Maradona als Vorstopper

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Es sollte die Wiederbelebung der Verhandlungen über die Gesamtamerikanische Freihandelszone (Alca) werden, doch die Sache ging völlig daneben. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) konnte sich auf ihrem Gipfel im argentinischen Mar del Plata am vergangenen Wochenende nicht auf ein weiteres gemeinsames Vorgehen einigen. Argentinien, Brasilien, Venezuela, Uruguay und Paraguay machten eindeutig Front gegen die Alca-Pläne, vor allem da die US-Regierung nicht für den Abbau ihrer Agrarsubventionen zu haben war. Die Staaten, deren Regierungen den USA treu ergeben sind, denken nunmehr über eine verkleinerte Version der Freihandelspläne ohne die Kontrahenten nach.

Im Anschluss an einen viertägigen »Gipfel der Völker« demonstrierten während des OAS-Treffens mehrere zehntausend Menschen gegen Freihandel und George W. Bush. Die Filialen US-amerikanischer Fastfood-Ketten und spanischer Banken wurden beschädigt. Venezuelas Staatschef Hugo Chávez kritisierte vor 40 000 Zuhörern das »zerstörerische kapitalistische Modell« und plädierte für das Alca-Gegenprojekt Alba, die bolivarianische Alternative für die amerikanischen Staaten. Der ehemalige Fußballstar Diego Maradona präsentierte sich mit einem »Stoppt-Bush«-Hemd, das mit einem Hakenkreuz verziert war. Den US-Präsidenten bezeichnete als »menschlichen Müll«.

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