Hasta la vista, General Motors!

ich-ag der woche

Als »Terminator« lässt Arnold Schwarzenegger keinen Kotflügel auf dem anderen. Er schrottet, sprengt, verbrennt, zerschießt und zerfetzt rücksichtslos Autos aller Größen und Marken, die ihm im Weg stehen, dass es nur so scheppert. Doch der Science-Fiction könnte für die Automobilindustrie in den Vereinigten Staaten bald bittere Realität werden. Denn auch in seiner zweiten Rolle, als Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien, geht »Arnie« neuerdings auf die Autos los.

In den USA entdecken die Konservativen den Umweltschutz und dabei insbesondere das Problem des Klimawandels. Zwar spielen eher ökonomische als ökologische Erwägungen eine Rolle, aber das ändert ja am Ergebnis erstmal nichts. Schwarzenegger hat sich an die Spitze dieser etwas anderen Ökobewegung gesetzt. Um zu beweisen, dass er es wie immer ernst meint, verklagt sein Justizminister Bill Lockyer reihenweise Automobilhersteller auf mehrere Milliarden Dollar Schadensersatz: General Motors, Ford, Toyota, Honda, Daimler Chrysler und Nissan. Mit dieser Summe soll der vom Klimawandel verursachten Erosion der kalifornischen Küsten Einhalt geboten und das Abwassersystem von Los Angeles saniert werden.

Auch wenn die Chancen dieser nachträglichen Ökosteuer vor Gericht zweifelhaft sind, wird Schwarzenegger bereits von vielen Umweltverbänden gelobt. Mancher mag das für eine überraschende Wendung halten, aber schon in Terminator II verteidigte er bekanntlich die Menschheit gegen Angriffe von Killermaschinen. »Keine Gnade«, dieses Motto könnte in Zukunft in Kalifornien nicht nur für Kleinkriminelle, mexikanische Flüchtlinge und Häftlinge in den Todeszellen gelten, sondern auch für die sechs größten Automobilkonzerne der Welt.

jan schlemermeyer