Deprssionen V

Licht am Ende des Tunnels

Bald ist es geschafft, der Winter - und mit ihm Kälte, Nässe und sonstige Ungemütlichkeiten - nähert sich langsam seinem Ende. Wie wir vor einer Woche an dieser Stelle lesen konnten, ist das zwar nicht jedermanns Sache, doch ein Großteil der Menschheit speist sein persönliches Wohlempfinden eher aus einem »öden blauen Himmel« und »unappetitlich grünen Bäumen« als aus Dauerregen und kahlem Holz.

Doch sollte man sich nicht zu früh freuen. Denn bis es soweit ist, wird sich wohl der eine oder andere metereologische Rückschlag nicht vermeiden lassen. Schließlich ist das Wetter auch nicht mehr das, was es einmal war. Die vier Jahreszeiten, früher fester Bestandteil einer globalen Sonnenumrundung, sind in unseren Breiten heutzutage kaum noch anzutreffen. Wann hat denn jemand das letzte Mal einen richtigen Frühling oder Herbst erlebt? Eben, die trauen sich schon seit ein paar Jahren gar nicht mehr hierher.

Fest steht: Die Jahreszeiten haben sich verabschiedet. Auf einen viel zu kurzen Sommer folgen mehrere Monate, in denen sich das Wetter erst nicht so richtig entscheiden kann, um am Ende leider doch wieder nur Regen, Niesel, Kälte und die damit einhergehenden Symptome (Depressionen, Schnupfen, Blasenkatarrh ...) abzuliefern.

Wie so viele Neuerungen kommt auch dieses Phänomen aus den USA. Dort ist man es schon gewohnt, dass der Sommer nach einem langen, kalten Winter innerhalb weniger Tage zur vollen Entfaltung kommt (Mittelwesten, kontinentales Klima usw.). Und der dauert dann von April bis September, je nach Lage.

Um noch schneller in den Genuss amerikanischer Verhältnisse zu kommen, empfiehlt es sich, den viel zitierten Treibhauseffekt ein wenig zu beschleunigen. Die Abholzung der Regenwälder ist lediglich für 15 Prozent des Kohlendioxydausstoßes verantwortlich, die Kühe auf den Weiden können allein auch nicht für die restlichen 85 Prozent sorgen. Autos? Okay, auf die ist wenigstens Verlass. Aber das reicht auch noch nicht. Man sollte vielleicht ernsthaft über eine Aufhebung des FCKW-Verbotes nachdenken, das würde die Sache enorm beschleunigen.

Die rachitischen Dunkelheitsfanatiker sollten sich lieber nicht beschweren, sie leben hierzulande schließlich in für sie klimatisch gesicherten Verhältnissen - und der Rest der Bevölkerung käme in den Genuss von ein bis zwei zusätzlichen Erholungsmonaten. Am Ende hätten alle etwas davon.