Zwei sind einer zu wenig

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Gemessen daran, wie oft sich Ussama bin Laden über Deutschland geäußert hat, nehme es »einen Platz im unteren Mittelfeld« auf der Liste von Zielen al-Qaidas ein, schreibt Spiegel online. Jene fiktive Liste aber ist den so genannten Attentätern der dritten Generation, die ihre Instruktionen wohl kaum aus einer Höhle in Pakistan entgegennehmen, vermutlich relativ schnuppe. X-beliebige Gründe für einen kleinen Massenmord an Zivilisten dürften sie mit etwas bösem Willen in jedem westlichen Land finden.

Youssef Mohamad E. H., der am Samstagmorgen in Kiel festgenommen wurde, soll im Jahr 2004 aus dem Libanon nach Deutschland gekommen sein. Der 21jährige Student der Mechatronik und mutmaßliche Bombenleger von Köln sei sehr fromm gewesen, erfuhr der Spiegel von seinen Mitbewohnern im Studentenwohnheim, und habe fünf Mal täglich einen Gebetsraum im Keller aufgesucht. Anderen muslimischen Studenten soll er erzählt haben, sein Bruder sei vor ein paar Wochen im Kampf gegen Israel getötet worden.

Die Polizei sucht fieberhaft nach dem zweiten Bombenleger, aber auch nach »weiteren unbekannten Personen«. Die Generalbundesanwältin Monika Harms betonte die »gute logistische Vorbereitung«, die nötig sei, um zwei Sprengsätze gleichzeitig zu zünden. Denn zu einer »terroristischen Vereinigung« gehören bekanntlich mindestens drei Personen.

regina stötzel