Alles wird besser, weil …

… Kiffen wieder in Verruf gerät. Dabei war Grasrauchen schon fast durch, gesellschaftlich. Kaum ein HipHop-Song, in dem es nicht ums Kiffen geht, kaum ein »Tatort«, wo nicht die Tochter des Kommissars ordentlich einen durchzieht. Cannabis drohte zu einer ganz normalen Droge zu werden, wie Alkohol und Tabak, wie Playstation. Doch jetzt wird alles wieder zurecht gerückt. »Die Seuche Cannabis« titelte etwa der Spiegel und war sich nicht einmal zu blöd, ein Foto von einer »Cannabis-Abhängigen Kriss (1997)« neben ein Foto der »heroinsüchtigen Christiane F. (Filmplakat von 1981)« zu stellen. Diverse Studien und vor allem die Medien legten nach, und plötzlich ist Kiffen wieder fast so schön verboten wie Beatmusik in den Fuffzigern.

Da ein Verwaltungsgericht in Kassel jetzt entschieden hat, dass man auch eingefleischten Kiffern nicht einfach dauerhaft den Führerschein abnehmen kann, könnte die übelste Folge des Cannabisverbots vielleicht bald ausgeräumt sein. Der Rest ist schön subversiv und verboten. Illegal ist besser! Besser für den Groove und für die Revolution, besser für dissidentes Bewusstsein, besser fürs Geschäft. Warum sollte wie in Holland der Staat auch noch am Cannabis verdienen? Eine Legalisierung würde nur den doch bestens funktionierenden Schwarzmarkt zerschlagen. Und, das sage ich euch: Billiger wird es dadurch auch nicht, siehe Holland! Ein schlechter Ruf beim Spiegel und anderen Oberlehrern ist gut für den Coolness-Faktor des Kiffens. Daher sage ich: Weiter so!

euer dealer