»Das ist kein böser Wille!«

small talk

Die Berliner CDU steht traditionell für mehr Sauberkeit in der Stadt. Aber wie hält sie es selbst damit? An einigen Stellen im Prenzlauer Berg hängen immer noch die Plakate zur Wahl des Abgeordnetenhauses vom 17. September. Ein Bürger hat beim Kreisverband Pankow nachgefragt.

CDU, guten Tag.

Guten Tag, Werner mein Name. Ich hab’ da mal ’ne Frage. Ich wohne hier in der Prenzlauer Allee, und ich wundere mich, dass hier immer noch diese ganzen Plakate hängen. Von der CDU. Wegen der Wahl.

Können Sie mir mal sagen, welche Hausnummer Sie haben?

Na, das ist zum Beispiel an der Trambahnhaltestelle Prenzlauer, Ecke Danziger.

Jetzt muss ich nochmal nach der Straße fragen.

Prenzlauer Allee, Ecke Danziger, an der Trambahnhaltestelle. Da ist alles voll mit diesen ABS-Plakaten, wissen Sie: Arbeit, Bildung, Sicherheit.

Was, ehrlich?

Arbeit, Bildung, Sicherheit.

Und die hängen da noch? Is’ ja ’n Ding.

Jaja, das ist ja jetzt schon sechs Wochen her, und die hängen da immer noch.

Gut, das werde ich jetzt gleich mal organisieren. Ich werde es an denjenigen weiterleiten, der die da rangemacht hat, damit er die unverzüglich wieder abmacht.

Ich habe mich natürlich gefragt: Wie kommt denn das? Die anderen Parteien haben ja ihre Plakate auch schon weggeschafft. Ausgerechnet die CDU hängt immer noch.

Das ist kein böser Wille!

Sicher nicht? Ist das vergessen worden? Oder was?

Ja. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass im Zuge des Abhängens diese Straße da übersehen wurde. Wie auch immer. Keine Ahnung.

Sie haben ja gesagt: »Berlin kann mehr!«

Ja!

Und dann hängen die immer noch!

Ach Gott! Also ich werde das jetzt sofort veranlassen.

Das wird ja dem Herrn Pflüger auch nicht gefallen, wenn er immer noch hängt.

Nee. Und haben Sie denn noch woanders was gesehen? Oder geht es nur um diese Ecke?

Das ist da an der Ecke. Da hab’ ich mehrere gesehen, vor allem da an der Trambahn.

Au weia. Danke für den Hinweis.

Ja, kein Ding. Dann sind die bald weg, ja?

Ja, okay.

interview: paul urban