Erst Mathe, dann Blasen/Lecken

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Eine »Geistesvernichtungsanstalt« nannte Thomas Bernhard die Schule; einen Ort, an dem unschuldige Kinder so lange gepeinigt werden, bis aus ihnen stumpfsinnige Kreaturen geworden sind. Zu den wirksamsten Mitteln gehört es, sie mit unnützem Wissen vollzustopfen, von der Integralrechnung über die organische Chemie bis zu Vätern und Söhnen, die im Endreim durch Nacht und Wind galoppieren. Ganz anders verhält es sich mit dem Stoff, mit dem die britische Regierung Schülerinnen und Schülern unterrichten will: Oralsex.

Jugendliche unter 16 Jahren sollen lernen, dass man sexuelle Praktiken auch verrichten kann, ohne dass es zum Geschlechtsverkehr kommt. In Großbritannien werden mehr Minderjährige schwanger als in jedem anderen europäischen Land. Das Wissen um Oralsex soll dem entgegenwirken. Für diesen Unterricht sollen die Lehrer eigens von Mitarbeitern der Universität Exeter trainiert werden. Ein Modellversuch sei bereits erfolgreich verlaufen.

In Umfragen sagen Frauen wie Männer immer wieder, dass sie gerne öfter geleckt bzw. geblasen werden möchten. Das aber muss man irgendwann lernen, also warum nicht in der Schule? Andererseits könnte diese Maßnahme den gegenteiligen Effekt haben, nämlich dass Blasen/Lecken für die Schülerinnen und Schüler zu einem ähnlichen Ärgernis wird wie die Integralrechnung, für die sie sich auch keine Minute länger interessieren, als es sein muss.

melis vardar