Barbarische Vernichtungswut

Ihr Hang zur entfesselten Barbarei verbindet die Deutschen unterschwellig mit den Islamisten. Eine Antwort auf Ulrich Enderwitz.

Wie bei nahezu allen Reaktionen auf unsere Stellungnahme zum 11. September hat mich der zwischen Larmoyanz und Arroganz anzusiedelnde Ton deiner Kritik irritiert, bin ich doch der Meinung, dass wir tagespolitische Ereignisse lediglich auf der Grundlage von Selbstverständlichkeiten kritischer Theorie, zugegebenermaßen polemisch, dargestellt haben.

Ich hoffe, dass eine Verständigung möglich ist, die im Kern auf das Einverständnis hinauslaufen sollte, dass ein Gemeinmachen mit der real existierenden deutschen Linken schlicht als konterrevolutionär zu bezeichnen ist. Diese Linke, die dem völkischen Sezessionswahn immer näher stand als den auf der Basis kapitalistischer Vergesellschaftung nicht einzulösenden Versprechen der bürgerlichen Revolution, steht auf der Seite der Reaktion, genauer: Regression. Sie dürfte für die Kritik sogar als Gegenstand verloren sein.

Die folgende Replik hat dieses deutsch-linke Denken zum Gegenstand, weil mir in deiner Kritik unausgesprochen vieles enthalten zu sein scheint von dem, was wir schon immer an der 68er-Tradition kritisiert haben. Dies geschieht nicht, um dich mit dieser Linken umstandslos in einen Topf zu werfen, sondern um darzulegen, dass die Absage an diese Tradition sehr viel radikaler erfolgen muss, als das bei dir der Fall zu sein scheint.

Seit unserem ersten Buch »Frieden: Je näher man hinschaut, desto fremder schaut es zurück« (Freiburg, 1984), das zu der auch heute noch höchst aktuellen deutschen Friedenssehnsucht Stellung bezieht, sollte jedem, der sich näher mit der ISF und den Publikationen des ça ira-Verlages befasst, klar sein: Das sind »Antideutsche«.

Schon damals, spätestens aber seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten, wurde uns aus allen Richtungen »negativer Rassismus« vorgeworfen. Und nun wird dieser Vorwurf am Ende deines Textes, an exponierter Stelle also, wiederholt, wenn du uns »der Paradoxie des Antideutschtums, einer aus Provinzialismus und Projektion gemischten negativen Deutschtümelei« bezichtigst.

Hältst du uns wirklich für so vergesslich, dass wir die Absurdität dieses Vorwurfs nicht nahezu im Schlaf belegen könnten? Hier nur so viel: Angesichts der überwältigenden Faktenlage (1870/ 71, 1914/18, 1933/45, um nur die entscheidenden Daten anzuführen; der Aktualität halber nehmen wir den Bundeswehreinsatz im Kosovo hinzu), kann wohl kaum geleugnet werden, dass historisch und gesellschaftlich mit dem Namen »Deutschland« eine Politik verbunden ist, die sich konsequent gegen die von anderen Nationen akkumulierten ökonomischen Werte und kulturellen Vorstellungen richtet.

Diese Verbindung bleibt mindestens konnotiert, solange die den jeweiligen Ereignissen zugrunde liegenden Strukturen gesellschaftlich noch gegeben sind und sich diese die Bevölkerung anderer Nationen existenziell bedrohende Politik vom Prinzip her wiederholen kann. »Völlig bar jedes Realismus und historischen Sinns« wäre es aus unserer Sicht demnach nicht nur, wenn man die Vergangenheit ohne Berücksichtigung der aktuellen Verhältnisse einfach fortschreibt, sondern eben auch, wenn man die aktuelle Situation mit dem, was in Zukunft ansteht oder droht, identifiziert.

Wenn die Geschichte für die Analyse des Gegenwärtigen irgendeinen Sinn macht, sollte der, der behauptet, Deutschland sei zu einer Macht zweiten oder dritten Grades geschrumpft, Beweise für diese These erbringen und nicht derjenige, der seinen Mitmenschen vor Augen führen will, was in Deutschen vorgeht, wenn sie zusehen müssen, wie Amerika den Weltpolizisten spielt, wo ihnen doch als den wahren Verfechtern der Menschenrechte diese Rolle eigentlich zustünde.

Die Evidenz unserer Beschreibungen des deutschen Seelenhaushalts sollte außer Frage stehen. Sie ergibt sich aus jedem außenpolitischen Artikel jeder deutschen Zeitung.

I.

Doch kommen wir zum Verhältnis der USA zu den Taliban und al-Qaida im Allgemeinen und dem von uns hergestellten Bezug letzterer zu den Nationalsozialisten im Besonderen - was ja den zentralen Punkt deiner Kritik ausmacht.

Ohne großen Aufwand ließe sich eine Vielzahl empirischer und ideologischer Bestimmungen finden, die bestätigen, dass es sich bei den »Gotteskriegern« des Islam um »Kämpen« handelt, deren »kollektive Pathologie« den Symptomen faschistoiden Wahns genau entsprechen, und damit eben auch des nationalsozialistischen - sofern es gestattet ist, das Dritte Reich als besondere Ausprägung des Faschismus im Allgemeinen zu begreifen, und nicht, was die einzige Alternative wäre, als einmaligen Ausrutscher der Geschichte.

Greifen wir aus den vielen Gemeinsamkeiten nur die eine heraus: die jeden kapitalistischen »Normal«-Betrieb ad absurdum führende Missachtung des individuellen Selbsterhaltungstriebes in den beabsichtigten Kamikaze-Aktionen verbindet den Werwolf mit den am 11. September ins vermeintliche Paradies eingeflogenen Attentätern.

Dass man deshalb sagen könne, die »Vernichtungswut der arabischen Widerstandskämpfer und Terroristen« sei aus denselben historischen Bedingungen erwachsen wie die der deutschen »Mordbuben«, würde ich vehement bestreiten. Das haben wir auch nirgendwo behauptet. Was dagegen klar sein sollte, ist, dass beider Vernichtungswut ein- und dasselbe zum Ausdruck bringt: eine - auch wenn man über die genaue Formulierung streiten kann - »barbarische Vernichtungswut«, die sich, und das ist entscheidend für diese Ebene des Vergleichs, so in der angloamerikanischen Regierungs- und Militärpolitik nicht findet, und die es dort auch historisch nicht gegeben hat - trotz der »Flächenbombardements« in Vietnam und Dresden.

Wenn ich eine Schaufensterscheibe einschlage, kann das die unterschiedlichsten Gründe haben: von der Absicht zu rauben bis zu Liebeskummer. Das Einschlagen der Scheibe aber ist das Ergebnis, unabhänig vom Motiv, so unterschiedlich deren Einfluss auf die Beurteilung des Verhaltens jeweils sein mag. Es bleibt somit die Identität im Ausdruck bestehen, und erst so kann die Frage vernünftigerweise gestellt werden, ob dieser (allgemeine) Ausdruck dem (besonderen) Motiv angemessen war - eine Frage, für deren Beantwortung es der Reflexion, der theoretischen Reproduktion der Wirklichkeit im Denken bedarf.

Natürlich bestreiten wir nicht, dass jene »islamistische« Vernichtungswut das »langjährige Resultat kapitalistischer Ausbeutung und imperialistischer Unterdrückung« und ökonomischer Übervorteilung und politischer Demütigung ist. Auch die Binsenweisheit nachzuvollziehen, dass die insbesondere von Großbritannien und Frankreich ausgehende kolonialistische Gewalt auch wieder dorthin »zurückgekehrt« ist, habe ich keinerlei Schwierigkeiten. Wobei man allerdings darauf achten sollte, nicht Opfer mit Tätern zu verwechseln, denn die »zurückgekehrte« Gewalt tobt sich in diesen Staaten in der Form rassistischer Fremdenfeindlichkeit aus. Die USA jedoch hatten so gut wie nirgendwo Kolonien im ursprünglichen Sinne dieses Wortes, sondern waren bekanntlich selbst mal eine.

Es kann auch nicht bestritten werden, dass die Aktionen, auf die die USA und Israel reagieren, von politischen Banditen (Rackets) organisiert werden, die den Umstand instrumentalisieren, dass das Kapital die Mehrheit der Menschen weltweit unter dem Primat der Selbsterhaltung, unter der wahrhaft terroristischen und objektiv unnötigen Alternative von Leben oder Tod, vegetieren lässt. Aber es ist eben das Kapital, das in den USA, in Europa, in Arabien, in der Dritten Welt, diesen Skandal (re-)produziert, es sind nicht »die« USA und erst recht nicht Israel. Hier konstituiert das Kapital lediglich eine seiner Erscheinungsformen.

II.

Kommen wir zur zentralen Aussage unseres Textes, auf die du leider nicht zu sprechen kommst. Sie lautet: Die Solidaritätsbekundungen der Bundesregierung mit den USA nach dem 11. September sind geheuchelt. Die in den Medien behauptete Differenz zwischen der offiziellen Politik und ihren Kritikern existiert nicht. Ganz Deutschland ist sich vielmehr einig: In ihren Reaktionen auf die Anschläge, die einzig von Rachegelüsten motiviert seien, schießen die USA und Israel weit über das Ziel einer angemessenen Verteidigung hinaus. Man müsse ihnen deshalb auf die Finger klopfen, damit sie zu den zivilisatorischen Errungenschaften des Westens (gemeint ist: des von Auschwitz geläuterten Deutschland) zurückfinden.

Nun würde nicht einmal ein Antideutscher reinsten Wassers bestreiten, dass die Politik der USA auf das Schärfste kritisiert gehört (unter anderem wegen mangelhafter Unterstützung Israels) und zum Beispiel der Protest der Studentenbewegungen in den sechziger und siebziger Jahren gegen den Krieg in Vietnam vollkommen berechtigt war. Von heute aus zeigt sich jedoch, dass die Begründungen dieser Kritik zum Großteil auf völkischer, und damit typisch deutscher Grundlage erfolgten. Und weil diese Begründungsmuster nie umfassend revidiert wurden, braucht man sich auch gar nicht zu wundern, dass sie weiterhin das unausgesprochene Paradigma der Linken in Deutschland abgeben, sobald diese sich anschickt zu kritisieren, was sie für Kapitalismus und Imperialismus, für Unterdrückung überhaupt, hält.

Neben dieser deutschen gab es natürlich andere, wenn auch nur selten tatsächlich materialistische Varianten der Kritik am Krieg in Vietnam: Die in den USA am weitesten verbreitete etwa verwies auf den Widerspruch, einerseits als Führungsmacht der freien Welt und Hort der Zivilisation aufzutreten, in der Praxis diese Grundsätze aber mit Füßen zu treten. Indem man sich in dieser Form auf die USA als den Staat bezieht, in dem die bürgerlich-liberalen Ideale bisher ihre angemessenste Verwirklichung gefunden hätten, beruft man sich auf die zivilisatorischen Grundlagen vom Ideal her, erkennt sie also vom Prinzip her als historischen Fortschritt an. Der erreichte Stand der Zivilisation gilt dabei als das von der konkreten Politik ständig Gefährdete. Und deshalb wird die konsequente Verwirklichung dieser Ideale permanent und mehr oder weniger militant eingefordert.

Mit revolutionärer Kritik, die den Staat und das Kapital zum Gegenstand hat, hat das natürlich rein gar nichts zu tun. Doch, und das ist entscheidend, noch viel weniger gilt dies für die andere Variante, die »deutsche Form«. Man erkennt diese am Vorwurf an die Adresse Israels, der da beispielsweise lautet: Ein Staat, der sich an die von ihm selbst propagierten rechtsstaatlichen Normen nicht hält - indem er beispielsweise die von ihm der terroristischen Rädelsführerschaft Verdächtigten ohne Gerichtsprozess liquidiert - könne die Einhaltung zivilisatorischer Grundstandards auch von seinem Gegner nicht verlangen.

Nur der könne sich auf Menschenrechte berufen, der sie auch bei sich selbst verwirklicht habe. Wer so argumentiert, hat aber, ganz gegen seinen Willen, offensichtlich die Zivilisation zum absoluten Zweck ihrer selbst erhoben, zum absoluten Wert. Er hat die Dialektik von Ideal und seiner Verwirklichung in seinem Denken still gestellt und glaubt sich deshalb legitimiert, die israelischen Vergeltungsschläge mit den palästinensischen Selbstmordanschlägen in einen Topf werfen zu dürfen.

Im Ergebnis steht dann der wahnwitzige Gedanke, dass der, der sich gegen Armut und Unterdrückung wehrt, auf jeden Fall im Recht ist, unabhängig davon, ob er seinem Widerstand auch die seiner Unterdrückung und ihrer Überwindung angemessene Form gibt. Unterstellt wird nichts anderes, als dass der Unterdrückte ein der Reflexion unfähiges, reines Responsewesen ist und deshalb für seine Taten, egal welche, keine Schuld auf sich lädt.

Der so begründete Antikapitalismus bewegt sich jenseits jedes Materialismus und jeder Ideologiekritik. Zu fragen ist aber doch wohl: Wo kommen diese ominösen Menschenrechte denn her? Sind das Hirngespinste bürgerlicher Ideologen, geschaffen, um Herrschaft und Ausbeutung zu verschleiern, oder - und bisher dachte ich, das sei Konsens zumindest in unseren Kreisen - verkehrte Gedankenformen einer tatsächlich existierenden gesellschaftlichen Wirklichkeit?

III.

Was berührt es die Menschenrechte, die Zivilisation oder andere hehre Gedankengebäude, wenn Bush oder eine andere Charaktermaske von einem »Reich des Bösen« schwadronieren? Was kümmert es die Denkformen (genauer: den gedanklichen Ausdruck des gesellschaftlichen Verhältnisses, das das Kapital ist), wenn Bush in der Praxis genau dasselbe will wie Ussama bin Laden? Als ob je ein Bürger etwas anderes für sich gewollt hätte als sein partikulares Interesse zum allgemeinen zu erklären, also die Vereinigung seiner Ideale und Normen mit der gegebenen Wirklichkeit.

Das Auseinanderfallen von Moral und politischer Praxis ist für jeden Bürger der fortwährende Grund allen Übels. Und dieser Idealismus ist nicht nur die Klammer, die allen Menschen, so scheint es, von »Natur« aus, ideologisch gemeinsam ist, sondern er erzeugt auch die Dynamik, dank der sich die Menschheit immer wieder neu denselben Problemen von Idealisierung und Realisierung zuwendet - selbstredend ohne sie zu lösen.

Tatsächlich hat in diesem Sinne der nun wirklich unerträgliche Friedensethiker Ulrich Wickert, dem das ganze Deutschland Beifall zollt, Recht, wenn er behauptet, Bush und bin Laden hätten dieselbe Denkstruktur.

Den entscheidenden Unterschied zwischen beiden übersieht er jedoch. Bush kann sich mitsamt seiner Regierung auf den Kopf stellen, sie werden es nicht fertig bringen oder haben es bisher noch nicht geschafft, was den Deutschen zwischen 1933 und 1945, und den Taliban während ihrer Regierungszeit gelang: dem Kapitalismus (innerstaatlich) die Konkurrenz der Kapitalien und Menschen so auszutreiben, dass man von einem Übergang in eine faschistische Gesellschaft sprechen könnte - also die Konkurrenz zu überwinden, die es in der entwickelten Form wie in den USA und Deutschland in Afghanistan natürlich nie gegeben hat, deren Abglanz jedoch den Taliban schon Rechtfertigung genug für ihre Herrschaft war.

Die USA repräsentierten nie eine in einer Massenbewegung verankerte, insbesondere die Arbeiterklasse in die Volksgemeinschaft einbindende Gesellschaft, die auch insoweit agiert, als sie die Ausschaltung bzw. Kontrolle der innerstaatlichen Konkurrenz als Allheilmittel der Krisenüberwindung ansieht, also genau das zerstört, was den Kapitalismus aus seinem Wesen erst zum erscheinenden und funktionierenden Kapitalismus macht: die Übersetzung des in der Produktion erzeugten Werts in die auf den Märkten zu erzielenden Preise.

Die amerikanisch-liberale Variante kapitalistischer Krisenlösungsstrategie zu verfolgen, heißt die Lösung im Kampf »jeder gegen jeden«, statt im Kampf der eigenen Vergemeinschaftung gegen alle anderen zu suchen. Das ist es, was Wickert und mit ihm viele Deutsche den Amerikanern im Grunde vorwerfen.

Mit dieser strukturellen Unterscheidung der Konkurrenzverhältnisse in den einzelnen Staaten (die natürlich die Unterscheidung bezüglich des erreichten kapitalistischen Produktionsniveaus auf keinen Fall ersetzen soll: denn in dieser Hinsicht ist Afghanistan mit Deutschland wirklich nicht vergleichbar) sollten diejenigen eines Besseren belehrt sein, die uns eine außergesellschaftlich konstituierte Wesensbestimmung des Deutsch-Seins vorwerfen.

Es sind im Übrigen meist dieselben Leute, die den USA jede Zivilität absprechen, um sich dann zu der Behauptung zu versteigen, dass die Ideale bürgerlicher Zivilisation im Grunde schon alle Übel kapitalistischer Gesellschaft repräsentierten. Diese positivistische, abstrakte Negation der in der Aufklärung verallgemeinerten Ideale der Zivilisation realisiert die Barbarei unmittelbar, zerstört die argumentative und materiale Grundlage jeder Möglichkeit materialistischer Kritik und damit die Möglichkeit, über Ideal und Wirklichkeit von Zivilisation vernünftig nachdenken zu können.

Muss man wirklich noch betonen, dass die »Dialektik der Aufklärung« in der Tragik einer existenziellen Situation besteht, in der die Selbsterhaltung der Zivilisation mit Notwendigkeit zur Selbstzerstörung der Barbarei führt; dass diese also nicht jene ist, sondern das Kapital beides gleich aus sich heraussetzt, in einer Bewegung, einem Prozess, der nur revolutionär überwunden werden kann?

Ist es keine Binsenweisheit der Kritik mehr, dass die politische Realität, spätestens seit Auschwitz, nicht aus der Perspektive Frieden oder Krieg, Ideal oder Wirklichkeit zu betrachten ist, sondern eben aus dieser Dialektik von Zivilisation und Barbarei? Ist es keine selbstverständliche Grundannahme mehr, dass Selbsterhaltung mit der Entstehung des Kapitals unter den Zwang der Alternative von Leben oder Tod gesetzt ist, und zwar allein von der wahnwitzigen Organisation kapitalistischer Vergesellschaftung, die diesen Zwang zur Selbsterhaltung qua Arbeit (und Gelderwerb), den es abzuschaffen gälte, in den Rang eines Fetischs erhebt?

So wie die Religionskritik Voraussetzung jeder Kritik ist, so ist der Fortgang der Dialektik von Zivilisation und Barbarei die Möglichkeitsbedingung der Revolution - erst recht seit dem Verschwinden des revolutionären Subjekts. Die Alternative zur Revolution, die losgelassene Barbarei, die Deutschland unterschwellig mit den Islamisten verbindet, wäre die praktisch vollzogene Negation jeder Kritik, der Verrat jener Hoffnung, dass Selbsterhaltung doch noch einmal unter dem Primat der freien Assoziation, und nicht unter dem Zwang des nackten Überleben-Müssens stehen könnte.

Die ungekürzte Fassung ist unter www.isf-freiburg.org im Internet abrufbar.