Deutsches Haus

Die Staatsanwaltschaft Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) hat gegen neun Männer wegen gemeinschaftlicher Körperverletzungen, Sachbeschädigung, Beleidigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen Anklage erhoben. Wie das Mindener Tageblatt am 3. April berichtete, wird den Beschuldigten vorgeworfen, im November 2011 eine Gaststätte in Minden gestürmt zu haben. Unter »Sieg Heil«-Rufen sollen sie das Mobiliar des Lokals zertrümmert haben. Ein Angreifer soll einen nichtweißen Gast niedergeschlagen und den Satz geäußert haben: »Das ist unser Land. Beim nächsten Mal gibt es Tote.« Der Prozess gegen die Männer im Alter zwischen 20 und 36 Jahren soll demnächst vor einem Schöffengericht in Minden eröffnet werden. Wie aus einem Bericht des Tagesspiegel vom 3. April hervorgeht, hat die Berliner Polizei am vorvergangenen Wochenende die Wohnungen von sieben Männern durchsucht. Diese stehen im Verdacht, Ende März einen dunkelhäutigen Briten in einem Berliner S-Bahnhof als »Scheißneger« beschimpft und angegriffen zu haben. Wie die Polizei berichtet, bewarfen die Männer im Alter von 15 bis 27 Jahren den Briten mit Flaschen sowie mit einem Fahrrad und verfolgten ihn im Bahnhof. Der Angegriffene konnte sich in ein Aufsichtsgebäude der S-Bahn flüchten und von dort aus die Polizei verständigen. Die sieben Tatverdächtigen wurden kurz nach dem Angriff festgenommen, es handelt sich um polizeibekannte Anhänger des Berliner Fußballvereins BFC Dynamo. Gegen sie wurden Strafverfahren wegen des Verdachts der gefähr­lichen Körperverletzung, Volksverhetzung, Beleidigung und Sachbeschädigung eingeleitet. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Die Zeitung Der Westen berichtete am 2. April über eine deutsch-türkische Familie aus Castrop-Rauxel (Nordrhein-Westfalen), die von einem Nachbarn wiederholt auf rassistische Weise beschimpft wurde. Der Mann brachte zunächst an seinem Gartenhaus gut sichtbar ein Schild mit der Aufschrift »Run Türken out« an. Nachdem die Polizei dieses entfernt hatte, setzte der Nachbar die Beleidigungen auf Schildern fort. Ein Plakat mit dem Schriftzug »Auf ab in eure Heimat, sie warten schon auf euch, bestimmt. Gut Flug.« befestigte der Mann erst kürzlich an seinem Gartenhaus. Wie die Mutter der Familie der Zeitung sagte, habe der Nachbar sie vor einem Supermarkt auch mit den Worten beschimpft: »Türken dürfen hier nicht einkaufen.« Die Staatsanwaltschaft Dortmund ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Wie die Welt am 30. März berichtete, hat die Ber­liner Polizei die Wohnungen von vier Verdächtigen durchsucht, denen ein rassis­tischer Angriff vorgeworfen wird. Die 21, 23, 25 und 47 Jahre alten Männer sollen im Oktober 2011 die Angestellten eines türkischen Imbisslokals im Bezirk Neukölln verprügelt und mit Pfefferspray attackiert haben. Den bisherigen Ermittlungen zufolge grölten sie dabei rassistische Parolen. Die Verdächtigen gehören der Berliner Naziszene an.   MST