Bremen? Bremen?

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War da was? Lustige musikalische Tiere und eine verpatzte Meisterschaft, ja, aber sonst? Allein dank der Diskussion darüber, ob man eine ehemalige Terroristin auf unschuldige kleine Kinder loslassen darf, nahmen einige besonders aufmerksame Bürger außerhalb des kleinsten Bundeslandes die bevorstehende Bürgerschaftswahl zur Kenntnis. Seit Sonntag fragt man sich, wie viele Menschen in der Stadt selbst davon wussten. Denn mit einer Wahlbeteiligung von 57,6 Prozent der Stimmberechtigten ging es in etwa so zu wie bei den Asta-Wahlen an einer technischen Fachhochschule.

Jene Bremer und Bremerhavener, die am Sonntag nicht depressiv im Bett lagen und auch nichts Besseres zu tun hatten, als zu einer muffigen Grundschule zu spazieren, belohnten die Grünen, die Linkspartei, die FDP und die DVU mit Kreuzchen dafür, dass sie derzeit nicht regieren. Sie alle sind künftig in der Bürgerschaft vertreten. Die Große Koalition könnte von einer rot-grünen abgelöst werden, und das könnte wiederum sogar die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat verändern. Doch selbst Kurt Beck scheint das egal zu sein, er äußerte »keine Präferenz« für einen möglichen Koalitionspartner. Derweil feiert Gregor Gysi, dass seine Partei zur »bundesdeutschen Kraft« geworden ist. Aber auch das lockt keinen Esel, keinen Hund, keine Katze und keinen Hahn hinter dem Ofen hervor.

regina stötzel