Querfronten, Dummheit und die Pommes-Krise

Von wegen Freiheit und Fritten

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Es hätte so nett sein können: Deutschland bleibt zu Hause, wo es ein bisschen heimwerkelt oder irgendwas anderes macht und sich, wenn es damit fertig ist, einige entscheidende Fragen stellt, für deren Beantwortung es sich richtig lange Zeit nimmt – gibt ja sonst nix zu tun. Hätte. Und außerdem: Deutschland. Mit anderen Worten, sehr wahrscheinlich war es nicht, dass aus der Nachdenkerei was werden würde, aber dass sie derart fehlschlägt, ist doch schon erstaunlich.

Und nun ist Deutschland mehrheitlich das, was es immer ist, nämlich zugleich gedankenlos und sehr aufgeregt, und das führt immer zu sehr Unangenehmem, um es zurückhaltend zu formulieren. Nun wird also lamentiert und gemeckert und »Freiheit!« gerufen oder sich um Friseurtermine gedrängelt, weil weiß ja jeder, ohne Façonschnitt keine Bürgerrechte, und alte Leute sterben ja sowieso bald, da ist es doch nun wirklich egal, ob sie zehn Jahre früher oder später nicht mehr da sind. Und man sitzt da und staunt, wer plötzlich alles Coronaleugner-Querfrontseiten und Ähnliches bei Facebook liket und kommt mit dem Entfreunden gar nicht mehr hinterher, und man ist sie so satt, diese absolute und dazu auch noch so offensive, stolze Blödigkeit, mit der unfassbarer und völlig unlogischer Schwachsinn verbreitet wird.

Und dann auch noch die Pommeskrise. Oder von mir aus auch die Frittenkrise. Corona killt das Menschenrecht auf Pommes frites, was ein echter Skandal ist, den aber im allgemeinen Lamento kaum jemand zur Kenntnis nimmt, was sehr traurig ist. Aber auch ein bisschen egal, denn streng genommen kann man nur in Belgien richtige Fritten essen, wohin man aber virusbedingt im Moment ohnehin nicht fahren kann, was ein großes Elend ist. Wo bleibt eigentlich die Zombieapokalypse?