Das Medium

Das Ding mit dem Fortschritt

Schmor in der Hölle, technischer Fortschritt, und das bitte sofort und sehr, sehr lange – denn so geht das alles nicht. Theoretisch ist es ja gar nicht schlecht, dass der Datenaustausch zwischen Banken international standardisiert wird. Theoretisch, denn rein praktisch ist das Iban-Gedöns genau das eben nicht: praktisch.
Das Elend geht damit los, dass Rechnungsverschicker bis zum heutigen Tag gern alte Vordrucke verwenden, vielleicht, weil sie halt noch da sind und erst aufgebraucht werden müssen, bevor man sich neue zulegt, vielleicht aber auch, weil es sich um ausgesprochene Sadisten handelt, die viel Freude bei Gedanken an Online-Bankgeschäfte-Erlediger haben, die mit den herkömmlichen Angaben wie Bankleitzahl und Kontonummer rein gar nix anfangen können, weil zur Iban ja auch noch vorneweg eine verdammte Prüfziffer gehört. Und die deswegen ewig lang im Kleingedruckten nach den vollständigen Angaben suchen müssen.
Gehört man als moderner Bankkunde dann auch noch zu denjenigen, die das Pech haben, bei einem Geldinstitut Kunde zu sein, das sich ein hippes Technikdingens ausgedacht hat, ohne das nix geht, ist das Elend gleich nochmal so groß, denn das Gadget muss an einen flimmernden Strichcode auf dem Bildschirm gehalten werden, bevor es die Überweisungs-Tan ausspuckt.
Zuvor muss man aber erst noch alles umständlich manuell (manuell!) eingegebenen Zahlen auf Richtigkeit überprüfen – ein riesiger Spaß übrigens, auf einem etwa vier mal fünf Millimeter großen Display eine nicht enden wollende Reihe von Nullen und all dem anderen numerischen Krimskrams abzulesen. Ab in die Hölle, technischer Fortschritt, und zwar sofort.