Konstruktiver Dialog

supermeldung

»Die Europäische Union hat die US-Regierung über eine wesentliche Änderung bezüglich ihrer Kontakte zur Hamas informiert«, teilte die israelische Botschaft in Berlin in der vergangenen Woche mit. »Die Entscheidung, die die Amerikaner überraschte, erlaubt es EU-Diplomaten unter dem Rang eines Botschafters, Gespräche mit der Hamas zu führen. Sie reflektiert eine politisch-strategische Wende in Bezug auf den israelisch-palästinensischen Konflikt und fordert von der Hamas keinerlei Entgegenkommen.«

Am Samstag erklärte nach Angaben der konservativen Jerusalem Post der Hamas-Führer Mahmoud Zahar, er habe sich am Freitag mit einem deutschen Beamten in Gaza-Stadt getroffen; dieser habe in Ramallah auch mit dem Hamas-Chef Sheik Hasan Youssef gesprochen. Außerdem hätten Hamas-Führer in der vorigen Woche mit einer norwegischen Delegation konferiert. Die linksliberale Ha’aretz erklärte dazu in einem Editorial vom Sonntag: »Die Hamas hält Abbas (dem Präsidenten der palästinensischen Nationalbehörde) eine geladene Schusswaffe an den Kopf und setzt Drohungen ein. Unter diesen Bedingungen ist es eine große Versuchung, mit der Hamas ohne die Vermittlung von Abbas zu sprechen, um sowohl Informationen zu sammeln als auch an Einfluss zu gewinnen; aber das ist eine Illusion. Die Hamas hat langfristige Ziele, die die Etablierung eines muslimischen religiösen Staats in ganz Palästina bedeuten, d.h. auf den Ruinen des Staates Israel.«

carlos kunze