Deutsches Haus

Auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin ist in der letzten Woche ein 21jähriger Äthiopier von einem Unbekannten niedergestochen worden. Wie das Opfer mitteilte, habe ihn der Unbekannte mehrfach angerempelt und dann ein Messer gezückt und zugestochen. Der Messerstecher tauchte anschließend in der Menge unter. Der Äthiopier musste mit einer Stichverletzung in der Leistengegend ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei Jugendliche im Alter von 17 und 20 Jahren haben in der letzten Woche zum zweiten Mal versucht, ein Asylbewerberheim in der Ortschaft Eulatal bei Leipzig (Sachsen) anzuzünden. Bei einer Kontrolle des Autos der beiden jungen Männer, das in der Nähe des Heims geparkt war, hatte die Polizei zwei funktionstüchtige Brandsätze gefunden und die beiden Insassen festgenommen. Bei der Vernehmung gaben die beiden an, dass sie bereits am 14. November zusammen mit drei weiteren Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren einen Brandanschlag auf dasselbe Asylbewerberheim verübt hatten. Die Heimbewohner hatten damals den Brand löschen können. Als Motiv gaben die Täter Fremdenfeindlichkeit an. Nach ihrer irrtümlichen Festnahme durch ein Sondereinsatzkommando wollen türkische Messebesucher die Düsseldorfer Polizei verklagen. Die fünf Ärzte und Geschäftsleute waren im November auf der Düsseldorfer Prachtmeile »Kö« gemeinsam mit einem mutmaßlichen Erpresser festgenommen und erst einen Tag später wieder freigelassen worden. Der Türkische Generalkonsul in Düsseldorf, Fatih Ceylan, sagte, dass einige der Männer bei der Festnahme geschlagen worden seien. Ein Koblenzer Arbeitsrichter hat einem ehemaligen polnischen Zwangsarbeiter vorgehalten, dass auch deutsche Kriegsgefangene erfroren oder »in der Wolga ertränkt« worden seien. In dem umstrittenen Beschluss rechnet der Vorsitzende der Ersten Kammer, der zugleich Gerichtsdirektor ist, dem 79jährigen Kläger das Schicksal deutscher Kriegsgefangener vor. Der Richter erwähnt in diesem Zusammenhang auch die Deutschen, die zur Zwangsarbeit an Frankreich ausgeliefert wurden und deren Situation »in vielen Fällen schlimmer« gewesen sein soll »als in den ehemaligen deutschen Konzentrationslagern«. Der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem Lizenz-Spieler Thorsten Legat. Der 31jährige Legat hatte im Kraftraum des Clubs auf ein Poster, das seinen dunkelhäutigen Teamkollegen Pablo Thiam mit einer Trinkflasche zeigt, das Wort »Negersaft« geschrieben. Flüchtlinge aus der südserbischen Provinz Kosovo haben keinen Anspruch darauf, als Asylberechtigte anerkannt zu werden, entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz letzte Woche in Koblenz. Nach Auffassung der Richter besteht auch für Angehörige der serbischen Bevölkerungsminderheit und Roma derzeit keine Gefahr von politischer Verfolgung. Die Richter argumentierten, dass nach geltendem Recht politische Verfolgung allein staatliche Verfolgung sei. Seit Juni 1999 übe die Bundesrepublik Jugoslawien jedoch keine staatliche Kontrolle mehr im Kosovo aus. Kfor und die Uno hätten die frühere staatliche Macht ersetzt.