Wildmann im Bierbad

Weitere illustre Gäste gaben sich ein Stelldichein in dem voralpinen CSU-Schloß: "Das hier sind keine Löwen, und ich bin auch keiner", erklärte Wolf Biermann den Journalisten, die ihn nach dem Warum seiner Klausur mit den Großkopferten der bayerischen Staatspartei befragten, "vielleicht ein Wolf in einer Hundehütte. Aber das ist auch falsch." Vier Stunden lauschten die Amigos am Kaminfeuer den Einsichten des 1976 aus der DDR ausgebürgerten einstigen Protestsängers. Irgendwann habe der Ex-Kommunist dann auch noch seine Gitarre ausgepackt und gesungen - sein bekanntestes und dem Anlaß auch angemessenes Stück "Nur wer sich ändert, bleibt sich treu" und "irgendeine schöne Ballade", an die sich auf Nachfragen einer Reporterin der Süddeutschen Zeitung keiner mehr erinnern wollte. Vielleicht das

"Lied vom Biermann":

"Wo wäre das bier ohne biermann?

Im faß

Helles bier dunkles bier

ausgeschenkt nach dort und hier (...)

Mann ist mann bier ist bier

Biermann kam von dort nach hier

Ihr wolltet nicht trinken."

Ach nein, das ist ja von Reiner Kunze (wann kommt der eigentlich nach Kreuth?). Später, so wird berichtet, sei man dann auf jeden Fall noch ins Bierstüberl gewechselt, und "dort kam man sich nochmal einen Schritt näher".