Hahaha!

liebe ware

Produkte, die wir auch nach dem Kapitalismus nicht missen wollen. Lachen ist ja bekanntlich gesund. Und dabei kommt es gar nicht einmal darauf an, worüber da gelacht wird. Selbst grundloses Kichern, spontanes Auflachen, heimliches Schmunzeln. Pointe, Kitzelei oder Schadenfreude sind gut für Körper und Seele. Weil diese Welt jedoch oft genug eher zum Weinen Anlass gibt und auch nach der Revolution sicher nicht nur eitel Sonnenschein herrscht, ist es kein Makel, sich moderner Technologie oder einfacher chemischer und physikalischer Hilfsmittel zu bedienen, um uns ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Am besten geht das mit Lachgas, N2O. Auf Technopartys wird es zuweilen aus großen Flaschen in Ballons abgefüllt und für viel Geld verkauft. Aber auch die Heimanwendung mit einem Sahnesiphon und den entsprechenden N2O-Kapseln erfreut sich gewisser Beliebtheit. Höchstens zwei Minuten dauert dieser völlig untoxische und legale Drogentrip, danach ist alles wieder wie vorher.

Anwender berichten von einer fast, aber eben nur fast narkotischen Wirkung, einer schwer überzeugenden Musikwahrnehmung und von geselligen Lach-Flash-Runden, die so manchen Kiffer vor Neid erblassen ließen. Im Internet kursieren zahlreiche Erlebnisberichte, Anwendungs- und Beschaffungstipps. Wer also immer noch böse Miene zum bösen Spiel macht, ist selber schuld. Übrigens wird auch in der Landwirtschaft, bei Abbauprozessen von Dünger, N2O freigesetzt, wie das Umweltbundesamt informiert: Gackert der Bauer auf dem Mist, er wohl voll auf Lachgas ist.

fabian sänger