Sein Name ist Willy Pete

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Ein Jahr nach der amerikanischen Großoffensive gegen die Sunniten-Hochburg Falluja sorgt die irakische Stadt wieder für Schlagzeilen. Vergangene Woche strahlte der italienische Satellitensender RaiNews 24 eine Dokumentation aus, derzufolge die US-Truppen in Falluja chemische Waffen eingesetzt hätten.

»Es wurde weißer Phosphor benutzt«, erzählten Jeff Engelhart und Garret Reppenhagen, Veteranen der 1. Division, dem italienischen Reporter Sigfrido Ranucci. Die beiden ehemaligen GIs betrieben nach ihrer Rückkehr ein Weblog, das kritisch über den Krieg informieren sollte. Die Website wurde nach ihren Aussagen vom Netz genommen. Dort hatten sie Bilder gezeigt, die noch nie die Öffentlichkeit erreicht hatten. Sie wurden im November vorigen Jahres von dem irakischen Arzt Mohamed Haddid aufgenommen. Ihm hatte die US-Armee erlaubt, die Toten von Falluja zu identifizieren. Haddid und sein Team fanden unzerstörte Kleidung auf Leibern, die bis auf die Knochen ausgebrannt waren. Das sei die Wirkung von weißem Phosphor – »Willy Pete« wird der Wirkstoff im Militärjargon genannt –, erzählt Engelhart, »er wirkt auf wasserhaltige Zellen und tötet ohne Unterschied«.

Das Kommando der US-Truppen streitet ab, die Phosphorgranaten zu Kampfzwecken eingesetzt zu haben. Sie seien nur verwendet worden, um »das Schlachtfeld zu beleuchten«.

federica matteoni