Soldaten killen Motherfucker

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Einzelfälle, Einzelfälle, wohin man auch sieht! Soldaten zeigen den Hitlergruß, ein Rechtsextremer wird zum Vortrag an die Führungsakademie eingeladen, Offiziere foltern ihre Untergebenen, man hört von Scheinerschießungen und gestellten Vergewaltigungen, kaum etwas wird ausgelassen. Auch der Rassismus kommt nicht zu kurz, wie der jüngste Vorfall in einer Kaserne in Rendsburg belegt. In der vorigen Woche wurde ein Video bekannt, auf dem zu sehen ist, wie ein Ausbilder einen Soldaten anweist: »Stellen Sie sich vor, Sie sind jetzt in der Bronx.« Drei »Afroamerikaner« hätten die Mutter des Soldaten beleidigt, nun solle er auf die Schwarzen schießen. »Vor jedem Feuerstoß will ich ein lautes ›Motherfucker‹ hören!« verlangt der Ausbilder. Und der Soldat schießt und brüllt: »Motherfucker!«

»Bei dem Vorfall handelt es sich um einen Einzelfall, der in keiner Weise in Zusammenhang mit anderen Ereignissen steht«, sagte ein Sprecher der Bundeswehr, nach dem das Video von Stern online entdeckt worden war. Inzwischen sorgt es sogar in den USA für Empörung. Der Bürgermeister der Bronx, Adolfo Carrion, etwa forderte eine Entschuldigung der Bundeswehr.

Aber schon wird der nächste Einzelfall bekannt. In einer Dresdner Offizierschule wurde Anfang April einen halben Tag lang eine Hakenkreuzfahne gehisst. Im Rahmen der politischen Bildung, wie es aus der Bundeswehr hieß.

stefan wirner