Ein Blatt vor den Mund

von elvira hieb

Arnie for President! Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat einmal mehr bewiesen, dass er ein gestandenes Mannsbild ist und das Zeug zu etwas ganz Großem hat. Der hat nicht nur Muckis, sondern nennt auch die Dinge beim Namen.

Es gibt Männer, und es gibt Memmen. Was war beispielsweise Bill Clinton für ein Waschlappen! Zwar schaffte er es offiziell bis in die Position des Staatsoberhauptes. Doch jemand, der Sex hatte, ohne zu vögeln, und der kiffte, ohne zu inhalieren, kann nur Präsident gewesen sein, ohne zu regieren! Schwarzenegger redet sich nicht heraus, dass man vor Schamesröte im Boden versinkt. Im Gespräch mit der britischen Ausgabe des GQ magazine sagte er, dass er keine Drogen genommen habe, obwohl er bekanntermaßen in dem Dokumentarfilm »Pumping Iron« aus dem Jahr 1977 beim Rauchen eines Joints zu sehen ist. Auf den scheinbaren Widerspruch hingewiesen sagte Schwarzenegger: »Marihuana ist keine Droge. Das ist ein Blatt. Meine Droge war es, Eisen zu stemmen, glauben Sie mir.«

Weil er sinngemäß hinzufügte, im übrigen seien Politiker, die Drogen nehmen, besser als solche, die die falschen Entscheidungen treffen, fühlte sich sein Sprecher Aaron McLear bemüßigt, etwas klar zu stellen, wo nichts klar zu stellen ist. Schwarzenegger habe wohl gescherzt, er wisse sehr wohl, dass es sich bei Marihuana um eine Droge handele. »It might seem shocking but it was in a silly entertainment context.« Denn der Interviewer sei schließlich Piers Morgan gewesen, ein bekannter Journalist und Mitglied der Jury einer lustigen Casting-Show.

»Shocking« war aber wohl eher McLears erbärmliche Erklärung. Man entschuldigt auch den Terminator nicht damit, er habe aus Nächstenliebe ein wenig herumgemetzelt. Und der zukünftige Schirmherr aller Hanfparaden hat dergleichen erst recht nicht nötig.