LeserInnenworld

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Jungle World 43/05: Wieder mauselebendig

Alles für die Leser

Das ist ja ein Service! Ich nahm an, dass ihr den wöchentlichen Newsletter zugunsten des Inhaltsverzeichnisses eingestellt habt. Und jetzt gibt es beides. Na sowas! Gruß an Naatz (der). Die Asterixbesprechung war total der Brüller! Soll er öfter machen.

rené

Jungle World 43/05: Stirb schneller!

Recht auf Selbsttötung

Wenn ich den Artikel richtig verstehe, sind Sie gegen Sterbehilfe. Was berechtigt Sie, sich und andere dagegen stark zu machen und zu verhindern, dass die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen werden, dass mir jemand helfen kann, mich umzubringen, wenn ich selbst dazu nicht mehr in der Lage bin? Der Einfachheit halber beschränken wir uns in der Diskussion erst mal auf so genannte »wirklich schwere Fälle«, damit in der Argumentation weniger Gelegenheit für Ausweichmanöver gegeben ist. Ausweichmanöver sind auch Verweise auf all die anderen wichtigen Dinge wie Hospize usw. usw.

detmar wüsthoff

Jungle-World-Veranstaltung: I can’t relax in Deutschland

Schreckliche Diskussionskultur

Die theoretischen Beiträge des Vertreters von »I can’t relax in Deutschland«, Roger Behrens, und Kerstin Stakemeier waren abgelesen, zu lang, und somit verschwanden die Kernaussagen hinter theoretischen Ausführungen. Nun ist es keineswegs so, dass ich theoriefeindlich wäre oder den vorgetragenen Thesen feindlich gegenüberstehe. Um im Jargon der Veranstaltung zu bleiben, frage ich mich vielmehr: Was ist der politische (gar erkenntnistheoretische) Mehrwert einer solchen Veranstaltungsform? Die Beiträge von Andreas Fanizadeh und Tobias Rapp bestachen durch die Knappheit ihrer Ausführungen, ihre Provokation und durch die mir immer angenehme Aussage, dass sich gesellschaftliche Entwicklungen nicht unbedingt widerspruchsfrei in politisch deutbare Raster übersetzen lassen – eine Aufforderung, die Grautöne zu beachten. Theoretisch untermauert wurde das an dieser Stelle nicht. Die politische Diskussionskultur, die sich in dieser Veranstaltung wie in zahlreichen anderen der deutschen Linken darstellt, ist einfach unter aller Sau! Denn diskutieren ist nicht das, was sich in solchen Podiumsveranstaltungen abspielt. Ich vermute, dass sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Podiums kennen, ihre Positionen und Streitpunkte. Warum aber setzen sie sich dann in einem solchen langweiligen Spektakel zusammen? Ist der Wunsch nach Diskussionen über den kleinen politischen Freundeskreis hinaus nicht gegeben, hat das alles keinen Sinn, und dann lese ich doch lieber Bücher auf meiner Couch. I can’t relax in der deutschen Linken, aber das Konzert war hübsch.

elke kohlmann