Länger sitzen

Die Bundeswehr-Führungsakademie in Hamburg wird in den nächsten beiden Jahren auf einen ihrer renommiertesten Dozenten verzichten müssen: Der Neonazi Manfred Roeder, der in der Akademie zuletzt einen Vortrag über die »Übersiedlung von Russlanddeutschen in den Raum Königsberg« gehalten hatte, muss wegen Volksverhetzung für zwei Jahre ins Gefängnis. Das Amtsgericht Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) sah es als erwiesen an, dass Roeder im August 1998 auf einer NPD-Kundgebung im mecklenburgischen Upahl den Holocaust öffentlich geleugnet hat. Gegen Roeder laufen bundesweit noch vier weitere Verfahren. 1982 war der ehemalige Rechtsanwalt wegen Sprengstoffanschlägen, versuchter Anstiftung zum Mord und Rädelsführerschaft in der rechtsterroristischen Vereinigung Deutsche Aktionsgruppen zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Die Aktionsgruppen waren für eine Serie von Brandanschlägen verantwortlich, bei denen auch zwei vietnamesische Asylbewerber starben.