro wurden in die Sanierung hineingesteckt. Jetzt ist das Berliner Olympiastadion, erbaut in den Jahren 1934 bis 1936, wieder wie neu und bereit für die Eröffnungsfeierlichkeiten am kommenden Wochenende. Der hochwiderstandsfähige Spezialrasen Poa Pratensis liegt für Hertha BSC bereit, die Soundanlage mit 150 000 Watt wartet auf Nena, der im Dach eingelassene »Ring of Fire« will im Takt von »Irgendwie, irgendwo, irgendwann« aufleuchten.

Und mit der Geschichte will man offensiv umgehen. So wurde das olympische Feuer bereits vor ein paar Wochen auf dem Weg nach Athen durchs Stadion getragen, zum ersten Mal seit den Olympischen Spielen während des Nationalsozialismus vor 68 Jahren. Wie im Jahr 1936 wird das Olympiastadion am 1. August eröffnet, nur beginnen die Feierlichkeiten diesmal bereits am Abend zuvor.

Einen Olympiapark soll Berlin auch bekommen, der allerdings, solange sich noch kein Investor für das 110 Hektar große Gelände um das Stadion gefunden hat, weiterhin Reichssportfeld heißt und bis auf das Maifeld, den früheren Platz für NS-Massenaufmärsche, unzugänglich bleibt.

In Arbeit sind auch 35 Informationstafeln, an denen der ehemalige wissenschaftliche Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Reinhard Rürup, sowie der Professor für Sportgeschichte an der Universität Potsdam, Hans Joachim Teichler, arbeiten. Am Haupteingang soll ein »Ort der Information« entstehen. Die Website des Olympiastadions verspricht unter dem Menüpunkt »Geschichte«, hier werde man »Informationen über den Stadionbau, die bis in das 19. Jahrhundert reichen«, zu lesen bekommen. »Bereits jetzt können Sie auf die Leichtathletik-Ergebnisse der Olympischen Spiele 1936 in Berlin zurückgreifen.«

regina stötzel