Der rechte Flügel der nordrhein-westfälischen SPD zerbröselt: Wer keinen Job in Bonn findet, zieht sich frustriert gleich ganz aus der Politik zurück. Jüngster Verlust für Ministerpräsident Wolfgang Clement: Fraktionschef Klaus Matthiesen, der auf einen Chefsessel bei dem Entsorgungsunternehmen Interseroh wechselt. Schenkelklatschen rief der Matthiesen-Abgang bei den Landtagsgrünen hervor, denen der sozialdemokratische Fraktionschef ein Dorn im Auge war. Als der heutige Ministerpräsident noch den Wirtschaftsminister abgab, war es das Duo Matthiesen-Clement, das regelmäßig vorführte, wie wenig der kleinere Koalitionspartner eigentlich zu melden hatte. Anläßlich von Matthiesens Abgang lobte Clement jetzt nochmals den "offenen und kameradschaftlichen" Umgang, den er mit dem gebürtigen Friesen gepflegt habe. Von seiner Amtsmüdigkeit hatte Matthiesen den Männerfreund dann aber doch erst in letzter Minute informiert.
