Tödliche Castoren

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Es geschah am vergangenen Sonntag in der Nähe der Stadt Avricourt in Frankreich. Ein Zug mit zwölf Castor-Behältern war, begleitet von starken Protesten, auf dem Weg ins Wendland. Es gab Demonstrationen und Schienenblockaden entlang der Strecke. Einen französischen Atomkraftgegner kostete sein Engagement das Leben.

Der 21jährige Franzose hatte am Sonntag mit einigen Gleichgesinnten die Schienen blockiert und sich dabei selbst an die Gleise gekettet. Der Zug rollte über ihn hinweg und trennte ihm beide Beine ab. Der junge Mann starb kurz darauf. Drei weitere Demonstranten sollen bei dem Unfall verletzt worden sein. Wieso der Zug nicht anhielt, war bei Redaktionsschluss noch unklar. Er fuhr nach dem Unfall weiter in Richtung Deutschland.

Noch am Sonntagabend fanden Trauerkundgebungen und Demonstrationen im Wendland und in mehreren deutschen Städten statt. Spontane Kundgebungen in Hamburg und Hannover wurden von der Polizei eingekesselt. Die Bauern im Wendland beflaggten ihre Trecker schwarz und hielten ihre Blockade in Langendorf aufrecht, im Sinne des Verstorbenen, wie sie erklärten. Der französische Atomkonzern Cogema sprach von einem »bedauerlichen Unfall«, die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.

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