Deckert abgesetzt

Wegen "fortwährender und schwerwiegender Verletzung der Treuepflicht gegenüber der NPD" wurde der geschaßte NPD-Chef Günter Deckert nun auch als Vizevorsitzender der Neonazi-Partei abgesetzt. Deckert sitzt seit Dezember 1996 in der JVA Bruchsal eine Haftstrafe wegen Volksverhetzung und Aufstachelung zum Rassenhaß ab. Das ist aber nicht der Grund, warum er zuerst den Vorsitz und nun auch noch den Vizevorsitz verlor: Bei seinen Parteigenossen machte sich Deckert vor allem damit unbeliebt, daß er regelmäßig Beträge aus der Parteischatulle in seine eigene Brieftasche umleitete, die sich in der Höhe an dem Gehalt orientierten, das der ehemalige Englisch- und Französisch-Lehrer erhielt, bis er 1982 wegen Volksverhetzung aus dem Schuldienst entlassen wurde. Sein Nachfolger Udo Voigt hat deswegen Strafanzeige gegen Deckert gestellt. Den erneuten Karriereknick des notorischen Holocaust-Leugners werten Beobachter als Hinweis, daß sich die Vorwürfe wegen der Veruntreuung erhärtet haben.