Auszug aus dem Band "Und nun, auf zum Postauto!" mit Briefen von Arno Schmidt

Man muss brutal vorgehen

Arno Schmidt, der am kommenden Samstag 100 Jahre alt geworden wäre, hat Briefe an die unterschiedlichsten Menschen ­geschrieben. Sie lesen sich, darin seinen Büchern ähnlich, wie von polemischen Blitzen durchzuckte Rätselstücke, deren Gedankenfolge sich durch Kommentare nur wenig erhellen lässt. Aus einer im vergangenen Herbst bei Suhrkamp erschienen Auswahl ­dokumentieren wir einige davon, alle aus dem Jahr 1960.

Wilhelm Michels (1904–1980) war Pädagoge und Experte für das englische Drama der Barockzeit. Seit 1948 veranstaltete er in der von ihm geleiteten privaten Waldschule Dichterlesungen, zu denen neben Heinrich Böll und Heimito von Doderer auch Michels’ enger Freund Arno Schmidt eingeladen wurde. Schmidts 1956 zunächst in einer von ihm selbst »zensierten« Fassung erschienenes Buch »Das steinerne Herz« ist Michels gewidmet, dem Schmidt auch das vollständige Manuskript zur Aufbewahrung übergab.

Bargfeld, den 1. 1. 1960
Lieber Herr Dr. Michels!
Da es also völlig unnütz ist, wenn ich die seltensten Redeblumen& = früchte mir erlese, und zum Kranze für Sie zusammenfüge, werde ich mich im Folgenden der plattesten Deutlichkeit befleißigen:
Ei so leben Sie denn gefälligst hoch im Jahre 1960! –
Enfin (da Sie alle verschämten früheren Andeutungen nicht verstehen wollten, und mich dadurch zum jungfräulich = großäugigen Bekenntnis notzüchtigen): der Unterzeichnete hat, in den Tagen (und Nächten; zumal diesen letzteren – durchschnittliche Aufstehzeit 2 bis 3 Uhr morgens! ) vom 13. 11. bis 19. 12. 1959 ein neues Buch, im Umfange von rund 400 Normalseiten zu Konzeptpapier gebracht. Der Titel lautet zur Zeit

›KAFF; auch MARE CRISIUM‹

(vielleicht aber auch DIE STADT DER VERGNÜGTEN; ich weiß es noch nicht; mir fällt aber sicher wieder etwas Reißerisches ein – no fear for me! ). Unnötig Ihnen, dem Kenner des ›Werkes‹, (im Sinne von œuvre), zu flüstern, daß es sich hier um die epochemachende erste Vorlage für ein LÄNGERES GEDANKENSPIEL im Sinne der BERECHNUNGEN II des gleichen Autors handelt; unnötig: ja, unnötig. – Alles Nähere bitte ich von meiner Frau erfahren zu wollen, die zwischen W & N das einzigartige Stück zu sich nahm; (und zwar in liegender Stellung – nur so, gab sie an, seien derartige höllische Erfindungen überhaupt zu ertragen./Meingott!: Habe ich denn umsonst angedeutet, es handele sich um 1 Produkt der chemischen Formel:

STEINHERZ + GELEHRTENREPUBLIK

; oder, vielleicht noch präziser: Wurzel aus ST. mal GEL.)
Ich verbleibe inzwischen, mit dem besten Dank für Ihre Bemühungen,
: UNDSOWEITER! – Arno Schmidt

Das erwähnte Werk »KAFF auch Mare Crisium« erschien noch im selben Jahr.

Bargfeld, den 3. 2. 1960
Lieber Herr Doctor Michels!
Recht schönen Dank für Ihre Einladung – meine Antwort darauf kann, zumal wo es sich um das Land handelt, wo Zitronat wext, nur diejenige sein, die Herr Suhrkamp seinerzeit Alfred Andersch gab, als er undsoweiter:

NIE! –

(Sie hätten wissen können – und wußten es auch – daß ich
a) ein gransichter griedelichter Kumpe bin (vid. Happelius),
b) nicht die Gabe verliehen bekam, mehr als 6–8 Stunden hintereinander ›blau‹ zu machen,
c) fordern mich nicht nur gelehrte, sondern auch Leser = Stimmen allzu einhellig auf, meine epochemachenden Arbeiten auf dem Gebiet der oberen, mittleren & unteren Prosa rastlos fortzusetzen.

Womit wir gleich beim THEMA wären)
: Sie ziehen LILIENTHAL dem eben entstandenen KAFF vor?: Worauf gründet sich diese Ihre Vorliebe? (Aber SCHMIDT urteilt schnellfertig, gelt ja? ). / ›Zur Schtrafe‹ breche ich auf der Stelle alle weiteren Mitteilungen über KAFF app! –
Erwähnte ich schon die beiden neuen Nachtprogramme DICKENS und ANGRIA & GONDAL? Zumindest werden Sie aber noch nicht wissen, daß nunmehr beide in Stuttgart angenommen sind./Die Übersetzung des 3. HUNTER ist inzwischen auch rausgehauen. / Bei JOYCE lesen wir gerade die Umbruch = Korrektur; und beginnen das – saure! – Registermachen. / Mit dem ganz = kleinen Dreck verschone ich Sie – falls Sie doch noch einmal den Weg über die Alpen zurückfinden sollten, wird ma Dame ihn =  Ihnen schon nicht ersparen.

* * *

Kleinigkeiten: WILKIE COLLINS anlangend, haben Sie mein Begehr mißverstanden; ich wollte nur einmal ganz allgemein erkunden: ob es bereits gute deutsche Übersetzungen seiner Stücke giebt. Immerhin ist in dieser Beziehung auch die Notiz nützlich, daß im Handel keine z. Zt. erhältlich sind. Die WOMAN IN WHITE und den MOONSTONE besitze ich selbst. / Das beigefügte grüne Blatt – ›ich nahm es so im Wandern mit‹!– ist wie folgt zu behandeln: ich vertraute Ihnen ›seinerzeit‹ 1 Depositum an. Dieses nehmen Sie bitte zur Hand; entfernen davon die jetzig = alte Titelseite (in den Ofen damit! ); und ersetzen Sie = sie durch die beigelegte neue. Dann nehmen Sie das ganze bitte wieder ins Geheimfach. / Könnten Sie (evtl. über Herrn Bode wieder) einmal, ganz bei Gelegenheit, erkunden: wann, wo und von Wem übersetzt, der 1. HUNTER erschienen ist? (Der Mann hat bis jetzt überhaupt nur 4 Bücher geschrieben; von denen ich 3 übersetzt habe. Nur eben das allererste, die berühmte SAAT DER GEWALT – so hieß wenigstens der danach gedrehte Film – ist anderswo erschienen. Ich lese es augenblicklich, der lieben Komplettität halber, und weil ich doch vielleicht einmal den Buben ver = nacht­programmen muß – ich kann mir es finanziell noch nicht leisten, von einem Autor so viel zu wissen, und dies Wissen nicht in knisternde Müntze zu verwandeln: ich habe Schulden; nichts sag’ ich weiter! ). / (Das betreffende Objekt nimmt übrigens, unter unserer gewissenhaften Pflege, beständig an Wert zu – ich werde Ihnen, sobald ich ein gewisses, zwischen Uns nicht mehr zu nennendes MS vollendet habe: 400 Seiten wollen geschrieben sein!, die neuen Meliorationen schildern – das Gebäude gewinnt jedenfalls pausenlos nicht nur an Liebhaber = , sondern auch an Einheiz = Wert. ) / 1 Anfrage: besitzen Sie eine alte große Standuhr? So eine, die alle Viertelstunden einmal ›Tak‹ sagt. Und nachts nach langem Röcheln Schnarchen & ›Aushaken‹ langsam & nachdenklich die betreffende Stunde aus = pommt? Oder wüßten Sie einen der umwohnenden Standesherren, der evtl. willens wäre, sich gegen einen räsonablen Baarbetrag von einem solchen Stück zu trennen? – (Gehen muß se aber noch. Ich habe mich stets nach einer gesehnt – vermutlich auf Kindheitserinnerungen zurückzuführen: Große Ferien in Liegnitz: Piasten =  Schlösser; bepelargoniete Balkone; ›Pansdorfer See‹ & Sonnenbrand; Eisenbahnen und Mohn felder:! sehr gut! ). / Ma Dame – die, es wird Sie interessieren, gerade = eben = jetzt 1 ausgesprochen kultisches Mittagsmahl bereitet: PFERDE = ROULADEN! – ruft durchs Treppen­gehäuse herauf: »DIE habm ja schließlich nicht nur 1 Mal Ferijn im Jahr!«; meint SIE damit; und proponiert Ostern oder Finxtn – es jückt sie nämlich längst wieder nach einem Auto = Tripp; (und so 6–8 Stunden ausspannen, ist ja mal ganz schön; wer leugnet’s. )

* * *

So; I have had my say –: hinab zum ›Arabischen Reiterfleisch‹!
Gruß – Arno Schmidt

Bei den »Nachtprogrammen« zu Dickens und den Brontë-Schwestern handelt es sich um die Texte »Tom all Alone’s. Bericht vom Nicht=Mörder« und »Angria und Gondal. Der Traum der taubengrauen Schwestern«. Die »Übersetzung des 3. Hunter« spielt auf Schmidts Übertragung von Evan Hunters Buch »Recht für Raphael Morrez« an. 1961/62 übersetzte Schmidt Wilkie Collins’ Roman »Woman in White«. Das erwähnte »Depositum« bezieht sich auf eine Abschrift von Aufzeichnungen Karl Mays über dessen Ehe, die Michels für Schmidt aufbewahrt hatte.

Bargfeld, den 8. 2. 1960
Lieber Herr Dr. Michels!
: wie gut, daß mich, seit 1 Jahr = Funfzehnt, die Rezensenten nicht verwöhnt haben – so vermag ich, mit 1 vornehm = hürnenen Axelzucken, Ihre Invectiven & Pasquille zu überfliegen: was wird die Nachwelt einst den Kopf wiegen, über so viel Verkennung! / Nun, wie die Heilige Hildegard von Bingen die Um = Schrift auf ihrem Ringe trug: ›ICH LEIDE GERN‹. –

* * *

Ansonsten sind mir Ihre Mit = Teilungen recht willkommen: ›BLACKBOARD JUNGLE‹ möglicherweise noch nicht übersetzt?! – Da will ich doch gleich einmal hinter = haken. / Mit COLLINS haben Sie sich gerade ›beschäftigt‹? (Was ja doch wohl mehr besagen will, als ein bloßes ›gelesen‹. ): Meinen Sie, daß er a) unbekannt, und b) immerhin = bedeutend = genug wäre, um ihn zu vernachtprogrammen? (Ich kenne, wie schon gesagt, nur die WOMAN und den MOONSTONE. Die ja zumindest kompositorisch recht interessant sind. ) Ich scheue begreif licherweise etwas davor zurück, ein geschlagenes Vierteljahr lang englische Kriminalromane auseinanderzunehmen. Plus Biografie Briefe Essays; (die es giebt – ich sehe grade, daß sogar der Hohenzollern = Bankert, der Wolzogen, 1885, 1 ›Schtudie‹ über ihn geschrieben hat.: Könnten Sie evtl. mal im neuen BROCKHAUS kurz nachsehen, ob viel in deutscher Sprache über COLLINS gearbeitet worden ist? ). / Das DEPOSITUM dürfen Sie – absolute Verschwiegenheit versteht sich! – sogar mal lesen: Sie würden garantiert überrascht sein, über das Genrebildchen!: Das, so, in dieser Gestalt, gedruckt –: das würde 1 Schlager werden! Leider bestehen juristisch = ste Hindernisse; über die nur mündlich etwas möglich. / (Für dieses ›mündlich‹ würde ich übrigens Finxtn proponieren – ma Dame fiebert nach Auto = Touren: greift Ihnen dieses nicht an’s SCHTEINERNE HERTZ? Und der Tran = sport einer Standuhr wäre doch gewiß auch etwas Neues für Sie: welche A = neck =  dotn wären da nicht möglich! (Natürlich immer vorausgesetzt, daß es sich nicht um 1 Erp =  oder sonstiges Stück handele. )). – Wir stauben jedenfalls die Prärie ab. Madame fleht lockt bittet verspricht bestellt auf 1 Extra =  Blättchen. ) / Zur Rektifizierung Ihrer literarischen Irr = Lehren füge ich eine Anzahl Prospekte zur 2. Auf lage des FOUQUÉ bei – 1 Probe = Exemplar werden Sie vermutlich noch im Laufe dieses Hornung erhalten: da hierorz bekannt geworden ist, daß Sie habituell in Studienraz = Kreisen verkehren, wird submissest die Bitte unterbreitet, wenn möglich, unauffällich, hier&da 1 dieser Blättchen fallen zu lassen. (Falls Sie noch mehr von diesem literarischen Curiosum brauchen sollten – alles lobende Stimmen: Was’n großer Mann! – stehen diverse weitere Mandeln gern zu Diensten. ) / Freuen Sie sich mit mir: wenn nicht alle Anzeichen trügen, werde ich noch diesen Monat, endlich = endlich, 1 ENCYCLOPAEDIA BRITANNICA erhalten! Von 1926; 32 Bände, in 16 gebunden; 215 Mark, (was billig ist; man zahlt sonst, ich habe die Kataloge ja ausgiebig verfolgt, gut&gern 100 mehr! ) – zur Finanzierung habe ich meinen Ekel überwunden; und der ZEIT die INSEL FELSENBURG besprochen; (Sie erinnern sich? Ich zeigte Ihnen damals das gelb = blaue Bändchen. ) / Und, es ist tatsächlich wie verhext: schon wieder hat mir 1 Antiquar, unverlangt, ›zur Ansicht‹, 1 Band Schroeter zugeschickt! Was das Tollste dabei ist: für 4 Mark 50!!! – Wer hier nicht SATAN’s Finger erkennt …  / Es gäbe noch viel Neues –: und was wird bis Finxtn nicht noch Alles dazukommen! Ichfürchteichfürchte, Sie werden doch wohl kommen müssen: Sie sind doch literarisch sonst gar nicht mehr à jour! – (Vielleicht könnten Sie, wenn Sie etwas ›Gas geben‹, noch das große Porträt sehen. Schlotter hat übrigens ein weiteres, ganz anderes, für Krawehl gemalt – schrieb ich schon davon? ). –

* * *

Bull = Garien?! –: Also endlich doch, (ich empfahl es ja längst! ), auch einmal hinter den ›Eisernen‹! (Nehmen Sie doch ja PRAG mit!: da werden Sie einige Filme verbrauchen! ). Da Sie ja – wenn ich nur im Gerinxtn Kenner bin – schnurr = schtrax auf den Pontos zusteuern dürften: wie wär’s, wenn Sie die Lagunen = Gegend besuchten, wo KOSMAS spielt? (Und sich dazu – Finxtn! – die 1: 200 000er Karten abholten, die Sie sonst nie wieder kriegen? Ich mache mich erbötig, Ihnen den Punkt einzuzeichnen, wohin ich das Stück seinerzeit projizierte. ) / ‹Das wär’s‹, wie ›der Hesse‹ sagt.!–! / Gruß, Ihr Arno Schmidt.

»Blackboard Jungle« ist der Originaltitel eines anderen Romans von Evan Hunter, der auf Deutsch als »Saat der Gewalt« erschien. Der Text zur Insel Felsenburg erschien unter dem Titel »Der Zufluchtsort der bedrängten Kreatur« am 5. Februar 1960 in der »Zeit«.

Der Schriftsteller, Übersetzer und Literaturkritiker Hans Wollschläger (1935–2007) ist vor allem durch seine Übersetzungen der Werke von James Joyce bekannt geworden. Schmidt lernte er als Mitarbeiter des Karl-May-Verlags kennen. Ende der sechziger Jahre schränkte Schmidt seinen Kontakt mit Wollschläger ein, unter anderem, weil dieser mit seiner eigenen literarischen Arbeit nicht vorankam.

Bargfeld, den 1. 3. 1960
Lieber Herr Wollschläger!
So!
: ich hätte’s wieder mal überlebt. (Die Reinschrift – d. h. also die ›2. Fassung‹ – meines Buches geht noch diese Woche an den Verlag ab. Und, abgesehen von der geduldigen Materialsammlung die Jahre vorher, hat doch auch wieder diese bloße ›Niederschrift‹ ihre 3 1⁄2 Monate erfordert. ) / Das Ergebnis? – Je nun; ich bin da realistisch; und überhaupt im allgemeinen der Überzeugung: I’ve had my say: Besseres, als ich bereits vorgelegt habe, werde ich wohl nicht mehr vermögen. (Ich hätte vermutlich noch etwas ›höger rup‹ gekonnt, wenn mir nicht die 12 ödesten Jahre Textilkaufmann & Soldat vom Schicksal aufgebrummt worden wären. Und wenn ich, ab 45 dann, nicht so grausam viel Brotarbeiten hätte erledigen müssen.) Also zum Resümee: ›KAFF auch MARE CRISIUM‹ erhält die Note STEINERNES HERZ plus GELEHRTENREPUBLIK durch – tcha, bei guter Laune sage ich 2, an brummigeren Vormittagen 3. / Also sag’n wa: passabl.
Der JOYCE für Suhrkamp ist nunmehr auch komplett – mit Register: das waren wieder einmal öde 10 Tage! – er wird vermutlich schon im April erscheinen; er wird Sie interessieren; Sie erhalten 1 Exemplar von mir. –
Kleinigkeiten: Stuttgart hat nun auch ANGRIA & GONDAL angenommen – ein prachtvolles Exempel für Gedankenspiele; sehr instruktiv! (Die machten’s ja sämtlich sogar so: daß sie nicht nur ›getrennte Spalten‹ für E I und E II hatten; sondern sogar getrennte Hefte! Und dann zum Teil reine ›Übersetzungen‹ vornahmen; (Transformationen ist natürlich exakter). Einzigartig – und den Herren Deutschen wieder einmal ach = so =  neu!! – daß hier 1 Beispiel kindlicher, schriftlich fixierter, ›Plays‹ vorliegt; (vermutlich das überhaupt einzige der Welt­literatur); und ORPLID völlig verblaßt dagegen. / Ich habe wieder einmal meinen Ekel überwunden, und für die ZEIT die Reclam’sche Neuausgabe der INSEL FELSENBURG besprochen: um damit den Ankauf einer 32 = bändigen ENCYCLOPAEDIA BRITANNICA von 1926 zu finanzieren. Es hat geklappt; und ich nähere mich immer entscheidender dem, in meiner ländlichen Einsamkeit so unerläßlich nötigen, Autarkie = Zustand in bibliothekarischer Hinsicht. Noch rund 100 Titel; und ich habe Alles, was ich für die Arbeiten der nächsten 20 Jahre brauche; (falls ich so alt werden sollte; ich hoffe aber, es wird mit weiteren 10 abgebüßt sein.) – (Und in diesem Falle wieder 1 Beispiel davon, wie eben die ›großen Blätter‹ doch eine Verbreitung haben, daß man – !man mißbillige ihre ›Richtung‹ noch so sehr – ganz bestimmte Sachen einfach dort hin geben muß: hat sich nicht auf meine Besprechung hin, ein veritabler direkter Nachkomme Schnabels bei mir gemeldet?! Er wußte natürlich nicht, daß er es ist; ihm fehlte das ›missing link‹; aber ich konnte’s nachweisen: ganz neue Möglichkeiten haben sich eröffnet; ich pople gerade in den Kirchenbüchern der betreffenden Ortschaften herum – die allerdings sämtlich in der DDR liegen; hoffentlich bin ich da nicht auch wieder ›der Benützung kirchlichen Archivgutes unwürdig‹, wie mir früher, bei den FOUQUÉ = Vorarbeiten, mal ein Hildesheimer Bonze schrieb.) / JAMES JONES: Seh’n Se, daß iss ooch wieder so’n Beispiel! Viel beschrieen und viel benützt worden ist der Artikel; (Stuttgart hat ihn übrigens auch noch gesendet); aber der Einzige, dem einfiel, daß das Zusammentragen des Materials eine gewisse unverächtliche Arbeit beansprucht haben könnte, waren bis jetzt immer noch erst Sie! – Naja; Sie kennen dergleichen doze trabajos de Ercules eben auch.

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Nun zu Ihnen: wie weit ist Ihr Buch? – (Hoffentlich sind Sie nicht zu arg abgelenkt worden: ich habe gerade aus einem Suhrkamp = Prospekt ersehen, daß Herr Adorno eine Monographie über Mahler veröffentlichen wird: waren Sie deswegen bei ihm? Frage: ›nimmt er Ihnen ­etwas weg‹; oder aber ist er als Plänkler & Vorarbeiter wertvoll? )
Ihre Anmerkungen zu BERECHNUNGEN II: lieber Herr Wollschläger, Sie leben noch in Arkadien! Selbstverständlich werde ich (nebst 100 bis 300 anderen Fachleuten) in der Lage sein, Ihre Texte gebührend ›auseinanderzunehmen‹; bzw. das ›Durchschimmern‹ der einzelnen Ebenen durcheinander zu erkennen und zu würdigen. Die verbleibenden 95 % Ihrer Leserschaft jedoch – Sie sehen, nebenbei bemerkt, welche Verkaufsziffern ich Ihnen hiermit voraussage – werden nichts als ›Formlosigkeit‹ darin ›erkennen‹; einen wunderbar apart schmeckenden, seiden = mayonnaisigen, Salat: und auch das werden noch Wenige sein! Sie haben es eben noch nicht am eigenen Autoren = Leibe erfahren, wie selbst die Koryfäen die Köpfe über Ihren ›Mischmasch‹ schütteln. Und wenn’s auch, zugegeben, auf die nicht ankommt; und auch auf die ›Käuferschichten‹ nicht – Sie werden einmal, genau wie ich, von Ihren eigentlichen, ernstzunehmenden Büchern auch nicht ›leben‹ können! – aber auf die 10 jungen Leute kommt es an, die, eventuell, später einmal etwas von Ihren neu ersonnenen Griffen & Kniffen gebrauchen können. Und eben = Diesen, (meist hoffnungslos von kurios =  dürftigen ›Elternhäusern‹ gehandicapt; nur mit albernen oder schlechten Büchern bekannt, und überhaupt eben ungenügend vorbereitet auf Prosatheoretisches), eben Diesen gilt es, sich, und zwar leicht&einprägsam, verständlich zu machen. Also muß man einfach brutal vorgehen: hier oben das ›Foto‹ bei Erinnerungen; hier, darunter, mit Schrägstrichen noch = ververständlicher =  kleingehackt, die nachträglich, reflektierend hinzugekommenen – usw., wie es eben in den Dingern steht. Wenn ich die hinter mir liegenden 15 Jahre überblicke; so habe ich zwar erreicht, daß doch schon ab & zu 1 Rezensent von meiner ›Rasterung‹ der Texte spricht; aber im Ganzen genommen ist das Ergebnis doch 1 einziger grausamer Tiefschlag gewesen. Ich werde jedenfalls zur brutalen Theorie 1 brutales Beispiel liefern, 1 praktisch = erträgliches: die Kerls sollen den Kopf wenden müssen, wenns von E I nach E II geht! (Ich mache nicht direkt ›2 Spalten‹; sondern lasse die beiden Bezirke breit übereinander greifen – stellen Sie sich ungefähr eine Drittelung der Seite vor; so etwa:
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(Eben kommt wieder 1 Kranich = Keil übers Haus; wir haben Boden = Nebel und sie fliegen ganz tief: es ist tatsächlich, ob = optisch ob akustisch, ein tolles Schauspiel! Nischt wie IBYKUS und ›Squaw Valley’s Landesenge‹. / Ist sonst Neues, neu = anspießenswürdiges, aus Bamberg zu melden? Oder wälzt man nur noch lukrativste Film = Pläne in der finsteren Dreifach = Brust: ›Herein, herein, nur Gold zuhauf!‹? – Falls sich 1 besonders achillene Rolands = Ferse zeigen sollte, bitte ich um den üblichen Fingerdeut; damit ich dann sogleich mit meiner ›Bremer Börsenfeder‹ hinein pieksen kann. –
Gruß, Ihr
Arno Schmidt
Eben kommt die Nachricht vom Erdbeben in Agadir!

»E I« und »E II« sind Schmidts Abkürzungen für die »Elebnisebenen« I und II, ein literarisches Konstruktionsprinzip, das Schmidt in dem Text »Berechnungen II« ­erläutert. In Bamberg befand sich der Karl-May-Verlag, für den Wollschläger arbeitete. Geleitet wurde er unter anderem von Roland Schmid (darauf bezieht sich die Formulierung »Rolands=Ferse«).

Arno Schmidts Mutter, Clara Gertrud Schmidt, geb. Ehrentraut (1894–1973), stammte wie sein Vater aus Lauban in Niedersachsen, wo sie nach dem Tod ihres Mannes allein mit Arno und seiner Schwester Lucie lebte.

den 9. 3. 1960
Liebe Mama!
Schönen Dank für die alten Greiffenberger Fotos!
›Traurig werden‹ ist aber wohl nicht ganz der richtige Ausdruck; ich würde eher sagen: ›wütend‹! Wenn man sich die schönen Buch = Reihen ansieht, und es da handgreiflich vor Augen hat, wie ich mir jetzt praktisch zum zweitenmale dieselbe Bibliothek mühsam wieder zusammensammeln muß: welche Verschwendung! Nicht nur von Geld; sondern vor allem auch von Zeit – der Zeit, wo man die Bände nicht besaß, und nicht zur Hand hatte, um irgend 1 dringend benötigtes Faktum nachsehen zu können. Ich könnte ohne weiteres 5 Jahre weiter sein; wenn ich meine Bibliothek stets zur Hand gehabt hätte. (Von den weiteren blödsinnigen 6 Soldaten = &Gefangenenjahren noch ganz zu schweigen: wahrlich, mein Vaterland ist mir verdammt ›teuer‹ geworden! / Üb­rigens schickt man sich hierzulande sehr kräftig dazu an, den gleichen Spaß noch einmal vorzubereiten – ich bin darauf gefaßt, noch einmal Alles zu verlieren. ) –
Tja; ansonsten tummele ich mich rüstig in der deutschen Literatur herum – ich lege 2 kleinere Drucksachen bei –; eben ist, ich schrieb es vielleicht schon, wieder 1 neues Buch im Manuskript fertig geworden; es ist eine, dem Nicht = Fachmann kaum glaubliche Anstrengung erforderlich, um sich so 1, 2 Jahre hindurch auf 1 Thema zu konzentrieren; Material zusammenzutragen; und die letzten 4 Monate der endgültigen Niederschrift sind platterdings furchtbar – während der Zeit ist man kein Mensch mehr! (Und danach erst recht nicht; ich habe Stunden, wo ich nicht weiß, ob ich auf dem Kopf gehe. Kurioserweise ist die körperliche Anstrengung fast noch größer als die geistige: weil man vermittelst der verzweifeltsten Finessen das letzte aus der Maschine herausholen muß. – Na; ich hab’s jedenfalls wiedermal überlebt. ) –
Sonst eigentlich nichts Neues – der pfeifende Ostwind wird bei Dir der gleiche sein; und daß es nichts genußreiches ist, auf diesem verrückten Karussell so peu à peu alt zu werden, weißt Du ja vermutlich besser als ich. / (Demnächst schicken wir wieder mal was; wenn Du Spezialwünsche hast, schreib sie. ) – Gruß

Der Lyriker Peter Rühmkorf (1929–2008) erhielt 1986 den Arno-Schmidt-Preis und hat 1997 ein Schmidt-Lesebuch herausgegeben. Von 1958 bis 1964 war er Lektor bei Rowohlt.

Bargfeld, den 1. 9. 1960
Lieber Herr Rühmkorf!
Dank für Brief & Vermittlung der ›WINDMÜHLEN‹. –
Falls ›konkret‹ tatsächlich zahlen will & kann, bin ich einverstanden mit dem Honorar. Allerdings müßte ich mindestens 5!Freistücke diesmal haben – mit einem Scherz solchen Umfangs kann man ja vielerlei machen; ihn auch ›vorzeigen‹ – und der Druck sollte, wenn möglich, nicht zu lange auf sich warten lassen. / Falls ›konkret‹ doch nicht kann, bitte ich um umgehende Rücksendung; S. Fischer plagt mich nämlich um 1!Beitrag für einen Sammelband, und da würde ich diese WINDMÜHLEN sonst dahin geben.!– ›konkret‹ soll also kurz antworten; und zwar bindend. –
Nehmen Sie sich ja nicht die Scheiß = Kritiken so zu Herzen!:
Ihr Buch ist ausgezeichnet! Ich hatte bei der Lektüre das erste Mal seit!Bestehen der Bundesrepublik das ganz = prachtvolle Gefühl des einzelnen Mannes, der, den Rücken nur vom Baum der deutschen Literatur gedeckt, pausenlos ganzen Scharen von bekutteten oder uniformierten Lemuren die Nasen einzuschlagen hat – und auf einmal kommt Einer von hinten! geschritten, stellt sich daneben, den ›Morgenstern‹ in der Hand, drischt aufs herrlichst = entlastendste mit zu, und pfeift noch dabei! Wunderbar!
Mischen Sie sich ja nur wieder in die Rudel der Besten der Nation, so ›unterm Strich‹ erscheinen: Sie ärgern die Kerls allealle, ob Regierung ob Journaille, viel mehr, wenn Sie schreiben, als wenn Sie schweigen. / (((Ganz hinter der Hohlhand – weiter ist ›die Klammer‹ ja nichts, als eine stilisierte solche –: Stahlberg bemüht sich, von Rowohlt die Rechte meiner 3!›Erstlinge‹ zu erwerben: wissen Sie etwa zufällig wie diese Dinge stehen? In früheren Jahren hatte ich wohl gehofft, R. würde sich mal zu 1!Taschenbuch aufschwingen; aber da er keinerlei Anstalten dazu traf, wär’s doch das Beste, er ›stieße die Rechte ab‹. ) / Nochmals Dank & Gruß:
Arno Schmidt

Der erwähnte Sammelband mit Texten der deutschen Nachkriegsliteratur erschien 1962 dann im Wagenbach-Verlag unter dem Titel »Das Atelier. Zeitgenössische deutsche Prosa«. Schmidts zuvor bei Fischer erschienener Text »Windmühlen« wurde dort nachgedruckt. Rühmkorfs 1959 erschienenes Buch »Irdisches Vergnügen in g« war von Freidrich Sieburg in der »FAZ« verrissen worden.

Rudolf Walter Leonhardt (1921–2003) war Journalist und Publizist, unter anderem für die »Zeit«, wodurch er auch mit Arno Schmidt bekannt war. Er schrieb populäre sozialgeschichtliche Bücher über England und die DDR.

Bargfeld, den 5. 10. 1960
Sehr geehrter Herr Dr. Leonhardt!
Schönen Dank dafür, daß Sie wieder ein paar Schnurren akzeptiert haben.!–
Was Ihren Besuch anbelangt, so wäre es mir kurioserweise gar nicht einmal so sehr unlieb, wenn Sie an 1 der nächsten Sonntag = Nachmittage kurz vorbeikommen könnten: Sie hatten, früher, den Wunsch nach einem umfangreich = sensationellen Stückchen, etwa in der Art der seinerzeitigen Goyert’schen ODYS­SEUS = Übersetzung, ausgedrückt – ich habe nun eben DAS GEHEIMNIS VON FINNEGANS WAKE entdeckt, (es ist gruselig genug, und Sie werden sich entsetzen! ); die 100 = Minuten = Sendung läuft am 18. 11. über Radio Stuttgart; und sofort danach möchte ich das Material durch den Druck fixieren lassen. Ich würde Ihnen dann also das Funk = MS hier zu lesen geben, d. h. die wichtigsten Seiten; und wir könnten einen Abdruck vereinbaren – falls Sie soviel Raum übrig hätten.
Zu einem intelligenten Gespräch über meine eigenen Arbeiten würden!Sie mich allerdings beharrlich nicht = bereit finden; nicht aus Arroganz oder Snobismus – machen Sie sich nur schon immer auf den am wenigsten excentrischen Menschen Ihrer Bekanntschaft gefaßt – sondern aus schlichter Müdigkeit&Selbsterhal­tungstrieb: nach dem strapaziöden Keinerlei endloser Tagespensen lehne ich es strikte ab, BERECHNUNGEN III in Jamben herzusagen. Überdem stellt es einen ausgesprochenen Akt der Selbstverläugnung dar, mich, wo ich eben erst (das 1. Mal) ›ganz in Öl‹ porträtiert worden bin, bereits wieder ›der Öffentlichkeit‹ zu stellen. Aber, wie gesagt, wenn Sie sich vorher ankündigen … (›nehmt die gute Stimmung wahr‹). –
Gruß:

In seinem Artikel »Ulysses in Deutschland«, der 1957 in der »FAZ« erschienen war, hatte Schmidt dem Homer-Übersetzer Georg Goyert zahlreiche Übersetzungsfehler nachgewiesen. Über »Finnegans Wake« von James Joyce hat Schmidt 1960 eine Rundfunksendung und einen zweiteiligen Artikel füpr die »Zeit« verfasst.

Kasimir Edschmid (1890–1966) war ein expressionistischer Dichter und Autor der sogenannten Inneren Emigration während des »Dritten Reichs«. 1949 wurde er Generalsekretär der PEN-Zentrums.

Bargfeld, den 31. 12. 1960
Sehr verehrter Herr Edschmid!
(Und schönen Dank für die Weiterleitung des holländischen Schreibens – es war natürlich, wie fast immer bei ›Leserbriefen‹, nicht der Mühe wert. Das übliche ›verrückte Genie‹, das ein Meyer = Lexikon von 1890 besitzt, und auf solcher Basis ein ›revolutionäres Weltbild‹ aufgebaut hat; nebenbei rasch noch Freiexemplare meiner letzten 10!Bücher anfordert, usw. usw.; Sie kennen das ja sattsam. ) –
Von Ihrem ›TAGEBUCH‹ habe ich nur ganz wenige Vorabdrucke in der Kull = Tour gelesen: ich finde Ihr Buch ausgesprochen g u t!
Wenn 1!Mann, der seit nunmehr 50! Jahren die Schriftsteller&ihre Welt kennt, uns ein solches Tablett voll glitzernder snapshots hinhält: also dann meine ich, sollte männiglich fein’s Maul halten, und hinhören. (Daß man ab&zu anderer Ansicht sein kann, versteht sich von selbst. ) Aber dergleichen ›lebendige Tradition‹, die imstande ist, Gertrude Stein & Helmut Heißenbüttel zu konfrontieren, ist doch schlechthin unschätzbar!
Eines nur hat mich betrübt: daß Sie, mit so unverkennbar bekümmertem Unterton, von den ›Feinden‹ schreiben, die Sie sich mit Ihrem Buch gemacht hätten – aber das liegt doch gänzlich in IHRER Hand, Wen Sie als ›Feind‹ akzeptieren wollen! Sie sind einer der wenigen Kirchenväter unserer Literatur; und wer ›Patristik‹ nicht studieren will, kann in den Geisteswissenschaften eben nicht Anspruch darauf machen, ernst genommen zu werden. – Wie mögen SIE sich nur zu Herzen nehmen, was irgendein Stück Vieh, das der HErr in seiner unerforschlichen Langmut hat über 40! Jahre alt werden lassen, über Sie daherschwadroniert?! – (Ich mache, ob auch der pikantesten Mittelmäßigkeiten, die den Herren Kritikern entwischen – ist doch Alles für die Vergessenheit geschrieben; ein weitfaltiges Gewand um dürre Glieder – kein mouvement, und wenn man mir sonst was vorwürfe!. Ja, ich nehme nicht einmal Kenntnis. Die einzig = richtige Antwort lautete da: »Halt’s Maul und mach was! ». )
Sie sind ein großer Mann; Sie haben Ihre = Sache in der deutschen Literatur gemacht; und jeder vernünftige Mensch nickt, wenn Ihr Name fällt, anerkennend mit dem Kopf. –

Ich verbleibe, mit Dank & besten Grüßen, Ihr: Arno Schmidt

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Ich erlaube mir, Ihnen eines meiner neuen Produkte beizulegen – die Ehre, jahraus = jahrein den ›worst = seller‹ zu schreiben, ist gar nicht zu unterschätzen. (Ein ›best = seller‹ macht weit weniger Mühe, habe ich mir sagen lassen.)
Ich möchte Sie allerdings bitten, es, wenn irgend möglich, nicht zu lesen. (Und das soll keine ›Feinsinnigkeit‹ sein! Allah hat mir die Knochen eines Ochsen verliehen; and I live up to it: ich raspele kein Süßholz! ). Sehen Sie die Zusendung, bitte, lediglich als kleine Huldigung eines Mannes an, der 2!Mal in seinem Leben etwas von sich gehalten hat: das 1. Mal, als Alfred DÖBLIN ihm, zusammen mit dem Literaturpreis der Mainzer Akademie, 2.000 Mark in die Hand drückte, (was mir, damals, buchstäblich, das ›Weiterschreiben‹ ermöglicht hat); das 2. Mal, als Kasimir EDSCHMID damit einverstanden gewesen sein muß, daß man meine ›Gelehrtenrepublik‹ zum ›Buch des Monats‹ erklärte.
: und ich sollte mich um ›Feinde‹ scheeren?! –: Pfff!!! –

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Ein Vorabdruck aus Edschmids »Tagebuch 1958–1960« war 1959 in »Die Kultur« erschienen.

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags aus: »Und nun, auf zum Postauto!« Briefe von Arno Schmidt. Hg. v. Susanne Fischer und Bernd Rauschenbach, Arno-Schmidt-Stiftung / Suhrkamp-Verlag, Bargfeld / Berlin 2013, 295 Seiten, 29 Euro.

Die Anmerkungen zu den Briefen stammen aus dem Kommentarapparat des Bandes, die biographischen Notizen zu den Briefempfängern wurden von der Jungle-World-Redaktion zusammengestellt.