Bischkek calling

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Das können wir auch, dachten sich offensichtlich einige Oppositionelle in Ulan Bator, nachdem die Regierung in Kirgisien schnell und schmerzlos von Demonstranten abgesetzt worden war. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, versuchten am Samstag etwa 1 000 Menschen, unter der Parole »Der Kampf der Demonstranten in Kirgisien führt zum Sieg« das Regierungsgebäude in der mongolischen Hauptstadt zu stürmen.

Das asiatische Land, über vier Mal so groß wie Deutschland, bewohnen lediglich 2,6 Millionen Menschen. Die ehemalige kommunistische Volksrepublik liegt zwischen Russland und China. Seit 1992 ist die Republik demokratisch verfasst. Die Demonstranten forderten mehr gesetzgeberische Vollmachten für das Parlament und die Schaffung von parlamentarischen Instrumentarien, um korrupte Abgeordnete abzusetzen. Sie verlangten auch, Ermittlungen gegen den ehemaligen Regierungschef, Nambaryn Enkhabayar, einzuleiten. Er soll umgerechnet 2,2 Millionen Euro veruntreut haben. Es gelang den Demonstranten allerdings nicht, bis zum Parlament vorzudringen. Mehrere Hundertschaften der Polizei drängten die Menschen zurück. Die Protestierenden gingen friedlich auseinander. Am 7. April soll es die nächste Demonstration in der mongolischen Hauptstadt geben.

kerstin eschrich