Die rechten Argumente

In die Diskussion um das nationale Holocaust-Denkmal in Berlin weiß sich auf sehr eigentümliche Weise auch die extreme Rechte einzubringen. Ein an die Vernichtung der Juden erinnerndes kleines Denkmal in der Großen Hamburger Straße in Berlin-Mitte wurde allein 1998 bisher dreimal zum Opfer antisemitischer Angriffe. Im September 1997 zerstörten Rechtsradikale auf dem jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee zahlreiche Grabsteine. In der auf die Bundestagswahl folgenden Nacht wurde nun das Grab von Heinz Galinski, dem ehemaligen Vorsitzenden sowohl des Zentralrats der Juden in Deutschland als auch der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, zum Träger der antisemitischen Botschaft gemacht: Ein Sprengsatz beschädigte den Grabstein. Während die Berliner Behörden nur zögerlich Rechtsradikale für die Aktion verantwortlich machen wollen, kritisierte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, die Zunahme des antisemitischen Klimas in Deutschland.