Kleine Siege über Kanther

Nach mehr als zweijähriger juristischer Auseinandersetzung ist er nun endlich unter Dach und Fach, der bescheidene erste "Sieg über Kanther in der Asylpolitik seit fünf Jahren", wie pro asyl vergangene Woche den Vertrag bezeichnete, den der Frankfurter Anwaltsverein und das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge jetzt unterzeichnet haben. Demnach sollen Asylsuchende, die auf dem Flughafen von Frankfurt/Main ankommen, nicht nur eine kostenlose "asylrechtskundige Beratung über die Erfolgsaussichten eines etwaigen Rechtsmittels" erhalten, sondern auch "Hilfe bei der Formulierung des beim Gericht zu stellenden Antrags". Künftig steht Anwälten und Anwältinnen ein fester Geldsatz für Beratung und auch Formulierungshilfe zur Verfügung. Damit dürften die geringen Chancen für Flüchtende, nicht nach ihrer Ankunft innerhalb einer Woche wieder abgeschoben zu werden, leicht steigen. Trotz des Abkommens, das auch auf anderen Flugplätzen Anwendung finden soll, bleibt die Flughafenregelung mit ihren kurzen Fristen für pro asyl ein "Lotteriespiel" und muß abgeschafft werden.