Wolf sagt nicht aus

Die Bundesanwaltschaft gibt nicht auf: Seit im Dezember 1996 ein Kommando der peruanischen Bewegung Tupac Amaru (MRTA) eine japanische Botschafterresidenz in Lima besetzt hat, will die Karlsruher Behörde dem Europa-Sprecher der Guerilla-Gruppe, Isaac Velasco, an den Karren fahren. Velasco soll mit seinen Äußerungen über die Aktion den außenpolitischen Interessen Deutschlands geschadet haben, meinen die Strafverfolger und ließen jetzt drei SozialarbeiterInnen, die den blinden Peruaner betreut hatten, als ZeugInnen vorladen. Sie sollen Auskunft über die politische Arbeit ihres Klienten Auskunft geben. Auch Winfried Wolf wurde nach Karlsruhe geladen, der PDS-Bundestagsabgeordnete blieb der Einladung allerdings fern und berief sich auf das Zeugnisverweigerungsrecht. Von Wolf wollen die Bundesanwälte wissen, was Velasco bei einem Besuch in dessen Bonner Abgeordnetenbüro unmittelbar nach Beginn der Botschaftsbesetzung erzählt hatte. Schon im September 1997 verhängte der Hamburger Innensenat ein politisches Betätigungsverbot gegen den Peruaner, im Mai dieses Jahres wurde zudem die Wohnung Velascos durchsucht.